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081 - Der goldene Hades

081 - Der goldene Hades

Titel: 081 - Der goldene Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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verließ den Glaser und ging schnell zu seinen Gefährten zurück.
    »Habt ihr den Mann gesehen?« fragte er eifrig. »Habt ihr ihn euch gut angeschaut?«
    »Ja, ich habe ihn gesehen«, sagte Sam.
    »Hast du nichts Besonderes an ihm bemerkt?«
    Sam zögerte.
    »Nein.«
    »Dann schau du ihn dir einmal an, Rosie!«
    Diesmal nahm sich der Professor nicht erst die Mühe, seine Schürze abzustreifen. Er ging aus dem Zimmer und kam sofort wieder zurück.
    »Nun?« fragte Scatwell gespannt.
    »Ich sehe auch nichts Besonderes an ihm. Wirklich nicht, mein Junge!«
    »Dann sieh ihn dir noch mal genauer an, wenn du so blind bist. Der Kerl könnte doch der Doppelgänger Corellys sein!«
    »Corelly? Glaubst du, daß es am Ende Corelly selbst ist?« fragte Rosie bestürzt. »Vielleicht ist er in dieser Verkleidung hergekommen?«
    »Sei nicht so albern - ich sagte, er könnte der Doppelgänger Corellys sein.«
    »Aber warum bist du denn so aufgeregt darüber?« erkundigte sich Sam.
    »Er kann sehr nützlich für uns sein, besonders für mich«, erwiderte Scatwell. »Nehmen wir einmal an, wir schneiden ihm das Haar und stutzen ihn auch sonst zurecht - dann könnte er selbst im Polizeipräsidium als Corelly auftreten!«
    Samuel Featherstone legte den Gummistempel nieder und ging ins Arbeitszimmer des Professors hinüber, um von dort aus den Glaser zu beobachten. Als er zurückkam, zuckte er die Schultern.
    »Ich will nicht sagen, daß dieser Junge Corelly gleicht«, meinte er, »weil ich den noch nie nah genug gesehen habe, um ihn so genau zu kennen. Aber was hast du eigentlich vor, Tom?«
    »Ja, das möchte ich auch gerne wissen«, fiel der Professor ein. »Was für eine Idee ist dir gekommen? Ein neues Risiko dürfen wir nicht mehr eingehen - wir stecken schon tief genug in dieser verrückten Geschichte drin, und ich bin der gleichen Ansicht wie Sam - je rascher wir verschwinden, desto besser für uns.«
    »Ihr verschwindet erst, wenn iah es will!« fuhr ihn Scatwell an. »Laßt euch das gesagt sein. Ich führe jetzt den entscheidenden Schlag, und ich habe schon halb gewonnen.«
    »Es wird aber Schwierigkeiten mit dem Mädchen geben«, wandte der Professor ein. »Sie wird nicht ohne weiteres dem Befehl der - der Götter gehorchen.«
    »Aber sie wird sich der Anordnung ihres Vaters fügen. Und wenn ich diesen Burschen da drüben für mich gewinnen kann, ist die Sache so gut wie gemacht. Nehmt doch nur einmal an, sie erfährt, daß ihr Vater an dem Schwindel mit dem goldenen Hades beteiligt ist, und daß wir ihn als Mittäter bei einem Mord ins Zuchthaus bringen können - glaubt ihr nicht, daß sie dann alles tun wird, um unser Schweigen zu erkaufen?«
    »Und welche Rolle soll Corelly dabei spielen?« fragte Sam.
    »Das werdet ihr schon noch rechtzeitig erfahren«, wich Scatwell aus. »Es handelt sich jetzt nur darum, ob der Italiener den Auftrag annimmt, und ob ihr mir helft, wenn er es tut!«
    »Wozu hast du es nötig, eine solche Frage zu stellen?« brummte Featherstone. »Wir müssen dir wohl oder übel helfen, nicht wahr? Geh hin und erkläre ihm die Geschichte!«
    Der Glaser äußerte Zweifel, ja sogar Unbehagen.
    »Es mag ja ein Scherz sein, aber in meiner Heimat kommt man durch so etwas mit der Polizei in Konflikt. Auch liebe ich solche Scherze nicht. Ich bin fremd in diesem Land, aber ich weiß wohl, daß die Polizei sehr streng ist.«
    »Sie sollen doch gar nichts Ungesetzliches tun, sondern sich nur gut anziehen und sich da und dort sehen lassen. Wenn Sie jemand anspricht, geben Sie keine Antwort. Und für diese Statistenrolle können Sie tausend Dollar verdienen.«
    Aber der Glaser schüttelte den Kopf.
    »Nein, das gefällt mir nicht. Vielleicht ist es doch besser, Sie suchen sich jemanden, der wenigstens die Sprache beherrscht.«
    Bei fünfzehnhundert Dollar wurde er jedoch unsicher, und bei zweitausend gab er seine Bedenken auf. Er besaß eine gute Auffassungsgabe und verstand sofort, als Tom ihm die Einzelheiten auseinandersetzte. Er hörte gut zu und stellte verständnisvolle Fragen, aber auf den Vorschlag, unter dem gleichen Dach mit den drei anderen zu wohnen, ging er nicht ein.
    »Ich sehe natürlich ein, daß ich nicht im Haus meines Bruders bleiben kann. Das würde Aufsehen erregen, und die Leute würden sicher darüber sprechen. Vielleicht können Sie mir eine Schlafstelle verschaffen. Hier möchte ich nicht bleiben, das wäre nicht klug. Ihr Scherz ist kein Scherz mehr, wenn man mich dauernd aus diesem Haus

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