Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0812 - Der Howalgonier

Titel: 0812 - Der Howalgonier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Dabei war er dem Kelosker fast auf den Fersen geblieben. Er verfluchte die Tatsache, daß die Laren den Energiezaun so früh wieder geschlossen hatten.
    Inzwischen war er um den Westflügel des Stützpunkts herumgegangen und näherte sich nun dem Walzenraumschiff, das weitab vom Stützpunkt gelandet war. Zunächst hatte es so ausgesehen, als sei es gar nicht so weit bis zur Hauptschleuse. Doch die gigantischen Ausmaße des Schiffes hatten Wegenrat über die Entfernung getäuscht.
    Erst als er bis auf hundert Meter an die Hauptschleuse herangekommen war, wurden die Überschweren auf ihn aufmerksam. Wegenrat fürchtete, daß sie ihm einen Roboter entgegenschicken würden, aber sie warteten gelassen ab, bis er direkt vor ihnen stand. Er hob grüßend den Arm, wobei er sorgfältig darauf achtete, daß der Ärmel nicht verrutschte.
    „Mein Name ist Jaan Wegenrat", sagte er in Interkosmo. Er wußte, daß die Überschweren ihn verstanden. „Ich habe eine wichtige Nachricht für Maylpancer," Er zögerte kurz und fügte hinzu: „Ich habe gehört, daß er hier der Kommandant ist," Jaan Wegenrat wußte nicht genau, wer Maylpancer wirklich war, Niemand in Howalara hatte zuverlässige Informationen über diesen Überschweren. Man wußte nur, daß die Überschweren die Macht der Laren in der Galaxis verteidigten, ansonsten konnte man sich nur auf Gerüchte stützen.
    „Für Maylpancer, eh?" fragte einer der Überschweren höhnisch.
    „Für den Kommandanten", wiederholte Wegenrat unsicher. „Ich muß ihn unbedingt sprechen," Die Überschweren diskutierten kurz miteinander. Der Ingenieur schloß aus ihrem Verhalten, daß sie zum niederen Bordpersonal gehörten.
    „Was ist das für eine Nachricht?" fragte der Überschwere, der auch vorher schon mit ihm gesprochen hatte.
    „Sie ist für den Kommandanten bestimmt", erwiderte Wegenrat entschlossen. „Für niemanden sonst."
    „Hast du eine Waffe bei dir?"
    „Allerdings. Hier ist sie." Wegenrat erschrak. Er hatte versäumt, den Kombistrahler rechtzeitig abzulegen. Nun reichte er ihn mit dem Kolben voran dem Überschweren hin.
    Er hob die Arme und ließ sich widerstandslos nach weiteren Waffen durchsuchen. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er fürchtete, der Überschwere würde merken, daß mit seinem rechten Arm etwas nicht in Ordnung war, aber die lindgrünen Hände ließen schnell wieder von ihm ab.
    „In Ordnung", sagte der Überschwere. „Komm mit."
    Jaan Wegenrat fühlte, daß sich sein Pulsschlag beschleunigte, als er die Hauptschleuse des Walzenraumers betrat. War er nun schon am Ziel? Würde er das Schiff wieder verlassen, oder würden die Überschweren ihn mitnehmen?
    Er wagte kaum, an sein Glück zu glauben. Skrupel hatte er nicht. Er wollte Goorn II verlassen, und alles andere spielte keine Rolle.
    Von der Hauptschleuse aus waren es nur noch wenige Schritte. Dann öffnete sich eine Tür vor ihm, und er betrat zusammen mit dem Überschweren eine Kabine. Hinter einem einfachen Tisch saß ein Offizier.
    „Sie sind der Kommandant?" fragte Wegenrat.
    „Mein Name ist Kadcance", antwortete der Offizier. „Was wollen Sie?"
    „Ich will den Kommandanten sprechen. Niemanden sonst."
    „Weg mit ihm", befahl Kadcance. „Warten Sie", schrie Wegenrat. „Ich habe eine lebenswichtige Nachricht für den Kommandanten."
    Kadcance schickte den Überschweren, der Wegenrat geführt hatte, mit einer Geste hinaus. Dann sagte er: „Reden Sie."
    „Ich verlange, daß Sie mir eine verbindliche Zusage machen, wenn ich Ihnen sage, was ich weiß."
    „Was für eine Zusage wollen Sie?"
    Jaan Wegenrat erklärte es dem Offizier. Kadcance lachte ihm ins Gesicht. Er erhob sich und kam drohend auf ihn zu.
    „Was bilden Sie sich ein?" fragte er höhnisch. „Verschwinden Sie."
    Als Wegenrat nicht augenblicklich reagierte, fuhr die Faust des Überschweren vor. Sie traf den Ingenieur an der Hüfte und schleuderte ihn bis zum Eingangsschott zurück. Hier sackte Wegenrat ächzend zu Boden.
    „Ich weiß, daß die Kelosker die Laren verraten", sagte er mit gepreßter Stimme. „Sie arbeiten in Wirklichkeit für Rhodan. Sie haben Pläne entwickelt, mit deren Hilfe Rhodan die Laren vernichten und die Macht der Überschweren brechen wird.
    Es ist der sogenannte 80-Jahresplan."
    „Idiotisch", erwiderte Kadcance erzürnt. „Hinaus mit Ihnen. Sofort. Gehen Sie, oder ich schlage Ihnen sämtliche Knochen entzwei."
    Jaan Wegenrat brach in Tränen aus. Er stand auf.
    „Glauben Sie mir doch", flehte er.

Weitere Kostenlose Bücher