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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fest und zogen Energie von ihm ab.
    Sie bereiteten ihn auf den Todesbiß der Spinne vor.
    In der Dunkelheit hockte das Hölleninsekt. Schwarz wie die Nacht war die Spinne, und ihre stämmigen Beine waren dicht behaart. Auf ihrem fetten Körper saß ein menschenähnlicher Kopf.
    Der Kopf einer Frau!
    Bleich und blutleer sah das Gesicht aus. Strähniges Haar hing herab. Nur ein schattenhafter Strich war ihr Mund, und als sich die Lippen öffneten, kamen große spitze Vampirhauer zum Vorschein.
    Gierig leckte sich die Vampirspinne die Lippen. Endlich war ihr ein Opfer ins Netz gegangen. Sehr lange schien sie auf diesen Augenblick gewartet zu haben.
    Bestimmt mieden alle, die in diesem Gebiet lebten, diese Höhle. Auch Valerian hatte nicht gewußt, daß es lebensgefährlich war, die Höhle zu betreten.
    »Laßt mich vorbei, schnell!« sagte Roxane aufgeregt.
    Mr. Silver wollte sich von den klebrigen Spinnenfäden befreien. Sie kosteten ihm Kraft, das durfte er nicht zulassen.
    Er versuchte seine außergewöhnlichen Fähigkeiten zu aktivieren, aber die Spinnenmagie irritierte ihn so sehr, daß er seine Kraft nicht entfalten konnte.
    Schon kroch die Vampirspinne auf ihn zu. Er starrte sie durchdringend an und wollte Feuerlanzen abschießen, doch er konnte sich nicht konzentrieren. In seinen Augen entstand nur ein schwaches Glosen, das gleich wieder in sich zusammenfiel. Kein Feuerblick…
    Die Vampirspinne hatte in einer engen Felsenspalte gehockt. Jetzt erreichte sie ihr Netz. Als ihre behaarten Beine die Fäden berührten, vibrierte das Netz leicht.
    Ein hungriges Fauchen drang aus dem Mund des sechsbeinigen Monsters. Der Ex-Dämon spürte, wie ihm silberner Schweiß aus den Poren trat.
    Er versuchte sich mit der bewährten Silberstarre zu schützen, doch auch das verhinderte die starke Spinnenmagie. Sie hätte niemals so verheerend auf ihn einwirken können, wenn er darauf vorbereitet gewesen wäre.
    Jetzt war es schwierig, ja schier unmöglich, etwas gegen sie zu unternehmen, denn die feindliche Kraft war in ihm und erstickte alles, was er zu seiner Rettung unternehmen wollte, im Keim.
    Gismina und Valerian waren zur Seite getreten, und Roxane eilte zu Mr. Silver.
    »Nicht anfassen!« stöhnte er. »Du darfst mich nicht berühren, Roxane. Schwarzmagische Ströme durchfließen mich. Bei einem Kontakt gehen sie auch auf dich über.«
    Die Hexe aus dem Jenseits wollte irgend etwas für Mr. Silver tun. Er konnte doch nicht in diesem Netz hängen bleiben.
    Schnell und zielsicher bewegte sich die Vampirspinne. Sie raste heran. Ein schwarzer Schatten schien auf den Ex-Dämon zuzuwehen, und einen Augenblick später streckte die Vampirspinne ihren Kopf durch das engmaschige Netz, um dem Hünen die starken Hauer in den Hals zu schlagen.
    ***
    Es war kein Wunder, daß Jubilee dachte, Vicky Bonney hätte den Verstand verloren. Mit quälender Spannung verfolgte ich das furchtbare Geschehen in meinem Haus.
    Vicky stieß die Messerhand vor. Jubilee schrie entsetzt auf und sprang aus der Küche. Vicky folgte ihr. Sie wollte töten!
    Die nackte Todesangst zeichnete sich in Jubilees Gesicht ab. Ich erinnerte mich noch gut an die Kämpfe auf Coor. Jubilee hatte sich tapfer geschlagen. Wie eine Wildkatze hatte sie sich verteidigt.
    Wer auf Coor nicht rechtzeitig zu kämpfen lernt, wird nicht alt. Zu viele Gefahren gibt es auf dieser Welt. Jubilee hatte geglaubt, das Kämpfen würde auf der Erde ein Ende haben, doch nun war sie wieder gezwungen, sich zu verteidigen.
    Diesmal war ihr Gegner aber übermächtig. Gegen eine Vicky Bonney, deren Geist sich verwirrt hatte, hätte Jubilee eine Chance gehabt, aber der Kraft Kanuttos hatte sie nichts entgegenzusetzen.
    Ich wußte das, doch Jubilee hatte davon keine Ahnung. Sie stürmte durch das Haus. Vicky jagte hinter ihr her. Jubilee wußte nicht, in welches Zimmer sie fliehen sollte.
    Ohne zu denken gelangte sie in Vicky Bonneys Arbeitszimmer. Die Zeit reichte gerade noch, um die Tür zuzuwerfen und den Schlüssel zweimal herumzudrehen.
    Dann stach Vicky Bonney zu, und zwar mit solch erschreckender Kraft, daß die Messerklinge sich durch das Holz bohrte.
    Die Spitze traf Jubilee und verletzte sie. Das junge Mädchen stieß einen Schmerzensschrei aus. Sie spürte warmes Blut über ihren Rücken rinnen.
    Sie entdeckte die vierläufige Derringer-Pistole, die auf dem Boden lag, hob sie auf, sah, daß die Waffe leergeschossen war, wußte, wo Vicky die Patronen aufbewahrte, und lud die Pistole nach.

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