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0802 - Planet der toten Kinder

Titel: 0802 - Planet der toten Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas Wichtiges zu sagen, wenn wir den COMP erreichen.
    Dann mußte er wieder an Icho Tolot denken. Hoffentlich war er inzwischen zu den anderen gestoßen. Wenn nicht...
    Er wagte es nicht, den Satz zu Ende zu denken.
    Der Stollen führte nun wieder bergauf, in die Nachbarhalde hinein. Nur noch wenige hundert Meter, und man war am Ziel.
    Plötzlich blieb die Gralsmutter stehen.
    „Es ist nicht mehr weit", flüsterte sie. „Ich kann es deutlich spüren. Der COMP weiß, daß wir kommen, aber er hindert uns nicht daran. Er will uns selbst vernichten. Ja, genau das ist es, was er will. Bleib hinter mir..."
    Das hätte Gucky ohnehin getan, denn er wußte, daß er in diesen Augenblicken alle seine psionischen Fähigkeiten so gut wie völlig eingebüßt hatte. Er war nichts anderes als ein relativ schwacher und hilfloser Ilt, der froh sein konnte, daß seine kurzen Beine ihn noch trugen.
    Dann erreichten sie den Eingang zu der Halle.
    Dunkel und drohend stand der COMP in ihrer Mitte. Aus dem Ritzen und Eingängen drang das matte Leuchten aus seinem Innern. Die Woge mentaler Drohimpulse überschwemmte Gucky, der nicht wußte, ob auch Zamya-Lo davon betroffen war.
    Jedenfalls verriet sie keine Wirkung.
    „Der schwarze COMP!" hauchte sie, als habe sich gerade der größte Wunsch ihres Lebens erfüllt. „Ja, das ist er! Ich wußte es!"
    „Was willst du tun?"
    Sie deutete auf den Stollen.
    „Bleib hier außerhalb der Halle! Der COMP wird mich angreifen und für dich keine Zeit haben. Hier bist du in Sicherheit."
    „Aber du! Du kannst doch nicht einfach mit bloßen Händen dieses riesige Gebilde angreifen und ..."
    „Doch, ich weiß, daß ich es kann! Aber es war mir bisher unmöglich, den COMP zu finden, weil es noch keine Gänge zu ihm gab. Die Toten Kinder unserer Halde hatten früher keinen COMP, aber nun handeln sie nach seinen Befehlen. Tu, was ich dir geraten habe. Warte hier auf mich."
    Gucky duckte sich in eine Nische unmittelbar am Eingang zur Halle. Er war davon überzeugt, die Gralsmutter zum letzten Mal lebendig gesehen zu haben. Vielleicht wollte sie sich opfern, um den COMP von innen heraus mit ihrer erst nach dem Tod aktiv werdenden Positivenergie zu zersetzen.
    Zamya-Lo schritt aufrecht und ohne Furcht auf den COMP zu.
    Als sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, regneten die schwarzen Klumpen der erloschenen Kristalle auf sie herab, aber keiner von ihnen blieb an ihrem Körper haften. Sie fing einige geschickt mit ihren Händen auf, die sie dann mit einem spöttischen Lachen dem COMP entgegenhielt und dabei ruhig weiterschritt.
    Als sie den schwarzen Giganten erreichte, zögerte sie einen Moment, als suche sie nach einem geeigneten Eingang, deren es mehrere gab. Wenn sie in einen von ihnen eindringen wollte, mußte sie sich bücken.
    Gucky konnte sie gut beobachten, ohne seine Deckung verlassen zu müssen. Hinter sich spürte er die Wand. Ständig wurde er von der Vorstellung geplagt, aus ihr könne eine schwarze Faust kommen und ihm in die Materie hineinziehen. Er konnte sich nicht erinnern, jemals eine so unheimliche und seltsame Situation erlebt zu haben, die zudem so rätselhafte Ursachen hatte, daß es keine Gegenwehr gab.
    Zamya-Lo bückte sich und zwängte sich in den COMP hinein.
    Sofort wurde das Leuchten in seinem Innern intensiver. Auf der Oberfläche erfolgten deutliche Veränderungen, einige der Eingänge begannen sich langsam zu schließen.
    Auch der, in dem die Gralsmutter verschwunden war.
    Zamya-Lo war die Gefangene des schwarzen COMPs.
    Der Schreck lähmte Gucky derart, daß er keiner Bewegung fähig war. Er war nun erst recht davon überzeugt, die Gralsmutter nie mehr wiederzusehen, zumindest nicht als das, was sie einst gewesen war. Der COMP würde versuchen, auch sie zu seiner willenlosen Sklavin zu machen, und dann mußte der nächste Angriff auf das Tal der Ruhe erfolgreich verlaufen. Bald konnte es keine „Freien Kelsiren" mehr geben.
    Und er war zur Untätigkeit verdammt, denn was konnte er schon unternehmen?
    Zumindest aber konnte er noch warten, ehe er sich in Sicherheit brachte.
    Vielleicht geschah doch noch ein Wunder.
    Da er optisch nichts mehr feststellen konnte, verlegte er sich auf eine Analyse der auf ihn eindringenden Impulse. Er glaubte, in ihnen eine gewisse Veränderung bemerkt zu haben, ohne sie jedoch näher identifizieren zu können. Nein, schwächer waren sie nicht geworden, im Gegenteil. Aber die Warnungen und Drohungen - sie wurden immer mehr von

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