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080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

Titel: 080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Geschöpfe des Satans. Sie sind durch und durch böse, grausam und tückisch. In einigen Jahren werden sie Nachkommen zeugen, Geschöpfe ihrer Art. Dann werden die Mächte der Finsternis sich immer mehr ausbreiten und wieder jene Stellung einnehmen, die sie in uralten, dunklen Zeiten hatten. Sieh deine Kinder, Meister, und gib ihnen ein Zeichen.“
    In diesem Moment zuckte aus dem heiteren Sonnenhimmel ein Blitz. Gleich darauf hörte man einen ohrenbetäubenden Donnerschlag. Die Menschen hielten in ihrer jeweiligen Tätigkeit inne und sahen ängstlich zum Himmel, bis der Donner in der Ferne verhallte.
     

     
    In der hellen Vollmondnacht waren die Konturen der Häuser als dunkle, scharf akzentuierte Silhouetten zu erkennen. Von der alten Barockkirche schlug es zwölfmal. Die Schläge der Turmuhr hallten über die Stadt.
    Erika Möller war noch hellwach. Vollkommen angezogen saß sie am Fenster ihres Zimmers, das sie für sich allein hatte. Plötzlich sah sie, wie ein Schatten den Mond verdunkelte. Eine dunkle Gestalt schwebte vor ihr Fenster, pochte.
    Es war Martin. Erika öffnete das Fenster. Der Junge kletterte herein. Er lege ein paar stabile Lederriemen auf den Tisch.
    „Binde dich an mir fest, Erika. Dann fliegen wir zu Harald.“
    Das Mädchen schlang ein paar der Riemen um Martins Brust und band sich damit an ihn. Dann kletterten sie auf die Fensterbank. Erika klammerte sich mit Armen und Beinen an Martin. Er bewegte die Arme und Beine und stieß sich vom Fensterbrett ab.
    Wie ein großer Vogel schwebte er mit seiner Last durch die Luft. Die frische Nachtluft pfiff Erika am Gesicht vorbei, zauste ihr die Haare. Sie sah die Dächer der Stadt unter sich im Mondlicht.
    Sie jubelte.
    „Schneller, Martin, schneller und höher. Los, zeig, was du kannst.“
    Martin flog schneller. Hundert Meter über der Stadt schwebte er in raschem Flug dahin. Dann neigte er sich nach vorn, flog im Sturzflug auf die Häuser zu. Erika jauchzte begeistert, als die Dächer rasch größer wurden.
    Martin bremste den Sturzflug ab, indem er Arme und Beine entgegengesetzt der Flugrichtung bewegte. Sicher landete er im Hof des Hauses, in dem Harald Finck wohnte. Der Hofhund verkroch sich winselnd in der hintersten Ecke seiner Hütte, denn er hatte schlimme Erfahrungen mit den Kindern gemacht.
    Erika klopfte an Haralds Fenster im Erdgeschoß. Er kam sofort heraus. Auch Harald hatte ein eigenes Zimmer, obwohl die Fincks wenig Platz hatten. Doch seine Geschwister weigerten sich, mit ihm im gleichen Raum zu schlafen. Zwischen dem sechsjährigen Harald, der zehnjährigen Monika und dem dreizehnjährigen Peter herrschte erbitterte Feindschaft.
    „Los, gehen wir“, sagte Martin. „Die Holzbauer wohnt ganz in der Nähe. Hast du alles bereitgestellt, Harald?“
    „Ja, dort im Anbau.“
    Im Anbau standen zwei Reservekanister Benzin und eine Kanne Öl. Die Kinder schleppten sie zu der Mauer, die das Grundstück der Fincks begrenzte. Hinter dieser Mauer war ein Garten, dann kam das Haus, in dem Gerda Holzbauer bei einem älteren Ehepaar in Untermiete wohnte.
    Martin flog mit den Kanistern über die Mauer. Dann, nachdem er zweimal geflogen war, ruhte er sich eine Weile aus. Denn die Kanister waren schwer gewesen und es machte ihm Mühe, sich nur mit einem Arm in die Luft zu erheben.
    Als er wieder zu Kräften gekommen war, brachte er zuerst Erika, dann Harald über die Mauer. Sie gingen durch den Garten auf das einstöckige Haus zu. Es war ein Fachwerkhaus. Gerda Holzbauer schwärmte für alte Häuser.
    Die beiden Jungen und das Mädchen stellten die Kanister in dem schwarzen Schatten des Hauses ab. Harald blickte starr auf die Mauer.
    „Die Holzbauer schläft“, sagte er. „Ihr Zimmer liegt im ersten Stock. Die beiden Alten schlafen im Erdgeschoß, dort in dem Raum, in dem das Fenster offen ist.“
    „Hebt mich hoch“, sagte Erika.
    Die beiden Jungen hoben sie so weit hoch, daß sie in das dunkle Zimmer schauen konnte. Sie hörte die regelmäßigen Atemzüge der Schlafenden.
    „Halt!“ rief Erika in das dunkle Zimmer.
    Das tiefe, laute Atmen verstummte. Die Schläfer atmeten nur noch ganz flach. Die Jungen ließen Erika wieder auf den Boden hinunter.
    „Die stören uns nicht mehr.“ Das Mädchen lachte. „Los, Martin, flieg durch das Fenster in das Schlafzimmer, geh durchs Haus und öffne die Hintertür für uns.“
    Der Junge gehorchte. Erika hatte bei den dreien schon lange die Führerrolle übernommen. Kurze Zeit später wurde die

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