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0809 - Dämonenverschwörung

0809 - Dämonenverschwörung

Titel: 0809 - Dämonenverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sah einfach immer gut aus. Sie blickte den Professor an und fuhr fort: »Fassen wir mal zusammen. Wenn Seth in Wahrheit okkulte Rituale zelebriert und weder mit Rauschgift oder Gentechnik zu tun hat und Bancroft im Recht ist, dass Payne und seine Kollegen sich in dämonischen Kreisen bewegen, wie passt das alles zusammen?«
    Die Frage war Zamorra nur ein paar Sekunden vorher durch den Kopf geschossen. Er vermutete, dass Payne tatsächlich beim FBI tätig war und seine offiziellen Mittel ausschöpfte, um an Seth heranzukommen. Das erklärte die angebliche Drogengeschichte. Vielleicht musste diese Story nicht einmal lange Bestand haben und nur kurzzeitig die Razzia von neulich ins rechte Licht rücken. Wenn Payne erst einmal Seth hatte, nutzte er seine Möglichkeiten, um schneller Gras über die Sache wachsen zu lassen, als jemand noch über den Artikel im Miami Herald nachdenken konnte.
    Zamorra teilte Nicole seine Gedanken mit. »Bleiben allerdings noch einige Fragen offen: Warum ist Payne hinter Seth her? Welcher Dämonensippe oder Anhängerschar gehört der Kerl an? Und was hat das Ganze mit den Morden in Dade County zu tun?«
    »Tja, Chef. Die Pfeife und den Sherlock Holmes musst du dir noch verdienen.« Nicole deutete auf Zamorras Amulett, das offen um seinen Hals hing und auf dem noch immer das letzte von der Zeitschau eingefrorene Bild zu sehen war. »Wir sollten zusehen, dass wir herausfinden, wo sich Adam Seth aufhält. Das Gebiet auf der Karte, die seine Tochter unter dem Bett hervorgekramt hat, ist ziemlich groß. Wir suchen die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Oder glaubst du, Merlins Stern wird die dämonischen Aktivitäten aufspüren?«
    Zamorra hob die Schultern. »Wir verlassen uns lieber nicht drauf. Komm mit.«
    Sie gingen die Treppe ins Erdgeschoss hinunter und kamen unten an dem Tischchen mit dem Telefon vorbei. Zamorra nahm den Hörer ab und drückte auf einen Verdacht hin die Wahlwiederholungstaste. Im Display des Apparates erschien eine Nummer. Der Professor wartete, bis die Verbindung zustande kam. Nach dem dritten Freizeichen wurde am anderen Ende abgehoben.
    »Ja?«
    Zamorra zögerte. »Ist Seth da?«
    Der andere schwieg einen Moment zu lange, um noch verbergen zu können, dass er den Namen nie gehört hatte. »Nein, tut mir Leid.«
    Dann legte er auf.
    »Wir haben ihn!«, sagte Zamorra.
    »Wie hast du das denn jetzt herausgefunden?« fragte Nicole.
    Zamorra notierte sich die Nummer auf einem Zettel neben dem Telefon und wählte dann eine andere Rufnummer. »Cyrana Seth sucht ihren Vater. Wenn sie nicht wusste, wo er steckt, wird sie vermutlich zuerst den Bekanntenkreis abgeklappert haben. Die letzte Nummer, die sie gewählt hat, kann bei ihrem überstürzten Aufbruch nur der Ort sein, wo sich Adam Seth aufhält. Ich versuche, über die Auskunft herauszufinden, zu welcher Adresse die Telefonnummer gehört.«
    Seine Hoffnung, einen Eintrag zu finden, war nicht allzu groß, da sich nicht jeder bei den Telefongesellschaften registrieren ließ. Wider Erwarten hatten sie Glück. Die zuletzt vom Telefon der Seths gewählte Rufnummer war der Anschluss der Flamingo and Plant Research Society in Okeechobee.
    Zamorra blickte zuerst Nicole an, dann auf das auf magische Weise im Zentrum von Merlins Stern eingefrorene Bild. Auf der Karte, die Cyrana Seth unterm Bett ihres Vaters hervorgeholt hatte, war das Institut eingezeichnet.
    »Sagt man jetzt bingo ?«, fragte Nicole lächelnd.
    »Nein, eher merde «, gab Zamorra zurück und nickte in Richtung Haustür, die sich während ihres Gesprächs geräuschlos geöffnet hatte. Auf der Schwelle stand ein breitschultriger Mann im dunklen Anzug und mit verspiegelter Sonnenbrille auf der Nase.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Mann.
    »Das Gleiche könnten wir Sie auch fragen«, sagte Nicole mit ungewohnter Schärfe in der Stimme. Sie ahnte vermutlich genau wie Zamorra, dass es sich bei dem Mann nur um einen Bundesagenten handeln konnte.
    »Agent Richards, FBI.« Der andere machte sich weder die Mühe, einen Ausweis zu zeigen, noch ihnen die Hände zu schütteln. Er blieb seelenruhig im Türrahmen stehen, als wolle er Zamorra und Nicole in jedem Fall an einer Flucht hindern.
    Der Dämonenjäger wartete vergeblich darauf, dass der Beamte ihre Personalien aufnahm oder irgendwelche Belehrungen von sich gab, dass sie an einem Tatort nichts zu suchen hätten. Er kam geradewegs zur Sache. »Wo ist Adam Seth?«
    Das Kribbeln, das Merlins Stern auf seiner Brust

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