Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0801 - Ruine des Schreckens

0801 - Ruine des Schreckens

Titel: 0801 - Ruine des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie auf Bill Conolly.
    Um mit der Angst fertig zu werden, musste man sich ihr stellen. Er kannte diese Devise, er wollte ihr auch folgen und stellte fest, dass diese Angst tief aus seinem Innern hervorkroch. Sie war auf die Zukunft gerichtet, er wusste plötzlich, dass kurze Zeit später etwas Entscheidendes geschehen würde.
    Nur konnte er nicht sagen, was es war und woher es kam. Es kroch wahrscheinlich herbei, es stahl sich durch die Finsternis der Nacht wie ein Dieb.
    Er zog sich zurück, um einen besseren Blickwinkel zu den düsteren Klostermauern zu ergattern. Sie standen dort wie eine zu Stein gewordene Drohung aus alter Zeit. Das Sternen- und Mondlicht hatte einen feinen silbrigen Schleier über sie gelegt, als hätte es die alter Mauern noch einmal pudern wollen.
    Ein seltsames Licht war dies geworden. Stern konnte sich nicht daran erinnern, dass es ihm einmal aufgefallen wäre. Es musste sich in den letzten Minuten so verändert haben, und das hing sicherlich nicht mit irgendwelchen Naturgesetzen zusammen.
    Hier tat sich etwas anderes.
    David wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Er sah auch keiner Sinn darin, einen seiner Begleiter schon jetzt zu wecken, denn es war noch nichts passiert, und über sein Gefühl hätten die anderen möglicherweise gelacht, aber das Licht musste eine Ursache haben. Es hatte doch nicht aus dem Nichts entstehen können.
    Er schaute in die Runde, wobei er leicht zitterte. Auch die Waffe konnte ihn da nicht beruhigen. Mit ihr würde er auf Menschen oder Tiere schießen, aber nicht auf eine Bedrohung, die ei nicht sah.
    Der Journalist zwang sich zur Ruhe. Im Geiste zählte er die Reihe von eins bis zehn durch. Dann glaubte er, dass es ihm besser ging und hob seinen Kopf an. Er richtete den Blick gegen den Nachthimmel, weil er das Gefühl hatte, es einfach tun zu müssen, er war da von einer Kraft dazu gezwungen worden.
    Stern sah den Himmel – und wusste nicht mehr, was er glauben sollte.
    Es gab ihn noch, das war klar, aber er war zu einem anderen geworden. Er wirkte längst nicht mehr so dunkel und so klar, über ihm war das Firmament von einem geheimnisvollen Schimmer überzogen worden, über dessen Sinn er keinen Bescheid wusste. Der Schimmer war urplötzlich entstanden, passte da nicht hin, denn dieses leicht grünliche Flimmern hätte eher zu einer Instrumentenbeleuchtung gehören können, aber nicht hier an den Himmel.
    Stern erkannte nicht, wo der Schein seinen Ursprung hatte. Er war einfach da und basta.
    Der Mann wartete ab.
    Die Furcht in seinem Innern war zwar vorhanden, aber längst nicht mehr so stark. Sie war mehr der Neugierde gewichen, denn Stern glaubte nun daran, dass er ein einmaliges Phänomen erlebte und er zudem der einzige Zeuge war.
    Die anderen zu wecken, daran dachte er nicht. Er wollte diesen Zauber allein genießen, falls es denn ein Zauber war und nicht plötzlich zu einer Gefahr heranwuchs.
    Der Himmel bewegte sich.
    Nein, nicht der Himmel, sondern das, was über ihn herfloss, dieser ungewöhnliche und rätselhafte Schein. Grün, sogar wolkig und dicht kam er ihm plötzlich vor. Auf dem glatten Firmament kondensierte Wasser, nur deshalb hatten die Wolken entstehen können, die über den Himmel hinwegtrieben, ohne aber den grünen Schein zu vernebeln.
    Der blieb, der löste sich von allem anderen ab, so dass er aussah, als wollte er lautlos auf den einsamen Betrachter niederfallen und auf dem Weg dorthin die Konturen verändern.
    Er teilte den Himmel.
    Auf der einen Seite funkelten auch weiterhin die Sterne, auf der anderen wölkte ein blasser, leicht türkisfarbener Nebel, der sich als sehr großes Gebilde allmählich verdichtete, um sich dann in einer bestimmten Formation zu zeigen.
    David Stern hatte tief eingeatmet. Er hielt den Atem an, sein Herz klopfte wild, denn plötzlich hatte er erkannt, um was es sich bei diesem Schein handelte. Es war – ein Gesicht!
    Ein Gesicht am Himmel!
    Das gibt es nicht, das kann nicht sein, das bildest du dir ein, das ist unmöglich. So etwas passte einfach nicht in die Realität hinein, das ist eine Fata Morgana, eine Spielerei, über die er nicht einmal lachen konnte.
    »Es ist eine Halluzination!«
    Als er diesen Satz gesprochen hatte, da rechnete er damit, dass es ihm besser gehen würde, nur trat das nicht ein. Er fühlte sich nicht besser, im Gegenteil, das Gesicht schwebte schräg über und vor ihm, als wollte es im nächsten Augenblick vom Firmament fallen, um ihn zu verschlingen.
    Es war ein

Weitere Kostenlose Bücher