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080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

Titel: 080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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komplizierter Bruch.“
    „Auf Wiedersehen, Richard, bis morgen. Ich werde Rektor Bauer einen Besuch abstatten.“
    Gerda Holzbauer verließ das Krankenzimmer. Auf dem Flur kamen ihr der Rektor und ihr Kollege Franke entgegen. Karl Bauers Gesicht war hochrot und glänzte von der Brandsalbe.
    „Beobachtung hin, Schock her“, sagte er gerade zu dem Stationsarzt. „Wenn solche Dinge an meiner Schule vorgehen, bleibe ich nicht im Krankenhaus, nur weil mir ein paar Haare abgesengt sind.“
    „Wenn Sie gehen, dann auf Ihr Risiko“, antwortete der Stationsarzt.
    „Das nehme ich auf mich.“ Der Rektor sah Gerda Holzbauer. „Was machen Sie denn hier, Fräulein Holzbauer? Sie wissen ja bereits von dieser scheußlichen Geschichte. Das ist ein Tag. Alles geht heute schief, es ist wie verhext.“
     

     

Am späten Nachmittag schlich sich Erika Möller aus dem Haus. Sie lief durch die Stadt hinunter zum Flußufer. So hübsch und adrett sah sie aus, daß die Leute ihr nachsahen. Harald und Martin warteten schon am Fluß.
    „Habt ihr Ärger gehabt?“ fragte Erika.
    „Ach wo“, antwortete Martin. „Meine Mutter wußte von nichts.“
    „Mein Vater hatte keine Zeit“, sagte Harald. „Die Buchprüfer sind da. Mutter interessierte sich viel mehr für den Brand in der Schule und für Reimers Unfall.“ Er kicherte voll böser Freude. „Sie sind alle so dumm. Wir führen sie alle an der Nase herum.“
    Eine schwarze Katze strich zwischen den alten Häusern am Fluß umher. Sie war etwa zehn Meter von den Kindern entfernt. Erika sah sie.
    „Halt!“ rief sie.
    Die Katze blieb reglos zusammengeduckt stehen. Die drei Kinder gingen auf das bewegungslose Tier zu. Harald nahm einen Stock und schlug auf die schwarze Katze ein. Martin ließ sich Erikas Gasfeuerzeug geben. Er stellte die Flamme so groß ein, wie es ging, und richtete sie auf das Fell des Tieres.
    Es stank nach versengten Haaren und angekohltem Fleisch. Die Katze stand reglos, zuckte nicht einmal mit der Schwanzspitze.
    „Werft das blöde Tier ins Wasser“, sagte Erika. „Es ist langweilig, sich immer mit Viechern abzugeben. Als wir Lucie zwangen, mit uns zu gehen und sie in die Sickergrube stießen, während sie sich nicht bewegen konnte, das war viel interessanter. Wißt ihr noch, wie sie geweint hat?“
    „Und wie der Sport-Reimer unten an der Treppe lag.“ Martin lachte. Doch dann wurde er ernst. „Schaut mal, da, am andern Ufer. Seht ihr den gelben Citroen?“
    „Ja, was ist damit?“
    „Das ist doch der Wagen von der Holzbauer. Sie beobachtet uns. Sie sah mich schon heute morgen am Wagen vom Rektor. Vielleicht hat sie Verdacht geschöpft.“
    „Na und? Sie kann gar nichts machen.“
    Harald nahm die schwarze Katze, trug sie zum Fluß und warf sie ins Wasser. Das Tier ging wie ein Stein unter. Harald spähte über den Fluß.
    „Hinter dem Brückenpfeiler steht jemand“, sagte er. „Ich glaube, es ist die Holzbauer.“
    „Laß sie doch, die dumme Pute.“
    Erika und Martin begannen, trockenes Holz zusammenzutragen. Sie stapelten es auf. Harald holte eine alte Zeitung, die am Ufer herumlag, und knüllte ein paar Seiten zusammen. Er schob das Papier unter das trockene Holz.
    Erika entzündete es mit dem Gasfeuerzeug. Die Flammen leckten um das Holz. Bald brannte ein munteres Feuerchen. Ausgelassen nahmen sich die drei Kinder an den Händen und tanzten um das Feuer herum.
    Dabei sangen sie: „Die Lucie ist tot, die Lucie ist tot. Hussassa, die Lucie ist tot.“ Die drei Kinder schrien und tobten, lachten ausgelassen. Wie kleine Teufel sahen sie aus.
    Erika zog etwas aus der Tasche und drehte eine lange Nase zu der versteckten Lehrerin. Sie warf den Gegenstand ins Wasser. Es waren Gerda Holzbauers Autoschlüssel.
    Harald warf das Notizbuch des Rektors ins Feuer. Ein paar Lupen, wertvolle Schmuckstücke und Uhren aus dem Geschäft seines Vaters warf er ins Wasser. Das würde wieder eine Aufregung geben. Schon einmal war der dreizehnjährige Peter hart bestraft worden, weil Harald gestohlene Sachen und Geld aus der Kasse in seinen Schrank geschmuggelt hatte.
    Martin Roemer hatte eine starke Brille, eine Brieftasche und eine Tabakspfeife gestohlen. Diese Dinge flogen ins Feuer. Martin freute sich diebisch, als er sich die Gesichter der Bestohlenen vorstellte, die alles nach den abhanden gekommenen Gegenständen absuchen würden.
    Lachend erzählten sich die Kinder von den Streichen, die sie in den letzten Tagen verübt hatten. Je gemeiner und

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