Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wären sie nicht richtig existent. Als hätte sie jemand kurzerhand dahingemalt, mit einem dicken Bleistift schraffiert, um der Umgebung die absolute Leere zu nehmen.
    Etwas schief auf der Fläche stehend. Zudem wirkten sie aus meiner Sicht zweidimensional, ohne Tiefe, eben lebende Schatten, die jeden Augenblick wieder in den Boden eintauchen konnten.
    Die rechten Arme hatten sie seitlich vom Körper abgewinkelt. Die Finger hielten sie dabei gespreizt. Dass die Hände trotzdem kompakt aussahen, mochte an ihrem Inhalt liegen, denn sie hielten etwas fest. Ich dachte an die schwarzen Strahlen, und wieder durchströmte mich die Erinnerung. Wenn ich mich nicht irrte, mussten sie die Steine gehalten haben, in denen eine sehr starke Magie steckte. Es waren schwarze tödliche Strahlen, mit denen sich die Männer in grau oder Schwarz zu wehren wussten. Damals hatten sie mein Kreuz erwischt und es grün aufflammen lassen. Ich hatte die mächtige Aibon-Magie gespürt, wie auch hier, aber da waren wir in unserer Welt gewesen und keine Gefangenen.
    Die beiden Männer in Grau bewegten sich auf uns zu. Wir hörten keinen Laut.
    Was hatten sie mit uns vor?
    Noch waren sie stumm, das blieben sie auch, als sie neben uns stehen blieben.
    Sie senkten die Köpfe.
    Ich schielte in die Höhe, weil ich die Gesichter sehen wollte.
    Waren es normale Gesichter? Die Hand hätte ich dafür nicht ins Feuer gelegt, aber aus der Nähe betrachtet, entdeckte ich doch einen gewissen Unterschied.
    Die Haut – falls überhaupt eine vorhanden war – wirkte heller. Sie hatte einen leichten Stich ins Gelbliche, obwohl sie die gesamte Graue nicht überdecken konnte. Dahinter schimmerte zudem ein grünlicher Farbton, ein Zeichen, dass sie zu Aibon gehörten. Ihre Pupillen wirkten wie dunkle Wasserflächen, die sich in ständiger Bewegung befanden, als wollten sie immer wieder etwas ausloten.
    Dass sie unsere Sprache beherrschen, wusste ich aus der Vergangenheit. Wir waren angesprochen worden, sie hatten die tödliche Gefahr von uns genommen, noch aber waren wir Gefangene dieser verfluchten Welt, denn wir steckten bis zu den Hälsen im Boden.
    Ich wartete auf eine weitere Bemerkung, sie kam nicht. Schweigend blickten sie auf uns herab, die Handflächen so gedreht, dass die Steine gegen uns wiesen.
    Ich sprach sie an. Um reden zu können, musste ich mir den Hals freiräuspern. »Okay, ihr habt uns gerettet. Wir sind euch bestimmt dankbar. Aber keine Tat ohne Gegenleistung. Was sollen wir tun? Im Moment gar nichts, wir sitzen fest.«
    »Das sehen wir.«
    »Dann befreit uns!« krächzte Suko.
    Es sah so aus, als würden sie sich anschauen, weil sie die Köpfe bewegten.
    Die Antwort gaben sie uns auf ihre Art und Weise. Auch wenn wir gewollt hätten, wir wären den schwarzen Strahlen nicht entkommen. Ohne einen einzigen Laut abzugeben, waren sie plötzlich da.
    Sie schossen aus den Steinen hervor, so schnell wie das Licht, dabei war es wohl schwarzes Licht, und es sorgte dafür, dass sich der Sand in unserer Nähe nicht nur bewegte, sondern auch erhitzte, sich dabei wie ein Trichter öffnete, der sich an seinen Innenseiten erhärtete, wo sich eine sehr harte gläserne Masse gebildet hatte.
    Wir konnten nur staunen, der immense Druck war verschwunden, und Suko machte den Anfang. Er kletterte aus seinem Trichter hervor, wobei er sich an den innen wachsenden Unebenheiten noch wunderbar abstützen konnte.
    Knirschende Geräusche begleiteten seinen Weg ins Freie. Die geschmolzene Masse brach an einigen Stellen ab, aber sie hielt Suko auf seinem Weg in die Freiheit ebenso wenig auf wie mich.
    Ziemlich wacklig auf den Beinen standen wir vor den beiden Männern in Schwarz, die uns anschauten.
    Beide rangen wir nach Luft. »Keine Leistung ohne Gegenleistung, denke ich.«
    »Das stimmt.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Suko.
    In ihren Gesichtern waren die Lippen nicht erkennbar. Als sie lächelten, bewegte sich nur die Haut. Zugleich sagten sie nur einen Satz. »Kommt mit…«
    ***
    Jane war gefallen, sie hatte trotz des weichen Untergrunds den Schlag gespürt und sich blitzschnell auf den Rücken gedreht. Wenn die Vögel angriffen, wollte sie die Tiere sehen, um sie dann auch abwehren zu können.
    Sie flatterten über ihr. Die Schreie und das wilde Schlagen der Schwingen machten Jane nervös. Sie hatte die Arme hochgerissen, bewegte sich hektisch, aber die Tiefe waren schlau genug, um sich aus ihrer Reichweite herauszuhalten.
    Der schwarze Vogel hatte wieder die Spitze

Weitere Kostenlose Bücher