0812 - Der Howalgonier
Hotrenor-Taak ließ sich nicht beeindrucken.
„Wollen Sie mir damit zu verstehen geben, daß Sie mit diesem Problem nicht fertig werden?" fragte der Lare.
Maylpancer ergrünte vor Ärger. Kr schüttelte den Kopf.
„Ich habe inzwischen erfahren, daß es auf zahlreichen Planeten zu Aufständen, zu Unruhen und zu Sabotageakten gekommen ist. Die Völker der Galaktischen Völkerwürde Koalition scheinen Morgenluft zu wittern."
„Wenn das der Fall ist, dann haben Sie die Aufgabe, ihnen beizubringen, daß sich nichts geändert hat", erwiderte der Lare scharf.
„Ich kenne meine Aufgaben", er klärte der Überschwere heftig. „Ich bin hier, um Sie zu informieren und zu warnen. Die Aktivitäten der GAVÖK werden sich ausdehnen.
Die Bombenattentate haben mir gezeigt, daß meine Raumschiffe nicht die psychologische Wirkung haben wie die SVE-Raumer. Meine Schiffe kann man mit Bomben bekämpfen. Bei den SVE-Raumern haben solche Anschläge wenig Aussicht auf Erfolg."
„Das ist richtig", stimmte Hotrenor-Taak zu. „Dennoch steht mir nur eine gewisse Anzahl von SVE-Raumern zur Verfügung. Diese haben wichtige Aufgaben zu erfüllen und können daher nicht freigestellt werden. Bewältigen Sie das Problem allein. Von mir haben Sie zur Zeit keine Hilfe zu erwarten."
Die Augen des Laren blitzten drohend auf.
„Es könnte jedoch sein, daß ich gezwungen bin, die Machtkonstellation in der Milchstraße zu überdenken, wenn Sie weiterhin mit der GAVÖK nicht fertig werden."
Goorn II: Wenige Räume weiter saßen 26 Kelosker dumpf brütend zusammen und suchten nach einem Ausweg aus ihrer verzweifelten Situation. Sie hatten eine n-dimensionale Impulskette empfangen, die sich als die vielleicht wichtigste Nachricht ihres Lebens erwies.
Sie hatten erfahren, daß ihre Brüder unter der Führung von Dobrak heimgekehrt waren.
Diese Nachricht hatte zunächst große Aufregung unter ihnen hervorgerufen. Unter normalen Umständen hätten sie alles versucht, diesem Lockruf zu folgen, aber es herrschten keine normalen Bedingungen für sie.
Die Erkenntnis, daß sie hilflos waren, löste bei den meisten Keloskern tiefe Niedergeschlagenheit aus.
Lediglich Splink und Tallmark berieten leise, was sie tun konnten. Splink war nach wie vor fest entschlossen, den Stützpunkt zu verlassen und Hilfe zu holen. Die Frage war nur, wie er seinen Plan verwirklichen konnte.
Tallmark konnte ihm keinen Rat geben. So erhob sich Splink schließlich und sagte resignierend: „Es läßt sich nicht planen. Ich muß es einfach versuchen."
Er eilte zur Tür und hantierte daran herum, bis es ihm gelang, sie zu öffnen. Dabei zerstörte er das elektronische Schloß. Bestürzt blickte er auf die zerbrochenen Teile. Tallmark kam zu ihm.
„Wir übernehmen das", sagte er. „Irgend etwas wird uns schon einfallen, wenn die Laren fragen. Beeile dich."
Splink schnaufte laut und schob sich durch den Türspalt auf den Gang hinaus. Hier hielt sich niemand auf. Der Kelosker lief los. An einer etwa zwanzig Meter entfernten Tür hielt er an. Mit seinen plumpen Greiflappen versuchte er, auch dieses Schloß zu öffnen, ohne es zu zerstören. Dazu mußte er einige Sensortasten berühren. So sehr er sich aber auch abmühte, es gelang ihm nicht, die Einzelimpulse auszulösen, die notwendig waren, um die Türsperre zu beseitigen.
Als er Stimmen hörte, die sich der Tür näherten, flüchtete er zu einem aufwärts gepolten Antigravschacht. Er war sich mit Tallmark darüber einig geworden, daß es äußerst gefährlich war, einen solchen Fluchtweg zu benutzen, da er von dem Energiefeld unaufhaltsam nach oben getragen werden würde. Sollte er auf halbem Wege merken, daß er damit direkt einigen Laren in die Arme flog, konnte er nicht mehr umkehren.
In seiner Not sprang Splink dennoch in den Schacht. Er wußte nicht, wohin er sich sonst hätte wenden sollen. Er hatte Glück. Als er im nächsthöheren Stockwerk auf einen Gang hinaustrat, war er allein. Und hier stand die Tür, die zum Westflügel des Stützpunkts führte, offen. Er brauchte sich nicht mit einem Schloß abzumühen, das für die Hände der Laren gedacht und viel zu fein für einen Kelosker war.
Splink eilte schwerfällig durch die Tür. An vielen weiteren Türen vorbei führte sein Weg nach Westen.
Immer wieder hörte er Stimmen oder Arbeitsgeräusche, die ihm anzeigten, daß überall Laren waren.
Splink blieb hin und wieder stehen, um sich ein wenig zu erholen. Er war es nicht gewohnt, so schnell zu laufen und
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