Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
übernommen. Hinter ihm blieben die Möwen mit ihrem hellen Gefieder zusammen. Er aber stieß immer wieder auf Jane zu, zog sich zurück, ohne sie berührt zu haben, und begann mit einem neuen Angriff.
    Er wollte sie irritieren, so nervös machen, dass sie die Beherrschung verlor.
    Jane kämpfte stumm weiter. Nicht ein Schrei nach Hilfe drang aus ihrem Mund. Wer, zum Teufel, hätte ihr auch helfen können? Sicherlich nicht diese Farina Milton. Sie würde höchstens am Fenster stehen und in die graue Dunkelheit hineinschauen, ein amüsiertes Lächeln auf ihren Lippen eingekerbt.
    Jane Collins war klar, dass sie nicht liegen bleiben konnte. Auf nichts anderes lauerten die Tiere, um sich dann plötzlich auf sie zu stürzen.
    Das tat der schwarze Vogel!
    Für einen Moment schwebte er direkt über ihr, als würde er an einem Band hängen.
    Dann fiel er nach unten.
    Blitzartig kippte er ab und raste auf Jane zu.
    Janes Hand schnellte hoch.
    Sie packte zu, drückte etwas zusammen, das sich zwischen den Fingernanfühlte wie eine glatte Feder und ein zuckender Körper, dann hieb der Schnabel auf ihren Handrücken, hinterließ dort eine Wunde, und ein beißender Schmerz zuckte durch Janes Hand.
    Sie schleuderte den Vogel zur Seite.
    Gleichzeitig schnellte sie hoch. Mit dem Kopf zuerst, über dem die Hände ein schützendes Dach bildeten. Sie hämmerte in den Pulk der Möwen hinein, die ebenfalls zubissen und Jane an den Händen kleine Wunden zufügten. Auch am rechten Ohr wurde sie angegriffen, doch dieser Biss ließ sich ertragen.
    Freie Bahn.
    Sie rannte.
    Hinter sich hörte sie das Schreien der Vögel und auch das Flattern der Schwingen. Die Tiere standen unter Druck, sie wirkten aufgeputscht.
    Jane Collins gab ihr Bestes. Mit Riesenschritten hetzte sie die kleine Böschung hoch auf die Terrasse, war froh, nicht gestolpert zu sein und rannte weiter.
    Die Vögel waren schneller.
    Eine tosende Musik erklang über ihrem Kopf. Die Flügel bewegten sich voller Hektik. Schnäbel hackten sie, sie rissen ihr Haare aus, aber Jane ließ sich nicht beirren.
    Ein Vogel schlug gegen ihren Rücken. Hart wie ein Faustschlag traf er sie.
    Die Detektivin stolperte nach vorn, geriet ins Straucheln und hatte das Glück, gegen einen der drei Stühle zu prellen. Sie handelte wie ein Automat. Mit beiden Händen umklammerte sie die Lehnen, sie riss das helle Möbelstück hoch, das ziemlich schwer war, aber die Angst um ihr Leben verlieh ihr gewaltige Kräfte.
    Schreiend wirbelte Jane mit dem Stuhl in ihrem Besitz herum und riss ihn auch so hoch, dass er einige Körper treffen musste und auch traf. Die Vögel klatschten dagegen, das Geräusch freute sie, wieder schrie sie laut auf und hämmerte noch einmal zu.
    Eine Möwe hatte sie voll erwischt. Das Tier taumelte durch die Luft, es fiel auf die Terrasse, und sein Kopf sah so aus, als würde er im nächsten Moment abbrechen.
    Etwas quietschte laut.
    Das Geräusch irritierte Jane. Beinahe wäre es der Möwe gelungen, sich an ihrem rechten Ohr festzubeißen. Im letzten Moment hatte Jane den Kopf zur Seite gedreht.
    Sie dachte an das Quietschen.
    »Kommen Sie, kommen Sie schnell!«
    Die Frauenstimme hatte Jane verstanden. Sie wischte auch ihre Bedenken weg, alles war besser, als letztendlich doch Opfer dieser wilden Tiere zu werden, denn über ihrem Kopf, in Höhe der Baumenden, sammelte sich ein neuer Pulk.
    So blieb ihr nichts anderes übrig, als auf die offene Tür zuzulaufen. Wie in einem schnell vorbeihuschenden Film sah sie eine Gestalt, die dann einen Schritt zur Seite trat, um ihr den nötigen Platz zu schaffen. Sie hatte die Frau nicht erkannt, sie hoffte nur, nicht in ein stoßbereites Messer zu rennen.
    Hinter ihr ebbte das Geschrei ab. Sie merkte es kaum. Die offene Glastür war ihre Rettung, und mit einem letzten Sprung katapultierte sich Jane in den fremden Raum hinein. Das dunkle Grauverschluckte sie. Für einen Moment kam sie sich vor wie in einem düster gefärbten Meer, dann hörte sie wie die Glastür mit einem harten Laut zugewuchtet wurde.
    Gerettet – in Sicherheit?
    Jane konnte sich darüber noch keine Gedanken machen. Sie musste erst einmal wieder zu Atem kommen. Die Arme hatte sie ausgestreckt und den Körper nach vorn gedrückt. Ihre schweißfeuchten Hände lagen auf der Lehne eines Ledersessels. Sie war ziemlich fertig, der Schock und der Stress ebbten allmählich ab, und sie spürte, dass sie doch verletzt worden war. Die Schmerzen kehrten zurück.
    Auf den Händen, am

Weitere Kostenlose Bücher