0809 - Dämonenverschwörung
Wortgefecht austragen.
»Du gehst zu weit«, fauchte Adam Seth den jungen Burschen an. »Sie hat dir nichts getan. Du kannst nicht jeden angreifen, der ein böses Wort verliert.«
»Ach ja? Ich werde Ihnen schon noch zeigen, was ich alles kann!«
Seth hob einen Finger. »Vorsichtig. Du brauchst mich doch, oder? Wenn du dich noch einmal an meiner-Tochter vergreifst, dann lasse ich alles stehen und liegen und verschwinde von hier. Dann wird Puskaitis für immer in den Sümpfen bleiben!«
»Und Ihre Frau für immer tot«, gab Timmy trocken zurück. In seinen Augen lag wieder das lauernde Funkeln, das Cyrana schon vorher bemerkt hatte.
Seth kniete neben Cyrana nieder und half ihr auf die Beine. Er führte sie zu einem Stuhl und bedeutete ihr, sich zu setzen.
»Adam, wir haben wenig Zeit. Wenn wir das Ritual durchführen wollen, dann müssen wir jetzt weitermachen!«, sagte McDermott.
Cyrana versuchte erst gar nicht, herauszufinden, was er mit Ritual meinte.
»Es gibt ein neues Problem«, warf Timmy ein.
Seth und McDermott starrten den Burschen an, als ahnten sie bereits eine neue Katastrophe.
»Wir bekommen schon wieder Besuch!«
Nun horchte auch Cyrana auf und sah Timmy in die kalten Augen. Sie wusste instinktiv, was er vorhatte. Er würde die Neuankömmlinge ebenso töten wie ihre Verfolgerin.
Ganz recht , dröhnte seine telepathische Stimme in ihren Gedanken, und du wirst mich nicht daran hindern, Täubchen!
***
»Bingo!«, rief Zamorra aus und deutete auf die beiden Fahrzeuge, die am Wegesrand geparkt waren.
Nicole nickte anerkennend und verlor ein gemurmeltes Wort über Zamorras Detektivarbeit.
Nachdem sie herausgefunden hatten, wo Cyrana Seth offensichtlich ihren Vater vermutete, waren sie sofort aufgebrochen und nach Okeechobee gefahren. Zwar hatten sowohl Cyrana, als auch die FBI-Agentin einen Vorsprung von knapp einer Dreiviertelstunde, doch sie ließen sich nicht durch diese Tatsache beirren.
Die Flamingo and Plant Research Society war auf keiner Karte verzeichnet, aber die Anwohner des kleinen Ortes Okeechobee konnten ihnen weiterhelfen und den richtigen Weg zeigen, der direkt in die Sümpfe rund um den riesigen Lake Okeechobee führte.
Auf der Fahrt grübelte Zamorra über den Dämon nach, gegen den sie in Seths Haus gekämpft hatten. Welche Magie auch immer ihn belebte, er war gegen die Macht von Merlins Stern immun. Schlimmer wog aber der Umstand, dass auch der E-Blaster fast wirkungslos geblieben war. Zwar hinterließen die Laserblitze Schäden, doch offenbar musste es Richards irgendwie gelungen sein, einen Großteil der Lichtenergie zu absorbieren.
Möglicherweise über Photosynthese , dachte Zamorra, für den feststand, dass sie es hier mit einer pflanzlichen Dämonenart zu tun hatten. Nur dass Pflanzen kein einwelliges Laserlicht photosynthetisieren.
»Wir müssen vorsichtig sein«, riet Nicole mit einem besorgten Blick auf die beiden Wagen.
Zamorra presste die Lippen fest zusammen und nickte. Wäre es nur das FBI, hätte er weniger Probleme erwartet. Doch diese Abteilung um Officer Payne schien nur aus Dämonen zu bestehen.
Der Professor und seine Gefährtin verließen den Mietwagen und gingen zu dem Lincoln Continental, der sie vor nicht einmal einer Stunde auf dem Highway abgedrängt hatte.
Der Wagen war leer.
»Hier ist auch nichts«, sagte Nicole, als sie am Wagen Cyranas ankam.
»War nicht anders zu erwarten. In der Zwischenzeit kann Gott weiß was passiert sein.«
»Dann sollten wir hier nicht dumm herumstehen, Chef«, pflichtete Nicole ihm bei. »Es dämmert bereits. Ich habe keine Lust, hier im Dunkeln herumzustochern.«
»Du hast Recht«, stimmte Zamorra zu. »Da vorn scheint der einzige Weg zu sein. Er führt direkt in diesen Wald hinein, und laut Auskunft der Bewohner von Okeechobee liegt dort dieses Forschungsinstitut.«
»Der Weg sieht nicht sehr einladend aus.«
»Wir können gerne umkehren, nach Miami fahren und mit Rob Tendyke einen Milchshake schlürfen«, schlug Zamorra augenzwinkernd vor.
Nicole machte eine abwehrende Handbewegung. »Ist ja schon okay, also los.«
Sie ließen die beiden Wagen hinter sich und folgten dem Pfad zum dunklen Waldrand. Tatsächlich waren auf dem sandigen Weg Fußspuren zu entdecken, die teilweise in den Wald hineinführten.
»Warte mal«, sagte Nicole. »Sieh mal hier.«
Sie deutete auf den Boden, wo angetrockneter Lehm verwischt war, als wäre etwas Großes über den Weg geschleift worden. Die Spur führte direkt rechts
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