0809 - Dämonenverschwörung
Wohnung nieder brannte und seine Tochter aus dem Verkehr zog. Als einer der Beamten die junge Frau niederschlug, konnte er nicht mehr an sich halten und tastete sich durch den Pulk weiter vor.
»Sind das jetzt die neuesten Methoden beim FBI?«, fragte er den Mann, mit dem Seths Tochter zuvor noch gesprochen hatte.
»Ich wüsste nicht, was Sie…« Der Mann hielt kurz inne, als er sich umdrehte und die Uniform Bancrofts sah. »Sheriff?«
»Bancroft. Jerome Bancroft.« Er hielt dem anderen seine Hand hin, doch der ignorierte sie einfach, sondern musterte Bancrofts Abzeichen am Oberarm der Uniform genauer.
»Weit weg von zu Hause, finden Sie nicht?«
»Nun, wenn die Pflicht ruft. Ich verfolge den Fall bereits seit ein paar Tagen.«
»Das mag sein, aber hier ist Broward, nicht Dade County. Der örtliche Sheriff wird nicht begeistert sein, wenn Sie in seinem Revier herumwildern. Außerdem ist dies jetzt FBI-Sache.«
Bancroft seufzte übertrieben laut. »Hören Sie, Agent…«, er machte eine Pause, um dem anderen Gelegenheit zu geben, ihm wenigstens seinen Namen zu nennen, doch als dieser nicht darauf reagierte, fuhr er einfach fort, »… ich bin sicherlich nicht hier, um jemandem auf die Füße zu treten. Ich würde nur gerne an den Ermittlungsergebnissen teilhaben, um…«
»Sheriff Bancroft. Sind nicht nächsten Monat Neuwahlen für Ihren Posten? Sicherlich kandidieren Sie wieder. Ich schlage vor, dass sie schleunigst wieder zurück nach Dade verschwinden, damit die Bürger wissen, dass ihr Sheriff für sie da ist.«
Der FBI-Beamte ließ ihn einfach stehen. Doch er hatte sich geschnitten, falls er glaubte, dass der Einschüchterungsversuch bei Bancroft wirkte.
***
Vier Stunden vorher
Ft. Lauderdale, Florida
Ein letztes Mal warf Adam Seth einen bemitleidenden Blick auf die Fotos, die im Wohnzimmer über dem Kaminsims aufgereiht worden waren. Sie zeigten ihn mit seiner Tochter Cyrana während eines Urlaubs in den Bergen von Montana vor drei Jahren. Ein anderer Tourist war so freundlich gewesen, die beiden abzulichten, kurz bevor sie in halsbrecherischer Fahrt eine Schneepiste hinunterjagten.
Daneben hing ein Bild von Claire - Adams Frau. Der Siebenundfünfzigjährige betrachtete das Portrait eine Weile, ehe er eine Hand zum Abschied hob und mit den Fingern sanft über das Foto strich.
»Eine lange Zeit…«, sinnierte er halblaut vor sich hin. »Und ich habe dich bis heute nicht vergessen, mein Engel.«
Adam Seth löste seinen Blick von den Bildern, nahm den Aluminiumkoffer vom Boden auf und durchquerte das geräumige Wohnzimmer. An der Treppe, die zur oberen Etage hinaufführte, hielt er kurz inne, griff in seine Tasche und holte den für seine Tochter geschriebenen Zettel hervor, um ihn am Telefon zu deponieren. Mit traurigem Blick wandte er sich noch einmal um, nickte in sich hinein und ging zur Haustür.
Heute beendete er ein weiteres Kapitel seines Lebens. Er war zu der entscheidenden Entdeckung gekommen und setzte sich damit gleichzeitig der Gefahr aus, dass andere von seinen Forschungen erfuhren und sich für die Ergebnisse interessierten. Wer immer diese anderen auch sein würden, sie standen mit Sicherheit auf der falschen Seite - das fühlte Adam Seth. Er wollte seine Tochter auf keinen Fall in die Sache hineinziehen. Für sie war er ohnehin immer nur ein Spinner gewesen, genau wie für alle anderen Nachbarn auch.
»Ja… sollen Sie denken, was sie wollen«, murmelte Seth, schloss hinter sich die Tür und ging zu seinem 1953er Ford Pick-up Street Rod. Der Wagen bestand zu einem Großteil aus Beulen und Roststellen. Seth hatte es nie so genau mit der Pflege genommen. Die Hauptsache für ihn war, dass der Wagen fuhr - und das tat er. Wenn mal etwas defekt war, wurde es halt repariert.
Seth marschierte um den Wagen herum und überprüfte kurz die Plane, die er über die Ladefläche geworfen hatte. Sie war fest verschnürt. Niemand hatte sich an ihr zu schaffen gemacht, das erkannte er an dem unversehrten Plastikklebeband, das er zur Sicherung zwischen zwei Planenden angebracht hatte. Seth wusste, dass er ein Risiko eingegangen war, als er heute Nacht in tiefster Finsternis sämtliche Gerätschaften aus seinem Kellerlabor auf die Ladefläche des Pick-ups verfrachtet hatte. Wie leichtsinnig war er gewesen, die Apparaturen den ganzen Tag über unbewacht draußen im Wagen zu lassen. Ihm fiel fast ein Stein vom Herzen, als er sie noch an Ort und Stelle vorfand.
Er ging zur Fahrertür, blickte noch
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