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0802 - Planet der toten Kinder

Titel: 0802 - Planet der toten Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umwandlung trat nach einigen Sekunden ein. Der Körper Tolots besaß nun die Härte von Terkonitstahl. Sein zweites Herz, unter normalen Umständen nur als Ersatz für das erste gedacht, begann ebenfalls zu arbeiten, um größere Energiereserven zu schaffen. Dann nahm Tolot einen Anlauf.
    Mit unvorstellbarer Wucht prallte er gegen die Wand der erloschenen Kristalle - und durchbrach sie beim ersten Versuch.
    Er befand sich wieder im Stollen.
    Da er mit erneuten Angriffen rechnen mußte, behielt er die widerstandsfähige Molekularstruktur bei und erhöhte sein Tempo.
    In wenigen Minuten erreichte er wieder die Kreuzung der beiden Stollen.
    Der linke führte zurück zum Tal, wenn er nicht verändert worden war. Tolot ging geradeaus weiter.
    Zu seiner Verwunderung wurde er vorerst nicht mehr angegriffen. Er versetzte sein zweites Herz wieder in den Ruhezustand, um es zu schonen. Außerdem verminderte er sein Marschtempo.
    Nach einer weiteren halben Stunde passierte er eine Stelle, die ihm bekannt vorkam. Die in die Wände hineinwachsenden Kelsiren und die merkwürdigen Gebilde, die aus ihr herauskamen, hatte er schon gesehen. Er befand sich demnach in jenem Stollen, der hinauf zur Haldenoberfläche führte.
    Jedenfalls nicht zum COMP.
    Aber vielleicht entdeckte er dort auf dem Plateau eine Spur von Gucky. Es konnte ja möglich sein, daß er noch einmal zum Schiff gegangen war.
    Auf der Planetenoberfläche war Nacht. Immerhin gaben die Sterne ein wenig Licht, wenn auch das meiste von der schwarzen Materie schluckt wurde. Unten im Tal sah Tolot die Space-Jet matt schimmern. Ein Wunder, daß die Toten Kinder noch nicht versucht hatten, das Schiff anzugreifen, aber wahrscheinlich hielt sie der eingeschaltete Energieschirm davon ab.
    Er verzichtete darauf, zum Schiff hinabzugehen, denn der transparent wirkende Glanz der Energiekuppel verriet ihm, daß Gucky nicht in der Space-Jet war. Um eine Hoffnung ärmer kehrte Tolot in den Stollen zurück, ohne zu wissen, wohin er sich noch wenden sollte, um den Mausbiber zu finden.
    In einer Mischung aus Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit begann er Gucky zu verfluchen.
    Er nahm sich vor, dem Ilt mal ordentlich die Meinung zu sagen, ohne auch nur zu ahnen, daß dieser sich inzwischen genau das selbe vorgenommen hatte.
     
    7.
     
    Als es hell wurde, erwachte Gucky. Caral bereitete gerade aus Konzentratwürfeln und Wasser ein provisorisches Frühstück.
    Avery schlief noch. Von Tolot war nichts zu sehen.
    „Ist er nicht zurückgekommen?" fragte Gucky und deutete auf den leeren Platz des Haluters. Er stand auf und wusch sich mit ein paar Wasserspritzern. „Ich versohle ihm das Fell, darauf kannst du dich verlassen! So eine Disziplinlosigkeit sondergleichen!"
    „Er machte sich doch Sorgen um dich", versuchte Caral ihn zu beruhigen. „Er meinte es gut, und außerdem hätte ihn wohl niemand von uns aufhalten können."
    „Das ist es ja, was mich so ärgert. Er nutzt seine körperliche Überlegenheit aus, um meine Befehle zu mißachten."
    „Du hattest niemand befohlen, dir im Notfall nicht zu helfen", erinnerte ihn Caral, unverdrossen in ihrem Bestreben, den Haluter zu verteidigen. „Und es hätte sich sehr gut bei dir um einen Notfall handeln können."
    „Der scheint aber jetzt für Tolot gültig zu sein, sonst wäre er längst zurück."
    Avery war durch die nicht gerade leise Diskussion aufgewacht.
    „Dann müssen wir ihn eben suchen gehen", schlug er vor.
    „Niemand geht ihn suchen!" sagte Gucky entschlossen.
    „Wenigstens nicht vor dem Frühstück", schränkte er dann schnell ein.
    Wenig später erschien Zamya-Lo. Ein wenig verwirrt stellte sie fest, daß der kleine Mausbiber inzwischen wieder vorhanden, aber dafür der große Haluter verschwunden war. Einer der Fremden schien also immer unterwegs zu sein. Aber sie verriet mit keinem Wort, daß sie sich deshalb Gedanken machte.
    „In dieser Nacht wurde wieder versucht, in die Halle der Ruhe einzudringen. Es ist nicht mehr die Halle der Ruhe, sondern die des Krieges. Der schwarze COMP muß neue Befehle erlassen haben, denn die Angreifer achteten darauf, ihr Leben nicht zu verlieren. Das war bisher nie der Fall. Sie starben so leicht, als läge ihnen nichts an ihrer Existenz."
    Gucky nahm sie beim Arm und führte sie aus der Hütte. Er berichtete ihr von seinem Versuch und dem Erfolg. Es sei klar, führte er dann weiter aus, daß der COMP nun neue Befehle erlassen hatte, denn jedes tote Kelsirenweibchen bedeutete eine neue Gefahr

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