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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aufgabe nicht mehr gewachsen. Er war ein Mensch, der seinen Beruf ernst nahm und eigentlich nie aufgegeben hatte. In seiner knappen Freizeit engagierte er sich als Sozialarbeiter, dabei hatte er auch Kiki Lafitte kennen und auch lieben gelernt. Sie hatte kurz vor dem Kippen gestanden, und der G-Man hatte sie mit seinen starken Armen erwischt, bevor sie in die Drogenszene ganz hatte hineingleiten können.
    Sein Verhältnis zu Kiki war auch seinen Feinden nicht entgangen, und die hatten sich ausgerechnet an Kiki herangemacht, um ihn von seinen Plänen abzubringen.
    Kiki war entführt worden, als Opfer hatte sie der verfluchten Kirche der Herzen dienen sollen, und der G-Man spürte wieder den Hass in sich hochsteigen, als er daran dachte. Er musste sich zusammenreißen und versuchen, cool zu bleiben.
    Neben ihm atmete Domingo schwer. Sie standen in der Stille. Die Scheinwerfer des Jeeps hatte der Pater erst gar nicht eingeschaltet.
    »Wir werden hier so leicht nicht wegkommen, Bob«, sagte er. »Wie ich diese Hundesöhne einschätze, werden sie sich etwas einfallen lassen, um uns fertig zu machen.«
    »An was denkst du?«
    Domingo antwortete mit einem freudlos klingenden Lachen. »Bin ich der Fachmann, oder bist du es?«
    Crane schüttelte den Kopf. »In diesem verdammten Fall läuft eben alles anders. Da kannst du als Laie ebenso gut sein wie als so genannter Fachmann.«
    »Was hättest du denn an ihrer Stelle getan?«
    »Schwer zu sagen…«
    »Wieso?«
    »Es kommt darauf an, wie viele Häscher gegen uns stehen. Das können fünf sein, aber auch dreimal so viele. Jedenfalls sind sie gut ausgerüstet, sogar mit Leuchtraketen, und das könnte uns das Genick brechen. Noch haben sie nur geübt, beim nächsten Mal werden sie wohl mehrere Raketen abschießen. So jedenfalls hätte ich gehandelt.«
    »Dann stehen wir auf dem Präsentierteller.«
    »Richtig, Pater.«
    »Welche Möglichkeiten kämen noch in Betracht?«
    Der G-Man dachte für einen etwas längeren Augenblick nach. »Es kommt darauf an, wie viele durch das Gelände streifen. Sie können sich aufteilen und es absuchen. Wahrscheinlich wissen sie längst, dass wir motorisiert sind, auch wenn wir nicht direkt in den Schein der Leuchtrakete hineingeraten sind.« Er klopfte leicht gegen das Armaturenbrett. »Jedenfalls müssen wir davon ausgehen, dass sie uns irgendwann erwischen.«
    Domingo nickte. Für einen Moment sah er so aus, als wollte er zusammensacken, weil er keine Chance mehr sah. Mit der nächsten Frage jedoch bewies er, dass er nicht nur an sich dachte, sondern auch an die zwei Personen, von denen sie nichts mehr zu Gesicht bekommen hatten. »Sinclair und Suko sind auch verschwunden. Glaubst du denn, Bob, dass sie noch am Leben sind? Oder hat man sie erwischt?«
    »Ich kann nur hoffen«, flüsterte der G-Man, »mehr nicht. Und ich kann das Gleiche auch für Kiki hoffen.« Er hob die Schultern.
    »Wenn ich mir vorstelle, was sie möglicherweise mit ihr anstellen werden, habe ich Mühe, nicht durchzudrehen.«
    »Was meinst du?«
    »Sie wollen doch Herzen…«
    Der Pater schwieg. Diese Vorstellungerschien ihm so ungeheuerlich, dass er nicht weiter darüber nachdachte. Einige Male schluckte er, und Crane sah, wie sich dabei sein Adamsapfel bewegte.
    Ein Pfiff schreckte sie auf.
    Sofort war alles andere vergessen. Sie konzentrierten sich wieder auf sich. Vorn saßen die beiden Männer bewegungslos. Hinter ihnen drehte sich Mario um. Sie hörten es, wie der Sitz leicht knarrte. Ein zweiter Pfiff erklang nicht.
    Crane sprach seine Vermutung aus. »Sicherlich haben sie ihren toten Kumpan entdeckt.«
    »Möglich.«
    »Dann wird ihr Hass noch wachsen.«
    Domingo atmete tief aus. »Was sollen wir machen, frage ich dich? Hier stehen bleiben oder zu fliehen versuchen?«
    »Wenn wir fliehen, dann bitte nicht mit dem Wagen. Sie werden ihn hören, uns einkreisen, und wir haben verloren.« Er hob die Schultern. »Es tut mir Leid, dass ich so denken muss, aber es geht nicht anders. Ich kenne diese Hundesöhne, sie sind auf so etwas trainiert. Wahrscheinlich haben sie ihre Ausbildung genossen. Sie werden versuchen, uns in die Enge zu treiben, sie sind bis an die Zähne bewaffnet, und wir haben so gut wie keine Chance.«
    »Also zu Fuß?«
    »Ja.«
    »Hast du auch ein Ziel?«
    Der G-Man hob die Schultern. »Ich will Kiki…«
    »Das heißt, du möchtest auf dem Rummelplatz bleiben?«
    Crane nickte zweimal. »Nach Möglichkeit schon. Ich gehe einfach davon aus, dass ich sie

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