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0806 - Der Marsianer und der MV

Titel: 0806 - Der Marsianer und der MV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beherrschte.
    Zu meiner Erleichterung begriff und schaltete der Tibeter schnell.
    „Das könnte eine Falle sein, um uns in Sicherheit zu wiegen", meinte er. „Ich rate zu verdoppelter Aufmerksamkeit."
    Roi Danton steuerte die Space-Jet in großer Entfernung an der Sonne Medaillon vorbei. Unser Schiff verfügte über einen hervorragenden Ortungsschutz.
    Rorvic und ich hatten den Prototyp ausprobiert, als wir mit unserer Space-Jet nach dem Planeten suchten, auf den die Laren die Kelosker gebracht hatten, die wir ihnen mit ihrem Einverständnis zugespielt hatten.
    Wir konnten nur hoffen, daß die Ortungsgeräte der Hulkoos unseren Ortungsschutz nicht neutralisierten, denn dann würde die Erfüllung unserer beiden Missionen schwer behindert, wenn nicht gar verhindert werden.
    Aber als wir die Erde in Sichtdeckung des Mondes ansteuerten, befand sich noch immer kein einziges fremdes Schiff im Raum.
    In nur fünfhundert Kilometern Entfernung umrundeten wir die zernarbte Kugel des Erdmonds. Allein schon dieser Anblick wirkte irgendwie anheimelnd.
    Ich hatte dieses wüste Antlitz schon oft gesehen, und es hatte sich in meine Erinnerung gegraben, so daß ich jeden Krater hätte mit Namen nennen können.
    Von den wahrhaft gigantischen Anlagen Lunas war so gut wie nichts zu sehen. Mit Ausnahme weniger unbedeutender Stationen befand sich alles im ausgehöhlten Innern. Gewiß, es hatte auch einige kleine Ansiedlungen oben gegeben.
    Sie waren von Energieschirmen überspannt gewesen, die eine Sauerstoffatmosphäre festhielten, ihre Klimatisierung gestatteten und gegen Meteoriten schützten.
    Als NATHAN sich ausschaltete, waren auch die Energieschirme zusammengebrochen.
    Glücklicherweise erst nach dem spurlosen Verschwinden der Menschheit.
    Plötzlich tauchte über dem hellen Horizont des Mondes eine schmale blaue, weiß gesprenkelte Sichel auf. Unwillkürlich hielt ich den Atem an. Die Sichel schob sich scheinbar über den Horizont - und bald konnten wir den blauen Planeten in seiner ganzen Pracht sehen.
    Ich schluckte. Ein Seitenblick auf Roi zeigte mir, daß Rhodans Sohn feuchte Augen hatte, Reginald Bull hustete trocken, um seine Rührung zu überspielen. In den schwarzen Augen von Ras brannte ein düsteres Feuer.
    „Wir schaffen es!" stieß Bully grimmig hervor. „Wir werden die Kleine Majestät zum Teufel jagen!"
    Niemand sagte etwas dazu, aber wir dachten wohl alle das gleiche. Die Erde gehörte einzig und allein der Menschheit, die sie hervorgebracht hatte. Niemand besaß das Recht, sich zum Herrn der Erde auszurufen. Auch dann nicht, wenn es auf der Erde nur noch eine Handvoll Menschen gab.
    Dennoch fühlte ich mich unbehaglich bei dem Gedanken, daß wir den Anspruch der Menschheit auf ihren Heimatplaneten mit Gewalt durchsetzen sollten. Gab es denn keine Möglichkeit, mit CLERMAC zu verhandeln - oder mit BARDIOC?
    Was spielte es bei dem Machtbereich einer Superintelligenz, die immerhin viele Galaxien beherrschte, für eine Rolle, ob sie auf ein einzelnes Sonnensystem verzichtete?
    Ich fühlte mich zutiefst deprimiert, als nur klar wurde, daß eine Superintelligenz wie BARDIOC wahrscheinlich nicht einmal begreifen würde, daß Intelligenzen, die nach ihrer Ansicht viel tiefer als sie standen, ein Recht auf freie Entfaltung besaßen. Wahrscheinlich gab es dieses Recht nur für die, die es durchzusetzen vermochten.
    Aber würden wir unser Recht gegen BARDIOC durchsetzen können, wo wir das nicht einmal gegen die Macht des Konzils der Sieben vermocht hatten? Und gegen BARDIOC war das Konzil ein Nichts.
    „Dalaimoc, Tatcher!" sagte Ras Tschubai leise.
    Ich blickte auf und sah, daß die Erde sich riesig vor uns aufwölbte.
    „Entfernung hunderttausend Kilometer", erklärte der Teleporter. „Wir können springen."
    „Wohin?" fragte ich, während ich aufstand.
    „Nach Terrania City", antwortete Ras. „Wir wollen uns erst ein wenig umsehen und akklimatisieren, bevor wir zum Kessel von Namsos gehen."
    Dalaimoc Rorvic erhob sich ebenfalls. Wir schlossen vorsichtshalber unsere Raumanzüge und Druckhelme, obwohl nach Aussage der Terra-Patrouille auf der Erde eine gute Sauerstoffatmosphäre herrschte.
    Der Sauerstoffgehalt sollte sogar um knapp ein Prozent angestiegen sein, eine Folge der sich über ehemaliges Kulturland ausbreitenden Pflanzenwelt.
    Rorvic und ich ergriffen je eine Hand des Teleporters. Ich fühlte Beklommenheit.
    Was würde uns auf der Erde erwarten?
    Im nächsten Augenblick spürte ich schon den

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