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0809 - Dämonenverschwörung

0809 - Dämonenverschwörung

Titel: 0809 - Dämonenverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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verletzt?«
    Nicole versuchte, ihre Benommenheit abzuschütteln, doch sie knickte zweimal in den Knien ein, sodass Zamorra sie stützen musste. Er führte sie zum Sofa hinüber und ließ sie sich setzen.
    »Es geht schon«, sagte Nicole. »Gib mir ein paar Minuten.«
    Zamorra nickte und überzeugte sich davon, dass seine Gefährtin wirklich unverletzt war. Dann ging er zum Eingang, schleifte Wilsons Leichnam ins Wohnzimmer und schloss die Tür. Die Schießerei hatten sicherlich auch noch andere Nachbarn mitbekommen. Vermutlich wimmelte es hier jeden Moment von Polizei. Auch wenn es für alles eine Erklärung gab, sah Zamorra Probleme, wie er dem FBI klarmachen sollte, dass er gerade einen seiner Agenten erschossen hatte. Selbst wenn er seine Beziehungen spielen ließ, kostete es ihn Zeit, die er nicht hatte, wenn er Adam Seth noch rechtzeitig finden wollte.
    Die Frage ist, rechtzeitig wofür?
    Der Professor ging zu dem toten Richards hinüber, stieß die Pistole, die dieser im Fallen losgelassen hatte, mit dem Fuß beiseite und beugte sich leicht zu ihm hinunter.
    Doch Richards war nicht tot.
    Und es kam noch schlimmer.
    ***
    Cyrana Seth stoppte den Corsica auf einem Feldweg vor dem großen Wald- und Sumpfgebiet nördlich des Lakes Okeechobee, dem größten Binnensee Floridas. Sie war den Interstate 95 bis Fort Pierce gefahren und hatte von dort aus den Highway 70 direkt nach Okeechobee genommen.
    Vor Ort hatte sie nicht die geringste Ahnung, wo genau sie nach ihrem Vater suchen sollte. Aber dann hatte sie Stimmen gehört. Geflüsterte Worte, die direkt in ihrem Kopf zu entstehen schien. Cyrana glaubte, den Verstand zu verlieren, dennoch folgte sie den Stimmen, die ihr eine bestimmte Richtung durch das Gelände wiesen. Sie fuhr aus der Ortschaft heraus, schlug eine westliche Route Richtung Brighton ein und lenkte den Wagen noch weit vor dem nächsten Ort vom Highway in einen Feldweg hinein, der gerade Platz für eine Fahrzeugbreite bot. Zu beiden Seiten ragten hohe Sumpfpflanzen auf.
    Der Pfad wurde so schmal, dass sie mit dem Wagen nicht weiterkam. Cyrana fluchte, zog den Zündschlüssel ab und stieg aus. Sie blieb ein paar Minuten neben dem Wagen stehen und horchte in sich hinein. Die Stimme flüsterte noch immer in ihrem Kopf. Manches konnte sie nicht verstehen, andere erzählten von Dingen, die Cyrana nicht einordnen konnte.
    Komm!
    Das war eindeutig. Cyrana fühlte sich von dem Wort magisch angezogen. Sie ließ den Wagen hinter sich zurück und folgte dem immer enger werdenden Pfad. Es war ein merkwürdiges Gefühl, fremde Gedanken in ihrem Kopf zu hören.
    »Wer ist da?«, fragte sie laut. »Ist mein Dad bei Ihnen?«
    Komm! , hörte sie nur als Antwort. Komm zu mir!
    Cyranas Muskeln schmerzten. Sie hatte sich verkrampft. Die Anspannung in ihr wuchs. Am liebsten hätte sie kehrt gemacht und wäre nach Fort Lauderdale zurückgefahren, doch die Aussicht, hier in den Sümpfen ihren Vater zu finden, hielt sie davon ab.
    Sie gab sich einen Ruck und folgte dem Weg. Nahezu undurchdringliches Dickicht türmte sich zu beiden Seiten und über ihr auf. Das Sonnenlicht verschwand schlagartig, als hätte Cyrana hinter sich die Tür zu einer dunklen Kammer zugeschlagen. Sie blieb stehen, um sich an das Zwielicht zu gewöhnen, ehe sie weiterging.
    Die Laute unzähliger Vögel drangen an ihre Ohren, vermischt mit Geräuschen, die sie noch nie zuvor gehört hatte. Wurde es tatsächlich merklich kälter? Cyrana rieb sich die freien Arme, blickte sich immer wieder um. Das hohe Blätterdach schirmte den Wald vor Sonnenlicht ab. Hier unten wurde es wahrscheinlich zu keiner Tageszeit richtig hell. Nur vereinzelt drangen Lichtstrahlen durch die oberen Baumkronen, brachen sich an den riesigen Blättern und erreichten nie den Boden.
    Cyrana hielt vor einer Weggabelung an. Ein Baum, dessen Stamm so groß war, dass sogar fünf Männer Probleme gehabt hätten, einen geschlossenen Kreis darum zu bilden, war mit einem hölzernen Hinweisschild bestückt worden.
    Restricted Area! Flamingo and Plant Research Society
    Der Pfeil wies nach rechts. Cyrana zuckte die Achseln. Sie dachte an die Forschungen, die ihr Vater angeblich in seinem Keller betrieben hatte, ob er nun mit Drogen zu tun hatte oder nicht, ein Institut für Pflanzenkunde passte vielleicht am ehesten ins Bild.
    Die junge Frau entschied sich, die Flamingo and Plant Research Society aufzusuchen und wählte den rechten Pfad.
    Sie rannte los.
    Und zwar direkt in ihr

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