0812 - Der Howalgonier
Fall wissen", entgegnete Tallmark stöhnend. Er gestikulierte entsetzt. „Er darf nicht an unseren Fähigkeiten zweifeln. Sagen wir ihm, daß wir hier nicht bis in siebendimensionale Bereiche hinein extrapolieren können, wird er sich fragen, was er noch mit uns soll. Er wird uns töten.
Normaldenker braucht er nicht. Davon hat er genug."
„Wir könnten ihm sagen, daß die Bedingungen auf jedem anderen Planeten besser sind", sagte Sorgk ein.
„Auch das wäre falsch", widersprach Tallmark. „Wenn wir ihm verraten, daß wir hier beeinträchtigt sind, wird er sich fragen; ob das auch richtig ist, was wir ihm vorgelegt haben. Er wird ständig an uns zweifeln und sich einbilden, wir könnten durch irgend etwas beeinflußt werden. Wenn er aber zu zweifeln beginnt, führt er nicht mehr aus, was wir ihm vorschlagen. Wenn er das nicht mehr tut, dann kann sich auch der Plan nicht erfüllen."
Die anderen Kelosker schwiegen wieder. Sie dachten über das nach, was Tallmark ihnen mühevoll erklärthatte.
„Das ist alles richtig", sagte Sorgk schließlich. „Wir dürfen uns nicht an die Laren wenden."
„An die Überschweren auch nicht", ergänzte Splink.
„Auch an die nicht."
„Es bleiben nur die Siedler, die auf diesem Planeten leben", stellte Splink fest. „Wir müssen versuchen, Verbindung mit ihnen aufzunehmen. Sie werden uns helfen."
Tallmark erhob sich auf seine hinteren Beine und trottete zu einer Panzerplastwand. Er blickte zu der verfallenen Stadt hinüber.
Ein Walzenraumer der Überschweren senkte sich herab. Er landete etwa fünf Kilometer vom Gebäude entfernt.
„Wie könnten wir in die Stadt kommen?" fragte Tallmark. „Das Land ist öde und leer. Im Stützpunkt gibt es überall robotische Kontrollen. Wir kommen nicht aus ihm heraus, ohne irgendwo Alarm auszulösen."
„Ich werde es versuchen", kündigte Splink entschlossen an.
„Es ist unmöglich", entgegenete Tallmark. „Sie werden dich erschießen, wenn du den Stützpunkt verläßt."
„Ich werde es dennoch versuchen", erklärte Splink. „Wir müssen etwas tun. Wenn wir nichts unternehmen, lähmen uns diese Impulse bald ganz, und dann ist es für uns alle zu spät."
„Ich werde mitgehen", sagte Tallmark, doch Splink lehnte seine Begleitung ab.
„Einer allein kann es vielleicht schaffen", sagte er. „Zwei behindern sich gegenseitig."
Er zeigte auf die Stadt und das öde Vorland.
„Einer kann sich in dieser Landschaft verstecken. Zwei fallen viel leichter auf. Ich gehe allein." Er hob seine Arme und ließ sie wieder fallen, um durch diese Geste anzuzeigen, daß sein Entschluß feststand und nicht mehr abgeändert werden würde. Die anderen Kelosker akzeptierten seine Entscheidung.
Einzelunternehmungen dieser Art lagen ihnen ohnehin nicht. Sie waren Wissenschaftler, die mit wahrer Besessenheit komplizierteste Berechnungen anstellen konnten und dabei glücklich waren.
Gefährliche Vorstöße, wie Splink sie plante, entsprachen nicht ihrer Mentalität. Sie waren ungeschickt dabei und überließen solche Dinge lieber anderen.
Goorn II: Maylpancer trat auf den Gang hinaus und wandte sich dem Antigravschacht zu, als er einen jungen Mann bemerkte, der auf ihn zulief. Er stutzte. Der Mann blutete aus einer Wunde an der Wange, und seine Augen waren verquollen.
Mehrere Männer eilten aus einem weiter entfernten Raum, hervor.
„Da ist er", schrie einer von ihnen.
Maylpancer streckte das linke Bein vor, doch der Flüchtende sprang geschickt darüber hinweg und rannte weiter. Der Erste Hetran dachte nicht daran, ihn zu verfolgen. Das überließ er den anderen. Er packte jedoch einen der Verfolger und hielt ihn fest.
„Was geht hier vor?" herrschte er ihn an.
„Es ist ein Epsaler", erklärte der Mann. „Die Uniform, die er trug, wies ihn als Mechaniker des Triebwerkbereichs aus. „Er ist derjenige, der die Bomben an Bord gebracht hat."
Maylpancer gab dem Mechaniker mit einem Wink zu verstehen, daß er sich an der Verfolgung beteiligen sollte. Er blickte ihm nach, bis er hinter einer Gangbiegung verschwunden war.
Seine Vermutung war also richtig gewesen. Es war einem offenbar noch jungen Epsaler gelungen, sich so zu maskieren, daß die Wachen ihn als Überschweren hatten passieren lassen.
Maylpancer nahm sich vor, die Wache zu ermitteln, die dafür verantwortlich war, und sie hart zu bestrafen. Im Antigravschacht schwebte er bis zur Hauptleitzentrale. Kadcance kam ihm entgegen. „Wir haben den Mann ermittelt, der die Bomben ...",
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