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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übersehen.
    „Der Boden ist karg", erklärte er ungerührt, obwohl die beiden benachbarten Grundstücke das klare Gegenteil bewiesen.
    „Schon gut", sagte Quoytra hastig, denn sie war wenig an einer Diskussion über den Zustand dieses Gartens interessiert. Sie wollte so schnell wie möglich wieder von hier verschwinden.
    „Was wolltest du mir zeigen?"
    Dollg trat vor ein unordentliches Beet, wo gerade einige Schößlinge aus dem Boden gekommen waren.
    Quoytra wollte schon unwillig umkehren, als sie erkannte, daß die Pflanzen in einer bestimmten Stellung zueinander wuchsen.
    Um ein besonders gut entwickeltes Exemplar waren achtzehn kleinere gruppiert.
    Quoytra gab einen beifälligen Laut von sich.
    „Das ist eine symbolische Darstellung des Yoxa-Sant-Systems", sagte sie anerkennend. „Eine großartige Leistung."
    „Daitra hat mir dabei geholfen", erklärte Dollg, dann deutete er auf die Pflanze, die den vierten Planeten darstellen sollte. Sie war das einzige blühende Exemplar der Gruppe.
    „Lugh-Pure", sagte Dollg entschieden. „Daitra hat mir ein Zeichen gegeben."
    „Ich glaube, daß es sich um einen Zufall handelt", sagte Quoytra vorsichtig.
    „Was wirst du tun?" fragte Dollg unbeirrt.
    „Was erwartest du, daß ich tun soll?" stellte die Gralsmutter eine Gegenfrage.
    Dollg blickte zu Boden.
    „Ich bin mir darüber im klaren, daß Daitra nicht zurückkommen wird", sagte er traurig. „Lugh-Pure wird auch als die Welt der toten Kinder der Kaiserin von Therm bezeichnet. Das hat sicher seinen Grund. Der vierte Planet hat ein Geheimnis, genau wie der Kontinent Troltungh, der auch die Stätte der Vergessenen genannt wird."
    Quoytra war zusammengezuckt.
    „Was weißt du über diese Dinge, Dollg?"
    „Es gibt Gerüchte", erwiderte das Männchen ausweichend.
    „Alles, was ich will, ist die Sicherheit, daß Daitra noch am Leben ist und daß es ihr wohl ergeht."
    Quoytra deutete auf das blühende Symbol von Lugh-Pure.
    „Du siehst, daß sie noch am Leben ist! Wie hätte sie sonst eine Botschaft schicken können?"
    „Sie ist in Not", sagte Dollg. „Diese Blüte ist ein Hilferuf."
    Die Gralsmutter richtete ihre paranormalen Kräfte auf alle anderen Pflanzen in diesem seltsamen Beet Wenige Augenblicke später öffneten sie ihre Blüten.
    „Vergiß Daitra!" forderte die Gralsmutter Dollg auf.
    Das Männchen antwortete nicht. Quoytra verließ seinen Garten.
    Es war bemerkenswert, wie sehr Dollg an Daitra hing. Trotzdem würde er sie in ein paar Tagen vergessen haben.
    Lugh-Pure stellte zweifellos ein großes Problem dar, auch für die Kaiserin von Therm.
    Die Gralsmutter kannte die Absichten der Superintelligenz.
    Vielleicht ließ sich das Problem Lugh-Pure mit Hilfe der gerade angekommenen Fremden lösen.
     
    4.
     
    Einen Tag nach der Ankunft der SOL im Yoxa-Sant-System kam Joscan Hellmut, den man in die Krankenstation des Mittelteils gebracht hatte, wieder zu sich. Mit dem ihm eigenen kybernetischen Geschick, schloß er den behandelnden Medo-Robot kurz und wollte die Station heimlich verlassen.
    Rhodan, der in solchen Dingen schon immer erstaunliche Weitsicht bewiesen hatte, war jedoch davon ausgegangen, daß sich etwas Ähnliches ereignen würde, und hatte Bjo Breiskoll als zusätzlichen Aufpasser für Hellmut bestimmt.
    Die Wahl war nicht ohne Grund auf den rotbraungefleckten Katzer gefallen.
    Rhodan wußte um das freundschaftliche Verhältnis zwischen Hellmut und dem jungen Mutanten. Er hoffte, daß Bjo eine positive Wirkung auf den Sprecher der Solgeborenen ausüben konnte.
    Als Hellmut sein Zimmer verließ, trat Bjo Breiskoll lautlos aus dem nebenan liegenden Behandlungsraum und stellte sich dem schwarzhaarigen Mann in den Weg.
    „Ich freue mich, daß du wieder bei Bewußtsein bist", sagte Bjo.
    Behutsam tastete er nach Hellmuts Gedanken, ließ aber sofort wieder davon ab, als er erkannte, wie heftig Hellmut sich gegen eine solche Inspektion wehrte.
    „Ich bin gesund", sagte Hellmut stereotyp und ganz darauf bedacht, seine tatsächlichen Absichten hinter einer Mauer oberflächlicher Gedanken zu verbergen.
    Ein Blick in das Gesicht seines Freundes zeigte Breiskoll, wie es um Hellmut tatsächlich stand.
    „Was hast du vor?" fragte Bjo.
    „Ich begebe mich an meine Arbeit", verkündete Hellmut.
    „Nachdem das Shetanmargt dieses Schiff verlassen hat, muß SENECA gründlich überprüft werden. Dazu zählt auch die Kontrolle von Romeo und Julia. Du weißt, daß ich für das Robotpärchen zuständig

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