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0802 - Planet der toten Kinder

Titel: 0802 - Planet der toten Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hoffentlich existierte der Stollen noch, der zurück ins Tal der Ruhe führte.
    Mit ungeheurer Geschwindigkeit schaffte er in kurzer Zeit die Strecke bis zum Plateau und entdeckte zu seiner Erleichterung sofort den Stolleneingang. Er hatte sich nicht verändert, wenn auch hier silberne Adern das schwarze Material durchzogen.
    Ohne zu zögern, betrat er ihn und rannte weiter.
    Kein Angriff, kein Aufenthalt, nichts.
    Als er endlich den Eingang zum Tal der Ruhe erreichte, begann die künstliche Sonne an der Felsendecke heller zu leuchten.
    Er beschleunigte sein Tempo und raste quer durch das Gelände auf das Dorf zu.
     
    8.
     
    Gucky hockte mit überschlagenen Beinen in der Hütte und kaute auf seinem Frühstück herum, neben sich einen Becher mit Wasser. Avery und Caral reagierten mit Erleichterung, als sie Icho Tolots massige Gestalt beim Eingang auftauchen sahen und begrüßten ihn freudig.
    Der Mausbiber indessen, der die Gedankenimpulse des Haluters längst empfangen hatte und von seiner Ankunft wußte, blieb sitzen und fauchte: „Da bist du ja endlich! Fast hättest du uns alles vermasselt!"
    Tolot setzte sich vorsichtig auf den Boden, obwohl ihm die gut überstandenen Strapazen nicht anzusehen waren, „Vermasselt? Ich wollte dir doch nur helfen."
    „Trotzdem!"
    „Mit anderen Worten: es wäre ohne mich hier nicht gelaufen. Ist in der Zwischenzeit überhaupt etwas Wichtiges geschehen?"
    Gucky schnappte vor Empörung über soviel Frechheit erregt nach Luft, aber Caral kam ihm zuvor: „Gucky hat den schwarzen COMP gefunden!"
    Tolot neigte sich leicht in Richtung des Mausbibers.
    „Kompliment, Kleiner. Aber wahrscheinlich hättest du ihn auch ohne mich gefunden ..."
    „Habe ich ja auch!" kreischte Gucky, über soviel Unlogik entsetzt. „Und was tust du inzwischen? Kriechst wie ein Ungeheuer durch die Halden und verschwindest hier, ohne mich um Erlaubnis zu fragen."
    „Du warst ja nicht da."
    „Dann hättest du warten müssen, bis ich zurück war. Das ist glatte Meuterei gewesen, wenn du mich fragst."
    „Ich habe dich aber nicht gefragt", gab Tolot sanft zurück.
    Ehe der Mausbiber aufbrausen konnte, rief Caral: „Nun hört endlich damit auf, es ist doch sinnlos! Ihr seid jetzt beide wieder hier, und damit sind wir komplett. Zamya-Lo steckt in dem COMP ... und wir alle hoffentlich nicht in der Tinte."
    „Die Gralsmutter ist in dem COMP?" Icho Tolot richtete sich verblüfft auf. „Hat Gucky sie dorthin gebracht? Wozu denn das?"
    „Wenn du mal für ein paar Minuten deinen großen Mund halten würdest, könnte ich dich ja aufklären", bot Gucky an, schon etwas friedlicher geworden. Er war viel erleichterter über Tolots Rückkehr, als er zugeben wollte. „Also?"
    „Ich halte ihn", versprach der Haluter feierlich.
    Noch während der Mausbiber berichtete, sah Caral drei der Kelsirenweibchen auf ihre Hütte zukommen. Sie nahm den Translator und ging ihnen entgegen. Sie konnte sich schon denken, was die drei wissen wollten.
    Und so war es auch. Die freien Kelsiren waren über das Verschwinden ihrer obersten Gralsmutter äußerst beunruhigt und fragten nach ihrem Verbleib.
    Außerdem, so berichteten sie, ehe Caral sprechen konnte, geschähen in der Halle der Ruhe merkwürdige Dinge. Die Wächter waren voller Grauen geflohen, als sich die Toten dort zu bewegen begannen.
    Einen Augenblick lang verschlug es Caral den Atem, dann aber dachte sie an Guckys Schilderung. So ruhig wie möglich erzählte sie den drei Kelsirenweibchen, was inzwischen geschehen war, daß Zamya-Lo zum schwarzen COMP gebracht worden und in ihn eingedrungen wäre.
    „Durch die Halden geht ein Zittern und Beben, die Toten Kinder der Kaiserin sind dabei, sich zu regenerieren. Das ist das Werk der Gralsmutter. Wahrscheinlich bewegen sich auch die Steinblöcke in der Halle der Ruhe, auf der eure Toten liegen."
    Die Neuigkeit, daß Zamya-Lo in den schwarzen COMP eingedrungen war, verbreitete sich im Tal wie ein Lauffeuer. Aus den kleinen Dörfern entlang der Felsenwände kamen die untergeordneten Gralsmütter, um ein Palaver abzuhalten.
    Dann ging man gemeinsam zur Halle der Ruhe.
    Caral kehrte in die Hütte zurück. Gucky hatte gerade seine Schilderung beendet und lehnte mit dem Rücken gegen die Wand, die Arme auf der Brust verschränkt und offensichtlich sehr zufrieden.
    „Allerhand!" sagte Tolot voller Anerkennung. „Und in dieser ganzen Zeit habe ich auf dem Grund eines Schachtes gesessen und versucht, wieder hinauszukommen."
    „Selber

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