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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dunkelheit, von einigen Lichtern hinter Geräteskalen durchbrochen, wirkte wohltuend auf den Organismus.
    Die Ausbrüche von Angstschweiß waren vorbei. Mild umfächelte die Luft aus der Klimaanlage den Körper.
    CHUNG LO: Kelassny hat recht. Wir sollten nicht miteinander kämpfen. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, einen anderen Körper zu übernehmen. Wir wissen nichts.
    TAMOE PHEUCH: Wir wissen überhaupt nichts.
    PYNTHER ASLINNEN: Aber wenn ich ein paar Stunden den Körper übernehme und mit der Positronik arbeite, werden wir über sämtliche Möglichkeiten dieser Station verfügen können.
    VANNI DELGIUDICE: Das ist, denke ich, ein guter Vorschlag. Trotzdem sollten wir den Körper ausschlafen lassen. Wir müssen ihn schonen. Wir haben keinen anderen.
    N'KAMO FASSA: Ich bin müde. Ich ziehe mich zurück.
    Die Gefühle, die sieben verschiedene Persönlichkeiten hatten, waren kaum zu beschreiben. Ihre Kommunikation ging völlig lautlos und in rasender Schnelligkeit vor sich. Darüber hinaus war die Informationsdichte der Gedanken ungewohnt.
    Bisher hatten sich die sieben Menschen auf dem langwierigen Weg über die Sprache unterhalten müssen.
    Dies fiel jetzt fort, und sie alle waren erstaunt darüber, wie armselig die Sprache war gegenüber dieser mentalen Kommunikationsweise. Ganz langsam legte sich das wirbelnde Chaos aus allen erdenklichen Abwehrreaktionen, das in diesem Siebenfach-Verstand tobte.
    ABD EL PUMAN: Und wir wissen nicht einmal, ob wir nicht vielleicht auch in der Zeit umhergeschleudert worden sind.
    ASLINNEN: Das werde ich morgen herausfinden. Für uns alle.
    Als sich die sieben Persönlichkeiten zurückzogen und behutsam jegliche Kontrolle über den Körper abgaben, erschlaffte der Organismus. Der Körper führte unbewußt die verschiedenen Bewegungen aus und rollte sich zur Seite. Bald darauf ertönten gleichmäßige, tiefe Atemzüge. Das einzige lebende Wesen in der Relaisstation schlief.
    Die sieben Persönlichkeiten hatten weder Zeit noch Muße, staunende Beobachtungen über den rund dreißigjährigen, schlanken und gesunden Körper anzustellen. Sie hätten sonst drei- oder viermal verblüffende Dinge gesehen.
    Je nachdem, welche Persönlichkeit gerade den Körper steuerte, veränderte sich dieser innerhalb bestimmter, naturgegebener Grenzen. Die Arroganz und der übersteigerte Anspruch von Puman drückten sich in Bewegungen und Körperhaltung ebenso aus wie die Scheu und Ängstlichkeit des Mechanikers.
    Im Augenblick trottete der Körper, der jetzt PYNTHER ASLINNEN war, auf die Zentrale zu. Aslinnen hatte einen merkwürdigen Gang. Er machte kleine, hüpfende Schritte. Unaufhörlich bewegten sich seine Fingerspitzen. Er wirkte wie ein Pianovirtuose, der unaufhörlich Läufe und Figuren übte.
    Aber er spielte nicht auf Tasten, sondern auf Schaltern und Reglern von positronischen Anlagen.
    Vor ihm fuhren die Kunstglastüren auseinander.
    „Eine herrliche Anlage!" bemerkte er zufrieden. Langsam ging er einmal entlang der vielen Pulte und Skalenfelder, bemerkte die alten, zuverlässigen Schnelldrucker, die Analogbildschirme, die Mikrophone und dann, als er wieder in der Mitte des Raumes stand, die großen Bildschirme mit dem faszinierenden Panorama der Sterne.
    „Gehen wir methodisch vor", sagte er, setzte sich in den Sessel des Stationschefs für den technischen Sektor. Mit einigen schnellen Schaltungen aktivierte der Spezialist die wichtigsten Teile dieses Zentrums und ver schaffte sich Klarheit über Kapazität und Bedeutung der verschiedenen externen Elemente.
    „Zuerst das Datum!" sagte er, schrieb den Befehl aus und wußte, daß mit dem letzten Tastendruck in sämtlichen Teilen der Station die automatischen Uhren eingeschaltet und auf das tatsächliche Datum gebracht wurden. Er las es hier direkt ab.
    „Das Jahr 3583", sagte er verblüfft. Auch in der Erinnerung Aslinnens fehlte ein Datum, das zu dieser Aussage in Bezug gebracht werden konnte. „Der erste Oktober."
    „Ich brauche weitere Informationen."
    Er tippte ein Testprogramm ein, ließ es durchlaufen und verwandelte innerhalb von dreißig Sekunden die gesamte Zentrale.
    Sämtliche Skalen und Anzeigen glühten auf, die Zeiger schnellten in Betriebsstellung, Zahlen erschienen, und eine breite Skala verschiedener Betriebsgeräusche erklang und wurde immer intensiver. Plötzlich lebte die Zentrale Positronik.
    Mit einer schnellen, nebensächlich erscheinenden Bewegung bog Aslinnen ein Mikrophon zu sich herunter, kontrollierte

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