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0809 - Dämonenverschwörung

0809 - Dämonenverschwörung

Titel: 0809 - Dämonenverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Hörertaste. »Ja?«
    »Payne, hier. Wo stecken Sie?«
    »Okeechobee. Ich bin Seths Tochter gefolgt. Es scheint, als verstecke sich der Alte hier in den Sümpfen.«
    »Gut«, sagte Payne. »Warten Sie dort. Ich fordere einen Helikopter an. Unternehmen Sie nichts auf eigene Faust. Adam Seth ist an einem Punkt angelangt, den wir nicht mehr kontrollieren kön…«
    Der Rest ging in einem plötzlichen statischen Rauschen verloren. Kurz darauf war ein Besetztzeichen zu hören. Die Verbindung war zusammengebrochen. Diana steckte das Mobiltelefon weg und machte einen Schritt nach vorn zum Trampelpfad hin. Der von tief hängenden Ästen umrahmte Zugang erinnerte sie fast an den Eingang zu einer Höhle. Sie konnte kaum erkennen, was sich direkt hinter dem grünen Vorhang aus Ästen und Farnen verbarg.
    Als Diana einen Schritt über die Schwelle setzen wollte, stieß sie mit dem Fuß gegen ein Hindernis. Irgendetwas knisterte, und ein bläulicher Lichtbogen zuckte von den Blatträndern auf ihren Körper über. Die Agentin taumelte zurück, schrie vor Überraschung auf und landete auf dem lehmigen Boden.
    »Was zum Henker war das?«
    Diana rappelte sich auf und rieb sich das schmerzende Hinterteil. Sie hob einen losen Zweig vom Boden auf und warf ihn in Richtung des Eingangs. Das Holz flog in die Dunkelheit hinein!
    Kein Knistern. Kein Lichtbogen.
    Diana näherte sich erneut dem Waldrand und blieb kurz davor stehen. Zögernd streckte sie die Hand aus. Zuerst spürte sie nichts, doch als sie nur noch Millimeter vom Durchgang entfernt war, bemerkte sie das leichte Kribbeln an ihren Fingerspitzen, so als würde sie einen statisch aufgeladenen Fernsehschirm berühren.
    Blassblaue Funken knisterten zwischen den links und rechts neben ihr hängenden Pflanzen und ihrer Hand.
    »Seth!«, stieß sie hervor. Payne hatte Recht. Der alte Mann hatte an etwas gerührt, das sie nicht mehr kontrollieren konnten. Er musste kurz vor seinem Ziel sein, sonst würden ihn die hiesigen Pflanzen nicht beschützen. Merkwürdig war nur, dass Seths Tochter mühelos durchgekommen war. Entweder steckte sie mit ihm unter einer Decke oder Seth wusste von ihrer Ankunft und hatte sie durchgelassen.
    Diana wollte zu ihrem Wagen zurückgehen, um Payne über dieses Hindernis zu unterrichten, doch bevor sie einen Schritt tun konnte, schoss aus der Dunkelheit plötzlich etwas hervor und legte sich um ihren Hals. Die Agentin war vor Überraschung und Schreck wie gelähmt und erkannte erst nach Sekunden, dass es sich um den grünen Arm einer Schlingpflanze handelte.
    Aber wie…?
    Ihr Gedanke brach abrupt ab. Der tentakelartige Arm schnürte ihr die Kehle zu. Aus den Augenwinkeln registrierte sie weitere Ranken, die blitzschnell und zielgenau auf sie zujagten. Sie spürte einen Ruck an den Schultern und Beinen. Dann legte sich etwas um ihre Taille. Die tentakelartigen Auswüchse zogen sich fest zusammen, pressten ihr das Blut ab und schnitten durch die Kleidung in ihr Fleisch.
    Diana riss und zerrte an den Fangarmen, versuchte sich zu befreien, doch der Druck, den die Schlingpflanzen auf sie ausübten, war zu groß.
    Ein letztes Mal bäumte sie sich auf, ehe akuter Sauerstoffmangel ihre Gedanken umnebelte und ihr schwarz vor Augen wurde.
    Die Ohnmacht währte nur eine Sekunde.
    Diana Crowe war bereits tot, als ein weiterer Arm durch ihre Brust stach, sie mühelos durchbohrte und auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kam.
    ***
    Flamingo and Plant Research Society, Okeechobee, Florida
    Der dunkle, fast schon bedrohlich wirkende Mangrovenwald mündete abrupt in eine geräumige Lichtung, die unmöglich natürlichen Ursprungs sein konnte. Während ringsherum sumpfiger Schlamm das Terrain markierte, hatte irgendjemand inmitten des Sumpfes eine betonierte Plattform errichtet und tonnenweise Lehm darauf gewalzt, sodass der Untergrund wirkte, als würde er zu dem angelegten Pfad gehören. In der Mitte der Lichtung stand ein einzelnes, fünfeckiges Gebäude, davor nochmals ein Hinweisschild, dass es sich hierbei um das Forschungsinstitut für Pflanzen und Flamingovogelarten handelte.
    Cyrana Seth trat aus dem Dunkel des Waldes. Die Strahlen der untergehenden Sonne spendeten auf der Lichtung noch genügend Helligkeit, um ausreichend sehen zu können. Cyrana betrachtete den Flachbau und fragte sich, was in aller Welt ihr Vater hier zu suchen hatte. Sie gab sich einen Ruck und ging zu dem Institut hinüber. Schon von weitem erkannte sie den Wächter in einem kleinen

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