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0804 - Das Teufelstor

0804 - Das Teufelstor

Titel: 0804 - Das Teufelstor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Volker Krämer
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und Aggression.
    »Seit wann…«, murmelte Lucifuge Rofocale. Aber er sprach nicht weiter.
    Er begriff, was das für eine Katze war.
    »Geh weg«, zischte er und streckte eine Klauenhand aus. »Verschwinde, lass mich in Ruhe! Geh dorthin zurück, woher du kommst! Geh zu ihm !«
    Die Katze fauchte. Sie hob eine Pfote mit gespreizten Krallen.
    Da verließ der Erzdämon das Château. Fluchtartig jagte er davon. Mit einem weiten Sprung über die Katze hinweg, die versuchte, ihn doch noch mit ihren Krallen zu erwischen, und über die Korridore und Treppen. Diesmal achtete er nicht mehr darauf, ob ihn jemand sah.
    Er war ja ohnehin nicht mehr unbemerkt geblieben. Die Katze hatte ihn gesehen!
    Er gelangte ins Freie. Dort breitete er Schwingen aus und schoss in die Luft empor, gewann rasch an Geschwindigkeit. Schneller als jeder Flug, fast so schnell wie ein Gedanke, raste er davon.
    Die Katze!
    Damit hatte er nicht gerechnet. Zamorra besaß einen Verbündeten, der nicht zu unterschätzen war.
    Als er längst außer Sichtweite des Châteaus war, wechselte der Dämon seine Flugrichtung. Er hatte mit jemandem etwas zu besprechen!
    ***
    Zamorra überlegte, wie er seinen Versuch am besten aufbaute. Das Ärgerliche daran war, dass ihm nicht viel Zeit zum Überlegen blieb. Weniger Zeit, als er eigentlich brauchte.
    Sekundenlang kam ihm der Gedanke, zum Château zurückzukehren und Merlins Vergangenheitsring zu holen. Damit konnte er dann in der Zeit zurückreisen, noch vor seinem und Nicoles Erscheinen hier sein und verhindern, was geschehen war, konnte das Schließen des Weltentors mit genügend Vorbereitungszeit ungeschehen machen…
    Nein.
    Der Gedanke war völlig verrückt.
    Zwar besaß mittlerweile Merlins Tochter Sara Moon von ihrer Dimension aus die Möglichkeit, die negativen Auswirkungen von Zeitparadoxa weitgehend zu neutralisieren. Aber viele Dinge gingen trotzdem nicht. Vielleicht konnte Zamorra das Schließen des Tores tatsächlich verhindern, aber zugleich führte er damit seine eigene Anwesenheit hier ad absurdum. Denn nur durch Brik Simons Alarmierung waren Nicole und er überhaupt erst hierher gekommen.
    Wenn das Tor sich nicht schloss, würde seine Magie Simon nicht auffallen, und er würde nicht in Frankreich anrufen.
    Das konnte auch Sara Moon nicht ändern, nicht ausgleichen.
    Aber blieb Zamorra denn auf normalem Weg überhaupt noch genug Zeit?
    Château Montagne war weit. Die Hilfsmittel, die er benötigte, konnte er niemals schnell genug herbeischaffen oder schaffen lassen. Allenfalls jemand, der die Teleportation beherrschte, konnte das vielleicht machen.
    Die Silbermond-Druiden Gryf und Teri, die den zeitlosen Sprung anwenden konnten… Aber Gryf konnte er nicht erreichen, und Teri war ebenfalls eine Weltenbummlerin, die selten lange an einem Ort verweilte. Mochte der Himmel wissen, wo sie sich gerade aufhielt. Telefonisch war sie höchstens über Gryf erreichbar. Aber dort war sie auch nicht.
    Der Dämonenjäger ballte die Fäuste.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte Simon, dem Zamorras wütende Hilflosigkeit natürlich nicht entging.
    »Bewirke ein Wunder«, knurrte Zamorra.
    Der Engländer grinste. »Nur Unmögliches wird sofort erledigt. Wunder dauern länger.«
    Zamorra verdrehte die Augen. Nach dummen Sprüchen war ihm absolut nicht. Aber etwas verdutzt sah er, wie Simon wieder zum Fahrzeugheck ging. Was hatte der Freund vor, der Magie doch nur aus der Theorie heraus kannte und Bücher und Artikel darüber schrieb?
    Er kam wieder nach vorn und drückte Zamorra eine flache Schachtel mit bunter Schulkreide in die Hand. »Magisch aufladen musst du sie selbst. Das kann ich nicht.«
    Verblüfft starrte Zamorra die Packung an. Sie war noch nicht angebrochen. Zwei weiße Kreidestäbe befanden sich darin, der Rest war farbig.
    »Habe ich mal besorgt, um Unfallstellen besser markieren zu können«, sagte Simon. »Hier in Deutschland, überhaupt auf dem Kontinent, muss man ja mit allem rechnen. Ihr fahrt ja alle immer auf der falschen Straßenseite.«
    So konnte das auch nur ein Engländer sehen, der Linksverkehr gewöhnt war.
    Bunte Kreide, dachte Zamorra. Auf diese Idee war er auch noch nie gekommen. Er hatte immer weiße Kreide benutzt, die für Weiße Magie stand! Natürlich wusste er aus der Theorie, dass es auch bunte Magie gab. Zum Beispiel Grüne, um mit Pflanzen zu arbeiten. Aber erprobt hatte er Zauberlehrling sie bisher noch nicht.
    »Danke«, murmelte er und überlegte, wie er sie am

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