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0812 - Der Howalgonier

Titel: 0812 - Der Howalgonier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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intelligenten, wachen Augen.
    „Brauchst du Hilfe?" fragte sie.
    „Blödsinn", antwortete er abweisend. „Wie kommst du darauf?"
    „Ich sehe es dir an."
    Er gab einen unbestimmbaren Laut von sich und ging weiter. Krachend fiel die Tür hinter ihm zu.
    Kaum war er allein, als er sich auch schon den Handschuh herunterriß. Er preßte die Lippen zusammen, und Tränen stiegen ihm in die Augen, als er seine Hand sah. Er ertrug den Anblick nicht und streifte sich deshalb den Handschuh wieder über.
    Schwer atmend ging er auf den Balkon hinaus. Von hier aus hatte er eine Aussicht über die Außenbezirke von Howalara hinweg bis hin zu dem weit entfernten Larenstützpunkt. Er fühlte, daß von dort etwas ausging. Er konnte es nicht definieren oder auch nur annähernd beschreiben. Und doch wußte er, daß etwas da war, was ihn betraf.
    Die rechte Hand juckte. Er rieb sie sich am Körper, und dann plötzlich streckte sich der Howalgoniumarm wie von selbst aus. Er zeigte zum Larenstützpunkt hinüber.
    Bestürzt blickte Wegenrat auf den Arm. Er sah, daß seine Finger zitterten, doch er spürte es nicht. Er legte die linke Hand auf die Armbeuge und preßte den Arm nach unten. Dann schob er die rechte Hand in die Hosentasche., Der Howalgoniumarm entwickelte eigenes Leben. Er stemmte sich ihm entgegen, fühlte jedoch, daß er ihm nicht mehr lange gewachsen sein würde.
    In diesem Moment betrat seine Tochter den Garten und blickte zu ihm herauf. Er erbleichte. Sie durfte nicht sehen, was geschah. Keuchend drehte er sich um und kehrte in sein Zimmer zurück. Er warf sich auf sein Bett und preßte das Gesicht in die Kissen.
    Sein Körper schüttelte sich und zuckte wie im Fieber.
     
    4.
     
    Trömsat: Angesichts der Gefahr, die dem Schiff drohte, beteiligte Maylpancer sich selbst an der Untersuchung.
    Er konnte nicht starten, bevor nicht einwandfrei geklärt war, ob sich eine Bombe an Bord befand oder nicht.
    Da er die Bomben in dem Versteck gesehen hatte, glaubte er zu wissen, wo er suchen mußte. Doch seine Bemühungen waren vergeblich. Er ließ die gesamte Generatoranlage auseinandernehmen, ohne irgend etwas zu finden.
    Dadurch verringerte sich seine Unsicherheit jedoch nicht. Im Gegenteil. Er wurde von Stunde zu Stunde nervöser.
    „So kommen wir nicht weiter", sagte Kadcance, einer seiner Offiziere, schließlich. „Ich schlage vor, daß wir uns die Siedler vorknöpfen. Sie müssen etwas damit zu tun haben. Und wenn nicht, dann können sie uns vielleicht einen Hinweis auf diejenigen geben, die die Waffendepots angelegt haben."
    „Eine gute Idee", stimmte Maylpancer zu. „Ich werde mich selbst darum kümmern. Inzwischen suchen wir an Bord weiter. Wie weit ist Nircande mit seiner Untersuchung? Hat er herausgefunden, wie die GAVÖK-Agenten an Bord gekommen sind?"
    „Leider nicht."
    „Ich könnte mir vorstellen, daß es Epsaler waren. Vielleicht waren es auch jugendliche Ertruser, die ungefähr unsere Figur hatten."
    „Wir sind dabei, das alles zu überprüfen", erwiderte der Offizier. Der Tonfall verriet Maylpancer, daß er keine großen Hoffnungen hatte, zu einem, greif baren Ergebnis zu kommen.
    Verärgert wandte er sich ab und stürmte zu einem Hangar. Mit ihm zusammen erschienen zwanzig weitere Männer, die blitzschnell von Kadcance zusammengerufen worden waren. Sie verteilten sich auf fünf Kampfgleiter und starteten unmittelbar nach Maylpancer, der zusammen mit Kadcance flog.
    „Wir verwandeln diesen Planeten in eine Wüste", kündigte Maylpancer an, „wenn die Siedler mit der GAVÖK zusammenarbeiten. Sie werden es bereuen."
    Das Funkgerät sprach an. Maylpancer schaltete es ein. Der Waffenleitoffizier der GRAMSHAH meldete sich.
    „Wir haben eine Bombe gefunden", berichtete er. Die Muskeln seiner Wangen zuckten nervös unter der lindgrünen Haut.
    „Sie steckte in einer Energiestrahlkanone im vorderen Teil des Schiffes."
    „Das bedeutet, daß die Hauptleitzentrale bei einer Explosion sofort zerstört worden wäre", stellte Maylpancer fest.
    Der Waffenleitoffizier bestätigte diese Vermutung mit einer knappen Geste.
    „Suchen Sie weiter", befahl Maylpancer mit heiserer Stimme. Er schaltete ab. Minutenlang war er nicht fähig, irgend etwas zu sagen.
    Ohnmächtiger Zorn verschloß ihm die Lippen. Er war ein harter und mutiger Mann, der keinem Kampf auswich. Mit gnadenloser Härte und bedingungslosem Einsatzwillen hatte er sich bis zur Spitze hochgekämpft. Er war zu der vielleicht wichtigsten Stütze der Macht

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