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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Ort hätte sein Auftreten wenig Sinn gehabt.
    Die zweite Frage ließ sich ebenfalls leicht beantworten: Vanne war nicht zufällig an diesem Ort gelandet, es steckte eine Absicht von ES dahinter. Offenbar hatte ES Kershyll Vanne dazu ausersehen, dem sadistischen Bewohner dieses Teufelsgartens das Handwerk zu legen.
    Daraus ergab sich die dritte, wichtigste Frage: welcher Menschenhasser war so bedeutungsvoll, daß man Kershyll Vanne auf ihn ansetzte? Vanne brauchte nicht lange zu überlegen, er fand in seinem Gedächtnis nur einen Namen: Maylpancer! Vanne hatte von Es Informationen über die Lage in der Galaxis erhalten.
    Für einen Überschweren waren die Gänge etwas klein geraten, aber durchaus noch bequem passierbar. Vom Charakter Maylpancers hatte Vanne genug erfahren, um ihm eine Anlage wie diese zuzutrauen.
    Vanne wußte, daß er sich jetzt beeilen mußte. Maylpancer wäre ein Narr gewesen, hätte er seine Fallen nicht mit einem Signalgeber gekoppelt, der ihm verraten konnte, ob sich etwas gefangen hatte.
    Wahrscheinlich würden bald die ersten Überschweren auftauchen, um dem unliebsamen Besucher den Garaus zu machen.
    Auf die Hilfe von ES wollte sich Kershyll Vanne in dieser Lage lieber nicht verlassen. Es war besser, wenn er für sich selbst sorgte.
    Vanne begann zu laufen. Um die Richtung kümmerte er sich nicht. Hauptsache war, daß er schnellstmöglich den Bereich der beiden bereits ausgelösten Fallen verließ.
    Ohne sich umzusehen, rannte Kershyll Vanne durch das Labyrinth. Erst nach zehn Minuten gönnte er sich eine Pause. Nach seiner Schätzung hatte er einen genügend großen Raum zwischen sich und die beiden Fallen gelegt.
    „Zeit für die nächste Falle", murmelte er sarkastisch.
    Vanne entdeckte eine Tür, und im gleichen Augenblick brach sein Verdacht in sich zusammen. Man konnte Maylpancer eine Menge zutrauen, aber er würde sicherlich nicht einen Raum in seinem Labyrinth als medizinisches Labor bezeichnen, in einem Schriftzug in Interkosmo, dessen Schrifttypen unverkennbar irdischen Ursprungs waren.
    Als Kershyll Vanne noch genauer hinsah, war er sich seiner Sache endgültig sicher. Diese Anlage war von Menschen gebaut worden. Schrifttypen dieser Art entsprachen dem Standard der ehemaligen Solaren Flotte.
    Vanne stieß die Tür auf. Im gleichen Augenblick wurde es im Labor hell, die Klimaanlage lief an.
    Das Labor sah aus, als sei es vor wenigen Stunden noch benutzt, aber anschließend mit pedantischer Ordnungsliebe wieder aufgeräumt worden. Was fehlte, war nur ein Fachmann, der die Laboreinrichtung bedienen konnte.
    Kershyll Vannes Bewußtsein machte Platz für Jost Seidel.
    Unwillkürlich leckte sich Jost die Lippen. Ein derart gut ausgerüstetes Labor hatte er lange nicht mehr gesehen. Es würde Spaß machen, die Einrichtung einmal gezielt einzusetzen.
    Jost verpaßte der Tür einen Tritt, daß sie krachend ins Schloß fiel. Dann ging er schnell zum Experimentiertisch hinüber. Die hellblauen Augen strahlten.
    Jost konzentrierte sich auf seine Arbeit. Er spürte dumpf, daß in dem Gedächtnis, das er mit übernommen hatte, Informationen existierten, die ihn brennend interessierten, weil er mit diesen Dingen bisher noch nicht zu tun gehabt hatte, aber eine unerklärliche Scheu hielt ihn davon zurück. Mochte Ankamera dem Gehirn des Körpers Informationen anvertrauen, wie immer sie wollte - einstweilen war der leistungsfähige Analysator entschieden wichtiger.
    Sein Gedächtnis verriet ihm auch, daß Ankamera sich intensiv mit dem Staub auf dem Boden des Ganges beschäftigt hatte.
    „Warum eigentlich nicht", kicherte Jost und machte sich an die Arbeit.
    Für eine halbe Minute verlor er die Kontrolle über den Körper, und als er zurückkehrte, fand er eine wichtige Bitte von Pale Donkvent vor. Jost hatte Zweifel, ob es richtig war, Pales Bitte zu erfüllen. Aber es war nicht sehr schön, immer zurückgedrängt zu werden, und wenn er Pales Bitte erfüllte, half der ihm vielleicht dabei, öfter dranzukommen.
    Jost spürte drängende Impulse der anderen, aber er störte sich nicht daran.
    Mit Hilfe des Brutlabors war es ein leichtes, Pales Wunsch zu erfüllen. Hefepilz gab es in der Luft, Wasser war vorhanden, und die anderen Kleinigkeiten, die man brauchte, lagen griffbereit herum. Jost braute einen ansehnlichen Vorrat zusammen, dann wandte er sich wieder dem Staub zu.
    Jost arbeitete geschickt und mit Bewegungen, die von Minute zu Minute an Sicherheit gewannen. Er fand, daß dieser

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