Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0808 - Anruf aus dem Jenseits

0808 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0808 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
Vom Netzwerk:
ist.«
    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur gerichtsmedizinischen Abteilung und fanden sich schon bald vor dem zugedeckten Leichnam Claude Gougeons wieder. Zamorra hatte die obersten Knöpfe seines Hemds geöffnet, um im Bedarfsfall schnell Merlins Stern zücken zu können. Noch zeigte das Amulett jedoch keine Reaktion.
    Dr. Renoir deckte den Leichnam auf.
    Unwillkürlich verzogen Zamorra und Nicole das Gesicht. Zwar waren sie dem Tod schon in zahlreichen Erscheinungsformen begegnet, dennoch war es ein unangenehmer Anblick.
    Nichtsdestotrotz beugte sich der Parapsychologe tiefer über den Leichnam.
    »Sehen Sie, was ich meine?«, fragte Dr. Renoir. »Der Schädel ist wie ausgebrannt. Ich möchte wissen, welche Macht zu so etwas imstande ist.«
    Mit Magie ließ sich vieles bewerkstelligen, auch ein derart teuflischer Mord, das wusste Zamorra. Dennoch erwiderte er nichts. Mit dem dürren Polizeiarzt jetzt eine Diskussion über die Existenz übernatürlicher Mächte zu beginnen, würde ihn nicht weiterbringen.
    »Spürst du etwas?«, fragte die neben ihm stehende Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Kurzerhand öffnete er den Schnellverschluss seiner Halskette und hakte das Amulett aus, um es dem Toten auf die Stirn zu legen.
    Nun endlich zeigte sich eine Reaktion. Zamorra spürte deutlich, wie sich Merlins Stern unter seinen Fingern erwärmte, was ein untrügliches Zeichen dafür war, das Magie für den Tod des Mannes verantwortlich war.
    »Wie es aussieht, war es ganz richtig, uns zu verständigen«, sagte er schließlich und hakte das Amulett wieder ein. »Der Mann ist zweifellos durch einen magischen Anschlag ums Leben gekommen.«
    Der Dämonenjäger blickte die Umstehenden an. »Ich denke, wir sollten jetzt die Wohnung des Toten unter die Lupe nehmen.«
    Robin stieß ein unwilliges Brummen aus. »Die haben meine Jungs schon gründlich auf den Kopf gestellt«, warf er ein.
    Unwillkürlich lächelte Zamorra. Trotz seiner mitunter ruppigen Art ließ der Inspektor nichts auf sein Team kommen. »Das sollte keine Kritik an deinen Männern sein«, stellte er richtig.
    Robin winkte ab. »Schon gut«, sagte er. »Du hoffst, eine magische Fährte oder etwas in der Art zu finden?«
    »Die uns vielleicht auf die Spur des Mörders bringt«, führte Zamorra den Satz fort.
    »Dein Wort in Gottes Gehörgang«, seufzte der untersetzte Chefinspektor. »Also dann, ich trommele meine Truppe nochmal zusammen und dann machen wir uns auf den Weg.«
    ***
    Michel Corbiere sah seine Freundin über den Küchentisch hinweg an. Yvettes Blick zeigte Besorgnis. Er konnte das gut verstehen. Wahrscheinlich machte er den Eindruck, als sei ihm der Leibhaftige persönlich über den Weg gelaufen.
    Obwohl er sich mittlerweile ein bisschen beruhigt hatte, konnte er immer noch nicht fassen, eine Botschaft aus dem Jenseits erhalten zu haben. Er hatte allerdings nicht vor, Yvette auch nur ein Sterbenswörtchen zu erzählen. Damit musste er ganz allein klarkommen.
    »Es ist nichts«, wehrte er reichlich verspätet ihre Frage ab. »Ich bin nur ein bisschen müde.«
    Corbiere wusste, dass er ihr kaum mit der Wahrheit kommen konnte. Wahrscheinlich würde sie ihn dann für völlig durchgedreht halten.
    Yvette blinzelte ihn skeptisch an. Gänzlich überzeugt schien sie nicht zu sein.
    In diesem Moment klingelte es an der Tür.
    »Ich gehe schon«, erklärte Corbiere und erhob sich hastig, um weiteren neugierigen Fragen zu entgehen.
    Mit weit ausgreifenden Schritten durchquerte er den Flur der gemeinsamen Wohnung, bis er die Tür erreichte. Im nächsten Moment blickte er überrascht in die Gesichter von Paul und Christine.
    »Mach den Mund wieder zu«, sagte Vignier anstelle einer Begrüßung. »Ich weiß, dass wir früh dran sind.«
    Peinliches Schweigen breitete sich aus.
    »Willst du uns nicht hereinbitten?«, fragte Christine mit schwerer Zunge. Offenbar war sie nicht mehr völlig nüchtern.
    Corbiere musterte die Rothaarige einen Moment. Die Erinnerung an die Ereignisse vor einem Jahr stieg abermals in ihm auf. Dann erschien Yvettes Bild vor seinem geistigen Auge.
    »Ich bin nicht allein«, erwiderte er etwas verspätet. »Lasst uns eine Runde um den Block gehen.«
    Vignier verzog unwillig das Gesicht, dennoch nickte er schließlich knapp. Nachdem Corbiere kurz mit Yvette geredet hatte, machten sich die drei auf den Weg.
    »Also gut«, begann er, als sie gemeinsam auf die Straße traten, »was gibt es denn so Dringendes?«
    Kalter Wind schnitt in

Weitere Kostenlose Bücher