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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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den Blick schweifen ließ. »Ich sehe keinen von ihnen, aber ich wittere sie. Sie beobachten uns.«
    In weitem Umkreis waren Felsen verstreut, hinter denen man sich verstecken konnte.
    »Mir wäre fast lieber, sie würden uns angreifen«, sagte Roxane. »Dieses Warten, diese Ungewißheit sind mir unerträglich.«
    »Man kann nicht nur den Stier bei den Hörnern packen«, sagte Mr. Silver, »sondern auch einen Teufel wie Cheetas.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wir zeigen ihm, daß wir wissen, daß er da ist«, sagte der Ex-Dämon, und dann rief er Cheetas' Namen.
    Laut hallte seine Stimme zwischen den Felsen. Als vielfaches Echo kam sie zurück.
    »Cheetas… eetas… eetas… eetas…!«
    Roxane kniff die Augen zusammen. Mit einer raschen Bewegung strich sie sich eine lange schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. Nichts geschah.
    »Cheetas, wir wissen, daß du da bist!« rief Mr. Silver. »Wir wollen mit dir reden!«
    »Rede!« kam es hinter einem der Felsen hervor.
    Roxane zuckte kurz.
    »Siehst du, er ist da«, flüsterte der Ex-Dämon. »Ich kann mich auf meinen Instinkt verlassen.«
    »Warum zeigst du dich nicht?« fragte Roxane den Seelenfänger mit lauter, energischer Stimme. »Hast du Angst vor uns?«
    »Cheetas hat vor niemandem Angst.« Wütend kam die Antwort auf sie zu. »Wer seid ihr?«
    »Man nennt mich Mr. Silver!« gab der Ex-Dämon Auskunft. »Das Mädchen neben mir ist Roxane.«
    »Was seid ihr?«
    »Ein Silberdämon und eine Hexe«, sagte Mr. Silver. Daß sie auf der Seite des Guten standen, verschwieg er dem Seelenfänger. Cheetas brauchte nicht alles zu wissen. »Warum verfolgt ihr uns?«
    »Was sucht ein Silberdämon in der Hölle?« fragte Cheetas mißtrauisch.
    »Warum sollte ich nicht hier sein?« gab der Hüne zurück.
    »Deine Heimat ist die Silberwelt.«
    »Ist dir nicht bekannt, daß es sie nicht mehr gibt? Asmodis hat einen Höllensturm geschickt. Sie ist vernichtet.«
    »Und nun bist du auf der Suche nach einer neuen Heimat?«
    »Ja«, log Mr. Silver eiskalt.
    »Und die Hexe?«
    »Wir gehören seit langer Zeit zusammen.« Das war zur Abwechslung mal die Wahrheit.
    Das Klappern von Pferdehufen war zu vernehmen, und dann kamen die Reiter hinter den Felsen hervor. Allen voran ritt Cheetas. Das magische Schwert blinkte an seiner Seite.
    »Warum verfolgt ihr uns?« fragte Mr. Silver noch einmal. Allmählich ging die Silberstarre doch durch seinen ganzen Körper. Auch sein Kern, das Innerste, war nun verwandelt.
    »Wir wissen gern, wer sich in unserem Gebiet herumtreibt«, antwortete Cheetas.
    »Das ist euer Gebiet? Das wußten wir nicht«, bemerkte Mr. Silver. Die Reiter fädelten sich hinter Cheetas in einer Reihe auf, weibliche und männliche Teufel. Und alle besaßen ein magisches Seelenschwert. Mr. Silver und Roxane kannten die Wirkung dieser Waffe. Valerian hatte darüber gesprochen.
    »Wohin wollt ihr?« fragte Cheetas und richtete sich auf seinem Pferd hoch auf. Der Reptilienkranz auf seinem Kopf glänzte matt. Ein leises, aufgeregtes Zischen ging davon aus.
    Mr. Silver hob die Silberschultern. »Keine Ahnung. Wir sind auf der Suche.«
    »Ihr irrt ziellos umher?«
    »Könnte man sagen.«
    »Ihr befindet euch auf direktem Weg in die siebente Hölle.«
    »Was hat es mit diesem Gebiet auf sich?« fragte Mr. Silver unwissend.
    »Asmodis hält sich nirgendwo lieber auf als dort. Ihr solltet da nicht hingehen.«
    »Und warum nicht?«
    »Wenn Asmodis die Silberwelt zerstört hat, ist er auf Silberdämonen bestimmt nicht gut zu sprechen. Ich könnte mir denken, daß er euch töten läßt oder selbst vernichtet.«
    »Ich glaube, sein Zorn ist inzwischen verraucht«, sagte Mr. Silver.
    »Wollt ihr euch uns anschließen?« fragte Cheetas. »Ich kann starke Kämpfer immer gebrauchen. Ihr seid doch stark, oder? Ihr verfügt über magische Kräfte.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich spüre es. Ihr habt eine ganz besondere Ausstrahlung.«
    »Wir sind ein Leben in der Horde nicht gewöhnt«, sagte Mr. Silver. »Dein Angebot ehrt uns zwar, aber wir müssen es trotzdem ablehnen.«
    »Es hat seine Vorteile, in so einer Horde zu leben, Mr. Silver. Man ist nie allein, man kann sich auf die Unterstützung der anderen verlassen, wenn Gefahr aufzieht… Wir suchen zwei abtrünnige Teufel. Valerian und Gismina sind ihre Namen. Seid ihr ihnen begegnet?«
    »Nein«, antwortete Mr. Silver.
    »Was wollt ihr von ihnen?« fragte Roxane.
    »Sie sind ausgerückt. Wir wollen sie wieder einfangen. Es sind fehlentwickelte

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