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0804 - Die Frau mit den Totenaugen

0804 - Die Frau mit den Totenaugen

Titel: 0804 - Die Frau mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mit dieser Antwort war für den Mann der Fall abgeschlossen. Er bückte sich und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    Glenda hätte vor Zorn und Wut platzen können. Sie kam sich auf den Arm genommen vor. Sie wusste genau, dass Fiona bei diesen Leuten hier gewohnt hatte, aber Hurt gab es nicht zu, und das musste, verdammt noch mal, einen Grund haben. Sie hätte sich gewünscht, John Sinclair bei sich zu haben, so aber kam sie sich ziemlich allein vor, und sie wusste auch, dass ihr in James Hurt ein Feind gegenüberstand.
    Der Mann kümmerte sich nicht mehr um sie. Er hackte weiterhin den Boden auf, um Blumen zu pflanzen.
    Ich muss etwas tun!, dachte Glenda, sonst platze ich noch. Ich kann es nicht akzeptieren. Ich möchte in das Haus, ich will mich dort umsehen, aber ich muss es raffiniert anstellen.
    »Also gut«, sagte sie laut und deutlich. »Meine Freundin hat nicht bei Ihnen gewohnt. Aber Sie vermieten Zimmer?«
    In seiner gebückten Haltung drehte sich der Mann um. »Das stimmt, Miss Perkins.«
    »Wie schön. Dann möchte ich eines mieten.«
    James Hurt reagierte zunächst nicht. Er schien über den Wunsch nachzudenken. Erst nach einer Weile richtete er sich auf, bog den Rücken durch, stöhnte leicht und schüttelte den Kopf.
    »Darf ich fragen, was das bedeutet?«
    »Dürfen Sie, Miss. Sie haben wieder Pech gehabt. Wir renovieren gerade. Die Zimmer werden erst ab dem ersten Juni wieder vermietet. Bis zu diesem Termin ist es noch etwas hin. Tut mir Leid für Sie. Versuchen Sie es woanders. Die Auswahl ist groß.«
    Glenda hätte am liebsten geschrien, so schlecht fühlte sie sich.
    Aber sie musste sich beherrschen. Wenn sie jetzt losbrüllte, wurde es nur schlimmer. Sie blieb auch nicht stehen. Einem Impuls folgend setzte sie sich in Bewegung und betrat das Grundstück.
    James Hurt war so überrascht, dass er nichts tat. Er rief noch etwas hinter ihr her, doch Glenda ließ sich nicht beirren. Sie ging bereits mit langen Schritten über den plattierten Weg auf die Haustür zu und hörte ihren Verfolger erst hinter sich, als sie die Hälfte der Strecke schon zurückgelegt hatte.
    Diesmal bewegte sich die Gardine hinter dem rechten Fenster sehr hektisch. Ihr war klar, dass man sie beobachtete, aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr.
    Vor der Haustür stoppte sie ihren hastigen Gang und klingelte.
    Sie hörte die Glocke im Innern, und sehr schnell wurde vor ihr die Tür aufgerissen. Eine böse grinsende grauhaarige Frau tauchte auf. In diesem Augenblick erreichte James Hurt die beiden Frauen.
    Er stand so dicht hinter Glenda, dass sie seinen Atem in ihrem Nacken spürte.
    Noch etwas kam hinzu.
    Die kalten Metallspitzen der krummen Handharke berührten ihre Haut. Glenda schauderte zusammen. Einen Augenblick später hörte sie die raue Stimme des Mannes. »Wenn ich die Waffe nur einmal nach unten ziehe, reiße ich Ihnen die Haut vom Hals.« Sie bekam einen heftigen Stoß in den Rücken und wurde über die Schwelle katapultiert.
    Die Frau trat zur Seite.
    Sie lachte dabei so hart, als hätte sie sich schon mit dem Teufel verbündet…
    ***
    Ich war überrascht, denn mit einem derartigen Empfang hätte ich nicht gerechnet. Ich hatte den Männern nichts getan, weshalb wollten sie mich wegschicken? Hing es doch mit dem Haus zusammen, das ich aus der Nähe besichtigt hatte? Er hatte mich einen Schnüffler genannt. Das konnte viel oder gar nichts zu bedeuten haben.
    Wahrscheinlich war es nur so von ihm dahingesagt worden, denn dass ich von Scotland Yard kam, war mir am Gesicht nicht abzulesen.
    »Tut mir Leid«, sagte ich. »Aber ich begreife es nicht. Ich habe nur einen guten Tag gewünscht und…«
    »Wir wollen Sie hier nicht.«
    »Warum nicht? Sie leben vom Tourismus. Legen Sie trotzdem so wenig Wert auf Gäste?«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Was dann?«
    Der Mann mit der Mütze und dem Bart schabte über seine Stirn.
    Er benutzte den Daumennagel. »Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig und sage Ihnen noch einmal, dass Sie verschwinden sollen.«
    »Aber ich habe nichts getan.«
    »Doch!«
    »Was?«
    »Es ist das Haus.«
    Ich tat erstaunt. »Na und?«
    »Sie haben dort herumgeschnüffelt.«
    »Moment mal.« Ich hob einen Arm an. »Ich habe nicht geschnüffelt, ich habe es mir nur einmal angeschaut. Es steht ziemlich einsam, es fällt ins Auge. Es ist doch ganz natürlich, wenn ein Fremder es sich anschaut.«
    Der Alte war bissig. »Wir wollen es nicht!«
    »Warum nicht?«
    Er atmete tief ein. »Wir hassen

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