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0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten. Wir haben fünf Leichen dort gefunden - vier von unserer Art und einen Mucierer. Das wart ihr, die das getan haben, nicht wahr?"
    Mitsino machte abermals die Geste der großen Beteuerung.
    „Wir wissen nichts davon, oMächtiger!'' behauptete er mit Nachdruck.
    „Ihr habt die Station zerstört!" fuhr Bull ihn an.
    Mitsino wog ab. Wenn die Sache so lag, dann war es besser, die Zerstörung der Gebäude zuzugeben, als des Mordes an vier Fremden beschuldigt zu werden.
    „Wir sind in das Tal eingedrungen, als das Große Leuchten erloschen war", bekannte er. „Mag sein, daß unsere jungen Krieger in ihrem Ungestüm das eine oder andere Gebäude beschädigt haben ..."
    „Beschädigt!" fiel ihm Reginald Bull zornig ins Wort.
    „Auseinandergenommen, zerrupft, demoliert!"
    „Ist es wirklich so schlimm?" fragte Mitsino. Dann beeilte er sich hinzuzufügen: „Aber mit dem Tod der Fremden haben wir nichts zu tun."
    „Was ist das große Leuchten?" wollte Bull wissen.
    „Das Götterfeuer am Nachthimmel, oMächtiger. Viele Monde lang wurden unsere Nächte nicht dunkel, weil das Götterfeuer ständig leuchtete. Dann, eines Tages, war es plötzlich erloschen."
    Reginald Bull erinnerte sich aus eigener Erfahrung an die letzten Monate vor dem Sturz der Erde in den Schlund.
    Hyperenergetische Entladungen waren wie unaufhörliche Gewitter über den Nachthimmel getobt. Das mußte die Erscheinung sein, die der Alte als Götterfeuer bezeichnete. Nach dem Sturz hatten die Entladungen aufgehört.
    „Wißt ihr, ob die vier Fremden noch lebten, als ihr die Station zerstörtet?"
    Mitsino sagte: „Sie lebten noch. Fünf von ihnen. Sie waren in einem Haus, das von einer schimmernden Wolke umgeben war."
    Ein Energiefeld, interpretierte Bull. Es gab also Menschen, die die Große Katastrophe überlebt hatten. Nicht auf der Erde, sondern hier, auf Goshmos Castle. Wo war das fünfte Mitglied der Postenbesatzung geblieben? Er fragte Mitsino.
    „Wir wissen es nicht. Vielleicht haben die Fremden ihn mitgenommen, die mit dem ganz kleinen Wolkenschiff kamen."
    Da beugte sich Reginald Bull blitzschnell nach vorne und packte den Alten voller Erregung bei den Schultern.
    „Kleines Wolkenschiff? Fremde? Wie sahen sie aus? Wann war das? Sprich!"
    Mitsino war so erschrocken, daß er mit sich überstürzenden Worten alles von sich gab, was er wußte. Die Translatoren konnten kaum Schritt, halten. Er berichtete von dem länglichen Wolkenschiff. Von den Fremden, die darin gekommen waren: den beiden, die so aussahen wie die Männer vor ihm, dem Roboter und dem ganz und gar Fremden.
    Er verriet auch, daß eines der beiden menschlichen Wesen lange Zeit bei den Iti-Iti als Gott gewohnt hatte. Dann aber war es von seinen Freunden wieder abgeholt worden. Nur eines verschwieg Mitsino: daß er den Gott eigentlich hatte töten wollen.
    Wann das alles gewesen sei - nun, darüber konnte er keine allzu klare Auskunft geben. Die Zeitrechung der Mucierer richtete sich nach den Jahreszeiten. Die erste Ankunft des kleinen „Wolkenschiffs", schätzte Reginald Bull aufgrund der Aussagen des Allerältesten, hatte vor über einem Standardjahr stattgefunden.
    Der zweite Besuch mochte ein rundes Jahr zurückliegen.
    Weder mit der Beschreibung des Raumschiffs, noch mit der des „ganz und gar" Fremden, konnte Bull etwas anfangen. Den Fremden hatten die Feuerflieger übrigens nur von weitem gesehen.
    Etwas anderes aber beeindruckte sie zutiefst.
    Der, den sie einen Roboter nannten, ohne genau zu wissen, was ein Roboter war, hatte zerschlissene gelbbraune Bekleidung getragen.War es möglich, daß ein K2 die Große Katastrophe überlebt hatte?
    Reginald Bull hielt es für wichtig, daß man an Bord so schnell wie möglich in den Besitz dieser Information kam. Die Lage war plötzlich nicht mehr so hoffnungslos, wie sie noch vor wenigen Stunden geschienen hatte.
    Irgendwo waren doch noch Menschen am Leben.
    Man mußte sie nur finden.
    Mitsino begleitete die Fremden zur Kuppe des Hügels hinauf.
    „Übrigens", sagte Bull, „hatte der fremde Gott, den du vor kurzem hier gesehen hast, einen Namen?"
    „Er nannte sich Ofedam", antwortete der Allerälteste ernst.
    „Sprach er unsere Sprache?"
    „Das kann ich nicht beurteilen, oMächtiger. Ich kenne eure Sprache nur so, wie sie aus den Zaubergeräten klingt, die ihr um den Hals tragt. Der fremde Gott hatte keines."
    „Du sagst, er trug ein Gerät bei sich. Beschreibe es!"
    Mitsino lieferte eine Beschreibung, aufgrund deren

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