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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Spinnenkörper…
    Roxanes Zauberkraft, unbeeinflußt vom Spinnennetz, hatte sich voll entfaltet. Die Spinnenbeine streckten sich zitternd. Das widerliche Scheusal konnte sich nicht mehr an den widerstandsfähigen Fäden halten.
    Langsam kippte die Vampirspinne nach hinten und landete auf dem Höhlenboden.
    Das ganze Hölleninsekt verwandelte sich allmählich in eine übelriechende, gallertartige Masse, die jäh verdampfte, als ihr Roxane mit ihrer Hexenkraft noch einmal zusetzte.
    Kaum war von der Vampirspinne nichts mehr übrig, da konnte sich der Ex-Dämon vom Netz lösen. Über die Fäden geisterte ein dünnes Knistern, und im nächsten Moment lösten sie sich auf.
    Mr. Silver dankte seiner Freundin für den Beistand. Er hatte bei diesem Erlebnis einen Dämpfer bekommen. Die Spinnenmagie, die ihn so überraschend außer Gefecht gesetzt hatte, hatte ihm seine Grenzen aufgezeigt. Dagegen war sein Kampf gegen die Höllenhunde geradezu eine harmlose Angelegenheit gewesen.
    Immer deutlicher spürte er, daß er eine Verschnaufpause nötig gehabt hätte. Er war schließlich keine Maschine, und was in den letzten Stunden alles auf ihn eingestürmt war, hatte ihm einiges an Kräften abverlangt.
    Ein paar Stunden Erholung hätten Wunder gewirkt, aber es war keine Pause möglich. Nicht, solange Tony Ballard und Tucker Peckinpah in der siebenten Hölle schmachteten.
    Wenn sie überhaupt noch lebten…
    ***
    Zuerst Vicky, dann Jubilee.
    Ich hatte gedacht, nach Vicky Bonneys Ende könne mich nichts mehr treffen, doch das Schicksal Jubilees schmerzte mich genauso.
    Mein Zuhause war zu einer Höllenfalle geworden. Wer es betrat, verlor sein Leben. Namen wirbelten durch meinen Geist.
    Pater Severin, Bernard Hale, Chao Kai, Tuvvana, Cruv, Vladek Rodensky… Alles Todeskandidaten. Die Mitglieder des »Weißen Kreises« - Todeskandidaten.
    Kanutto würde sie alle kriegen. Er brauchte sie nicht einmal aufzusuchen. Einen nach dem anderen konnte er in mein Haus locken.
    Dean McLaglen, Noel Bannister, Lance Selby… Todeskandidaten. Roxane, Mr. Silver, Boram… Sie waren die Stärksten in meinem Freundeskreis, aber ich befürchtete, daß Kanutto einen Weg fand, auch sie zu töten.
    Ein schlagkräftiges Team, mutige Kämpfer für das Gute, sie alle würde es bald nicht mehr geben.
    Mein Geist wurde aus meinem Haus abgezogen. Die schwarze Macht schien der Ansicht zu sein, ich hätte genug gesehen. O ja, das hatte ich in der Tat. Es reichte. Ich hatte so sehr genug, daß ich von diesen entsetzlichen Dingen nichts mehr wissen wollte.
    Wie herrlich muß es sein, tot zu sein, dachte ich. Frieden zu haben, keinen Schmerz zu spüren, nicht mehr denken zu müssen, niemandem mehr ausgeliefert zu sein.
    Mein Geist bewegte sich wieder durch diesen merkwürdigen Schlauch, kam auf mich zu, tauchte in mich ein.
    Das Flimmern um mich herum nahm ab, die flirrende Glocke, die sich auf mich herabgesenkt hatte, hob sich langsam. Ich war wieder bei Sinnen, war wieder eins mit meinem Geist, hing an diesem verdammten Schlangenstein und hatte Tucker Peckinpah neben mir.
    Ich war in Schweiß gebadet, und ich fühlte mich grauenvoll, ausgebrannt, zerbrochen.
    Aufgeben… Dieses Wort hatte es früher für mich nicht gegeben. Kapitulation… Noch so ein Wort, das ich aus meinem Vokabular gestrichen hatte. Doch nun brannten sie in meinem Schädel, und ich konnte sie nicht verdrängen. Ich mußte sie akzeptieren und mich geschlagen geben.
    Zu grausam hatte mich der Feind getroffen. Wie hätte ich von diesen schwersten Verletzungen wieder genesen sollen?
    Ich wollte den Kopf wenden und zu Tucker Peckinpah hinübersehen, doch da krallten sich Finger in mein Haar und hielten mich fest. Ihr könnt mir nichts mehr antun! schrie es in mir. Nichts geht mehr. Der Nullpunkt ist erreicht. Ein Darunter gibt es nicht.
    Fast schadenfroh dachte ich das, während ich in eine rote Teufelsfratze blickte. Der Kerl hatte grausame, stechende Augen. Er setzte mir eine Schale aus glattem Holz an die Lippen und befahl mir zu trinken.
    Das Zeug, das mir in den Mund rann, schmeckte abscheulich und stank erbärmlich. Verfaultes Wasser war dagegen die reinste Köstlichkeit. Aber ich schluckte, und der Höllentrank löschte meinen quälenden Durst.
    Der Gehörnte grinste mich an. »Du sollst nicht sterben, Tony Ballard. Noch nicht. Wir haben noch einiges mit dir vor.«
    »Nur zu«, sagte ich abgestumpft.
    Der Teufel lachte. »Du bist damit einverstanden?«
    »Ihr könnt mit mir anstellen, was

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