0812 - Der Howalgonier
ab. Sie war plötzlich wie weggewischt. Maylpancer wurde sich dessen bewußt, daß die Angst der anderen ihn stärkte. Er wußte, daß sie ihn brauchten und sich an ihm aufrichteten.
„Sollen die Bombenleger völlig ungestraft davonkommen?" fragte Kudcance, als Maylpancer sich in den Sessel des Kommandanten setzte.
„Natürlich nicht", erwiderte Maylpancer. Der Erste Hetran blickte zu seinem Offizier auf. „Wir schießen einen Kampfsatelliten in eine Umlaufbahn und sorgen dafür, daß er jedes Raumschiff vernichtet, das sich nicht mit unserem Kode ausweist."
Er lächelte düster.
„Das wird eine böse Überraschung für die GAVÖK werden. Von heute an sind die Siedler dieser Welt von den anderen Planeten der Galaxis abgeschnitten. Sie müssen sehen, wie sie allein fertig werden."
Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und schwieg. Kadcance zog sich zurück. Mit gedämpfter Stimme erteilte er seine Befehle. Die Startvorbereitungen liefen mit der üblichen Präzision ab.
Je näher der Starttermin rückte, desto ruhiger wurde es an Bord der Raumschiffe.
Dann endlich erhob sich die GRAMSHAH als erste. Langsam stieg das Raumschiff auf. Erst als es den freien Raum erreicht hatte, startete das nächste Schiff. Maylpancer ging kein Risiko ein. Wenn die GRAMSHAH explodierte, sollte sie dabei kein weiteres Schiff beschädigen oder gar zerstören.
Die GRAMSHAH war etwa zwanzigtausend Kilometer von Trömsat entfernt, als das ihr folgende Raumschiff explodierte.
Der Erste Hetran zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, als sich auf dem Hauptbildschirm eine weiße Energieflut ausbreitete. Er hatte schon nicht mehr damit gerechnet, daß etwas passieren würde. In der Hauptleitzentrale herrschte Totenstille. Alle Offiziere blickten auf die Bildschirme. .
„Warum startet die KUSHTHAN nicht?" fragte Maylpancer.
„Sollten wir das Schiff nicht unter diesen Umständen noch einmal untersuchen lassen?" fragte Kadcance zögernd.
„Alle Schiffe starten", befahl der Erste Hetran. „Es gibt keine Verzögerung."
Kadcance ging zum Funkleitstand und nahm Verbindung mit den Kommandanten auf, die noch auf Trömsat waren. Er erteilte ihnen den Befehl, den Start wie geplant fortzusetzen.
Er wußte ebenso wie alle anderen Offiziere, daß Maylpancer nicht anders entscheiden konnte. Es durfte keine Verzögerungen geben. Wurden die Raumschiffe so gründlich untersucht, wie es nötig war, wenn man wirklich alle Bomben finden wollte, dann würden darüber Wochen oder gar Monate, vergehen. Soviel Zeit aber konnte Maylpancer nicht verlieren.
Mit verschlossenem Gesicht beobachtete der Erste Hetran die Starts der anderen Raumschiffe. Er sann auf Rache.
Nun plötzlich erschien ihm die Maßnahme, einen Kampfsatelliten abzusetzen, als nicht mehr ausreichend. Als jedoch alle Raumer den freien Raum gewonnen hatten und sich mit hoher Beschleunigung von Trömsat entfernten, beruhigte Maylpancer sich etwas. Er winkte Kadcance zu sich heran.
„Damit geben wir noch nicht auf", erklärte er. „Ich will wissen, wie das alles möglich war. Stellen Sie eine Untersuchungskommission zusammen, die die offenen Fragen klären soll. Wir müssen herausfinden, ob die Bomben tatsächlich auf Trömsat an Bord der. Schiffe gebracht worden sind oder vielleicht schon auf einem der anderen Planeten, auf denen wir vorher gewesen sind."
„Ich werde das veranlassen", erwiderte Kadcance.
Maylpancer ballte die Hände zu Fäusten.
„Und danach erst werden wir auf unsere Weise antworten", sagte er. „Wir werden die Schuldigen ausmachen und sie vernichten."
Goorn II: „Ich kann nicht mehr", sagte Tall-mark stöhnend. Der Kelosker saß wie ein Häuflein Elend auf dem Boden und hielt sich den Kopf. „Ich kann meine Gedanken nicht mehr zusammenhalten."
Die anderen Kelosker blickten ihn schweigend an. Ihnen erging es nicht anders als ihm. Auch sie standen unter dem Druck der vom Howalgonium ausgehenden Strahlung, der ihnen zeitweilig sogar körperliche Schmerzen bereitete. Sie waren froh, daß Hotrenor-Taak zur Zeit keine Arbeit von ihnen verlangte, denn sie hätten sie nicht ausführen könen.
„Wir müssen diesen Planeten verlassen. So schnell wie möglich", bemerkte Tallmark, als ihm niemand antwortete. „Wir müssen etwas unternehmen. Wir dürfen nicht einfach nur abwarten."
„Was können wir denn tun?" fragte Splink ratlos.
„Warum sagen wir Hotrenor-Taak nicht, daß wir hier nicht arbeiten können?" meinte Sorgk.
„Er darf es auf gar keinen
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