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080 - Befehle aus dem Jenseits

080 - Befehle aus dem Jenseits

Titel: 080 - Befehle aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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stinkender Qualm heraus.
    Ich blieb so lange vor der Gruft stehen, bis die Flammen erloschen.
    Eine teerartige klebrige Substanz war alles, was von dem Hexenmeister übriggeblieben war. Als ich mich vorbeugte, um mich davon zu überzeugen, ob das Ding auch wirklich vernichtet war, erblickte ich die gnostische Gemme auf dem Boden des Sarkophags. Ich hob sie auf und steckte sie wieder ein. Dann wandte ich mich ab. Erst jetzt wurde mir bewußt, wie schwach und ausgelaugt ich mich fühlte.
    Langsam verließ ich den Ort des Grauens, um zu Kiwibin zurückzukehren.

    Kein einziger Mensch sprang mehr von der Klippe.
    Der Himmel hatte sich aufgeklärt. Der Mond stand hell über dem Land. Es war, als würde die Natur Luft holen.
    Der Schamane schwebte wie das seidige Gespinst unzähliger Spinnen über dem Abgrund. Das innere Leuchten seiner projizierten Gestalt erlosch. Er fing an, von innen heraus zu verbrennen. Die Glut war kalt, denn sie existierte nicht in dieser Welt.
    „Tötet euch nicht!" hallte die Gedankenstimme des Schamanen durch die Köpfe der versammelten Menschen. „Ich opfere mich für euch."
    Mit einem letzten Aufflackern erlosch die Gestalt.
    Ratlos blickten sich die Menschen an. Sie fühlten sich erleichtert. Ihnen war, als hätte man sie von einer schweren Bürde befreit. So frei und unbeschwert hatten sie sich seit Monaten nicht mehr gefühlt. Freudig erregte Stimmen wurden laut. Zum erstenmal seit langer Zeit hörte man Lachen.
    „Wir sind frei!"
    Ein Mädchen fiel einem jungen Burschen scherzend um den Hals. „Es ist wunderbar! Der Schamane hat uns von allen Ängsten befreit!"
    „Meinst du wirklich?" sagte der Junge und deutete in die Tiefe der Schlucht. Dort lagen mehrere Männer, die vor wenigen Minuten in den Tod gestürzt waren. „Ich glaube eher, daß wir von teuflischem Blendwerk genarrt wurden. Wir müssen uns vorsehen, daß wir nicht noch einmal auf so etwas hereinfallen."
    „Der Schamane ist ein großer Mann. Er hat uns prophezeit, daß wir in dieser Nacht von allen Ängsten befreit werden. Er hat Wort gehalten. Er hat sich für uns geopfert."
    Die Meinungen waren geteilt. Die einen hielten den Schamanen für einen Märtyrer, die anderen für einen gewissenlosen Volksverhetzer. Niemand würde jemals die Wahrheit herausfinden. Selbst, wenn ihnen einer erzählt hätte, was wirklich passiert war, keiner hätte die Wahrheit geglaubt. Wie so oft war auch diesmal die Wahrheit phantastischer, als sich jede Schulweisheit träumen ließ. Langsam kehrten die Menschen in ihre Stadt zurück. Es war noch dunkel. Sie würden in ihre Häuser gehen und zum erstenmal ohne Angst vor schrecklichen Alpträumen einschlafen. Sie würden tief und fest bis zum nächsten Morgen durchschlafen und sich nur noch dumpf an das Geschehen erinnern.
    Man würde die Toten in der Schlucht finden und begraben. Man würde um sie trauern und schließlich kehrte man in den Alltag zurück. Die Zeit würde alle Wunden heilen. So war das Leben. Im Laufe der Jahre vergaß man alles.

    Ich stand vor dem Hubschrauber, der mich bis zum nächsten Militärflugzeug bringen sollte. Dort wartete eine aufgetankte Iljuschin auf mich, mit der ich in den Westen zurückkehren konnte.
    Es war ein naßkalter Tag. Die Sonne drang mit ihren Strahlen kaum durch die träge dahinziehenden Wolken.
    „Leben Sie wohl, Genosse Dämonenkiller!" rief mir Kiwibin zu.
    Er mußte schon schreien, denn der wirbelnde Rotor des Hubschraubers machte einen Höllenlärm.
    Ich ergriff die Hand meines Kollegen von der östlichen Seite und erwiderte seinen Druck. Er grinste übers ganze Gesicht. Kiwibin war nun mal das größte Schlitzohr, das mir jemals begegnet war.
    „Auf Wiedersehen!" schrie Kiwibin und trat zurück.
    Ich legte die Hände trichterförmig an den Mund und schrie zurück: „Auf ein Wiedersehen verzichte ich gern. Es sei denn, Sie laden mich das nächste Mal ganz offiziell zu einem Treffen ein."
    Kiwibin lächelte hintergründig.
    Ich schwang mich in die Hubschrauberkabine und schloß die Tür. Während ich mich anschnallte, startete der Pilot. Kiwibin wurde immer kleiner. Ich sah ihn winken, dann lief er zu einem Wagen hinüber.
    Der Pilot drehte eine Schleife über der Stadt. Von hier oben sahen die Häuser wie Spielzeugschachteln aus. Und doch lebten und arbeiteten dort unten Menschen, die vor einigen Stunden einer grauenhaften Gefahr entronnen waren.
    Der Friedhof kam in Sicht, dahinter die Schlucht und schließlich die Trümmer der

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