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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ebenfalls nicht zu übersehen, und Farina besorgte all die Pflaster und Tinkturen, die nötig waren, um das Gesicht der Detektivin sowie die anderen Wunden zu versorgen.
    Während dieser Prozedur unterhielten sie sich. Zwischendurch zuckte sie immer wieder zusammen, auch dann, als die Frau das Gesicht mit lauwarmem Wasser reinigte.
    »Warum haben mich die Vögel angegriffen?« fragte sie.
    Farina Milton warf den nassen Waschlappen schwungvoll in das Becken. »Das kann ich Ihnen sagen. Sie sind meine Wächter.«
    »Dann haben Sie es befohlen?«
    Sie lächelte. »Sagen wir so, ich habe es nicht verhindert.«
    Jane blinzelte, weil sie das grelle Licht blendete. »Sie sind eine rätselhafte Frau. Weshalb haben Sie die Vögel zurückgerufen? Die hätten mich doch auch schwer verletzen können und…«
    »Sogar töten.«
    »Eben.«
    »Ich stellte fest, dass ich mich geirrt hatte. Auch das passiert mir. Ich habe Sie nicht als die Person angesehen, die Sie tatsächlich sind. Ich müsste mich sogar bei Ihnen entschuldigen. Ich denke nicht, dass Sie eine Feindin sind.«
    Jane hatte Zeit darüber nachzudenken, während Farina ihre Wunden verpflasterte. »Aber ich arbeite doch mit Kimberly Hart zusammen, wie Sie bestimmt auch wissen.«
    »Ja, das ist wohl wahr.«
    »Trotzdem…«
    »Arbeiten Sie freiwillig?«
    »Nein.«
    »Sehen Sie.«
    Jane schloss für einen Moment die Augen. Ihr, war noch einiges unklar. »Mir fällt da etwas ein«, sagte sie mit leiser Stimme. »Sie haben meinen Namen genannt und sich auf ihre Gabe berufen. Seien Sie mir nicht böse, das kann ich nicht glauben.«
    Die Milton trat einen Schritt zurück. Sie schob das Haar an der rechten Seite zurück. »Scharf und gut überlegt Kompliment. Sie haben allerdings Recht. Ganz so war es nicht. Ich wusste bereits von Ihnen. Man hat es mir gesagt. Es gab da eine gewisse Evelyn Dale, die sich bei mir rückversicherte.«
    »So also.« Jane nickte. »Sie wussten von Beginn an Bescheid.«
    »Sicher.« Die Milton lächelte. »Mir war auch klar, dass die Spur Sie zu mir führen würde.«
    »Sonst wissen Sie nichts?«
    »Augenblick, Jane, noch das letzte Pflaster.« Sie klebte es zielsicher an das Ohr der Detektivin. »Das ist es dann gewesen. Ich hoffe, Sie fühlen sich besser.«
    »Danke, das hat gut getan.« Jane stand auf. »Eine Frage bleibt noch immer offen.«
    »Welche?«
    »Was Sie sonst noch wissen?«
    Farina Milton schaute sich um. »Ich denke, das hier ist nicht der richtige Ort, um eine Unterhaltung zu führen. Lassen Sie uns woanders hingehen.«
    Jane konnte nur zustimmen. Sie nahm an, dass die Hellseherin Zeit gewinnen wollte, um sich die Worte genau zu überlegen. Sie gingen wieder in das große Zimmer an der hinteren Seite des Hauses. Farina schaltete mehrere Lampen ein, was Jane nicht so sehr gefiel, denn sie kam sich vor wie auf dem Präsentierteller. Von draußen konnte gut hineingeschaut werden.
    Farina bemerkte Janes Unwohlsein und beruhigte sie. »Keine Sorge, wir werden gut bewacht.«
    »Die Vögel.«
    »Sie sagen es.«
    »Aber Kimberly Hart wird sich auskennen und nicht so leicht in eine Falle laufen wie ich.«
    »Nehmen Sie Platz.«
    Farina Milton liebte Korb. Korbsessel, eine Couch mit einem Korbrahmen und hellblauen Polstern, sogar der Tisch bestand teilweise aus Korb. Die Platte war aus Glas. In ihr spiegelte sich das Licht einer Korbleuchte. Farina hatte versucht, Wintergarten-Atmosphäre zu schaffen und sich auf ihren besonderen Geschmack verlassen.
    Jane fühlte sich unwohl. Der Boden bestand aus Steinen. Sie schabte unruhig mit ihren Schuhsohlen darüber hinweg, zudem hatte sie den Eindruck, dass die Zeit drängte.
    Hinter den hohen Fenstern ballte sich die Dunkelheit des kleinen Parks. Er schien ausschließlich aus einem pechschwarzen Loch zu bestehen. Es waren für Jane kaum Bäume zu erkennen, und wenn, dann sah sie die Umrisse nur sehr schwach.
    Farina Milton hatte Wasser und Gläser mitgebracht, auch eingeschenkt. Die beiden Frauen tranken. Erst als Farina das Glas wieder abstellte, begann sie zu sprechen. »Sie haben also den Auftrag, die Verräterinnen aus Aibon zu finden.«
    »Ja.«
    »Zwei sind tot.«
    »Sie sind gut informiert.«
    »Das musste ich auch sein. Wissen Sie, es bestand oder es besteht noch immer ein Band zwischen uns. Was in Aibon einmal geknüpft wurde, kann so leicht nicht zerrissen werden.«
    »Dann wussten Sie auch um die Gefahr, denke ich.«
    »Das versteht sich, Jane. Es war auch klar. Aibon konnte die Flucht

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