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0804 - Das Teufelstor

0804 - Das Teufelstor

Titel: 0804 - Das Teufelstor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Volker Krämer
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Zufriedenheit aus. Das Bild verblasste rasch wieder.
    »Wir sind Magie… kamen in Freundschaft. Wollten nur helfen, beraten. Doch man nahm uns die Freiheit.« Eine Welle aus Schmerz und Unglauben schwappte über Gryf hinweg. »Warum hat man das getan? Kannst du es mir sagen?«
    Gryf verstand nur einen Bruchteil dessen, was das Wesen ihm hier mitteilen wollte. Doch es reichte aus, um zu begreifen, wie übel diesen Wesen hier mitgespielt worden war. Sie hatten sich definitiv die falsche Welt ausgesucht. Wir sind Magie, das war natürlich nur als eine Metapher zu verstehen, doch Gryf fühlte das hohe magische Potential, das in diesem Wesen steckte. Und Ormoff hatte es natürlich auch sofort erkannt.
    Die Freundlichkeit war den Goldaugen übel belohnt worden.
    Gryf spürte, wie sich etwas in das stumme Zwiegespräch einzumischen versuchte. Wlady Ormoff… er hatte bemerkt, was vor seinen Augen geschah. Gryfs Versuch schien zu scheitern.
    Der Lärm, der in diesem Augenblick hinter ihm laut wurde, drang nur undeutlich zu ihm durch. Doch der Druide begriff, was da geschah. Dro Giroo… dieser Holzklotz auf zwei Beinen schien zu wissen, was der Druide nun am dringendsten benötigte: Zeit! Und die versuchte er ihm zu verschaffen. Dass er damit sein eigenes Leben auf Spiel setzte, war dem Burschen sicher klar. Nun war es an Gryf, diese Aktion nicht unnütz verpuffen zu lassen.
    »Weil ihr dem Bösen begegnet seid! Auf dieser Welt hättet ihr nie stranden dürfen. Doch ich bin anders - und es gibt Welten, die ganz anders sind. Bitte, ich will mich dir ganz öffnen. Suche in meinem Bewusstsein nach dem, was du hier gefunden hast. Es wird eine vergebliche Suche sein.«
    Gryf öffnete sich vollständig. Es fiel dem Druiden schwer, den mentalen Block aufzuheben, der ständig um sein Bewusstsein lag. Doch in diesem ganz speziellen Fall musste es sein. Es ging um alles, um das Leben.
    Sanfte Finger griffen nach dem Denken des Druiden. Millionen feinster Fäden nestelten durch sein Innerstes, verweilten, streiften weiter, streichelten zärtlich das Wissen von mehr als 8000 Jahren. Eines Lebens, das bunter, vielfältiger als das tausend anderer und doch auch voller Schrecken und Ängsten war.
    So sanft wie sie gekommen waren, so sanft verschwanden die tastenden und fragenden Finger wieder. Gryf fühlte sich nackt… und doch hatte dieser Gedankenscan kein negatives Gefühl bei ihm hinterlassen.
    All dies geschah in nur wenigen Sekunden. Doch es schien Gryf eine Ewigkeit zu währen. Die Zeit drängte.
    »Nun? Glaubst du mir nun? Ich verspreche, ich werde dir und deinen Freunden helfen. Also hilf du mir.« Mehr konnte er nun nicht mehr tun. Es gab nichts mehr, was er noch zusätzlich anzubieten hatte. Die Antwort kam flüsternd, zögernd und doch klar vernehmbar.
    »Ich glaube dir. Keine Lüge, die ich in dir erkennen konnte. Viel Schreckliches ist da, viel Schönes direkt daneben. Aber du sprichst die Wahrheit.« Für einen Moment schien das Wesen zu zögern, dann schien es seiner Sache sicher zu sein. » Ich kann den Block nicht in diesem Augenblick von dir nehmen. Es geht nicht so einfach. Doch ich werde den Prozess einleiten. Wenn du mir nun glaubst, dann tu du nun das deine hinzu. Wir sind Freunde…«
    In Gryfs Konzentration hinein drang die dröhnende Stimme Dros.
    »Blondie, du solltest dich beeilen. Hier wird es langsam mulmig.«
    Blondie? Unter anderen Umständen hätte Gryf den Geisteszwerg entsprechend ausgekontert.
    Hier und jetzt blieb dazu nun wirklich nicht die Zeit. Gryf zog sich aus dem telepathischen Kontakt zurück. Und ganz plötzlich war da wieder das Wispern, das er schon in der Zelle vernommen hatte. Das Wispern, dessen Schema ihm so bekannt vorkam.
    Bekannt? In der gleichen Sekunde wusste er, wessen Schema er da entfernt empfing. So verrückt dieses Erkennen auch war… er wusste nun, dass er mit Rückendeckung in seinem Kampf rechnen konnte.
    Mit einer großartigen Rückendeckung sogar! Wie die hierher gekommen sein mochte, war ihm allerdings ein großes Rätsel. Das konnte er dann später klären, denn nun war der Augenblick des Handelns gekommen Und Gryf ap Llandrysgryf griff frontal an…
    ***
    Der Erzdämon spürte, dass er sich nicht mehr allein in Zamorras Arbeitszimmer befand. Blitzschnell fuhr er hoch und sah sich um. Aber da war kein Mensch.
    Da war nur eine Katze.
    Sie sah ihn an. Ihr Fell sträubte sich; der Schweif peitschte nervös hin und her, und ihre Ohren waren flach angelegt. Sie war nur Zorn

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