0812 - Der Howalgonier
Hotrenor-Taak auch auf die 26 Kelosker verzichten können.
„Wie ist das Ergebnis?" fragte Hotrenor-Taak. „Nur das interessiert mich."
„Wir sind unter Vorbehalt zu der Ansicht gekommen, daß die Kelosker die benötigten Energien etwa viermal höher angesetzt haben als notwendig. Der Neutronenstern läßt sich schon bei weit weniger hohem Energieaufwand in ein Schwarzes Loch verwandeln."
„Viermal so hoch wie notwendig?" fragte Hotrenor-Taak überrascht. „Soll das bedeuten, daß wir den Keloskern nicht mehr vertrauen können? Denken Sie an Verrat?"
„Ich kann Ihnen keine Erklärung geben", erwiderte Kastul-Pook vorsichtig. „Wir wissen zu wenig. Sie müßten sich schon von den Keloskern selbst erläutern lassen, weshalb sie diese Anweisung gegeben haben."
„Darauf können Sie sich verlassen", sagte Hotrenor-Taak erregt. Er, verließ das Rechenzentrum wieder und stürmte zu dem Raum, in dem sich die Kelosker aufhielten.
Er hatte die Kontrolle nicht durchführen lassen, weil er den Keloskern mißtraute, sondern weil er sich ungern nur auf eine Aussage verließ.
Nun aber war sein Mißtrauen erwacht.
Die SVE-Raumer waren nur noch beschränkt einsatzfähig, weil die Knergiereserven sich ihrem Ende zuneigten. Aufgrund der keloskischen Empfehlungen patrouillierten SVE-Kaumer an der Peripherie der Galaxis.
SVE-Raumer verbreiteten die Mitose-Strahlung in der Galaxis. Das bedeutete eine Aufsplitterung der Flotte und hohen Energieaufwand für die Raumschiffe.
Als Hotrenor-Taak den Raum erreicht hatte, wurde ihm bewußt, daß die Kelosker weder mit der einen Seite, noch mit der anderen paktieren konnten, denn diese Maßnahmen richteten sich gegen die beiden wichtigsten Feinde, mit denen Hotrenor-Taak zu rechnen hatte. Mit den anderen Konzilsvölkern auf der einen, mit Rhodan auf der anderen Seite.
Er zögerte. Dann öffnete er nachdenklich die Tür. Dabei übersah er, daß das Schloß beschädigt war.
Unter den Keloskern herrschte Unruhe. Hotrenor-Taak fiel sofort auf, daß sie sich ungewohnt hektisch bewegten. Tallmark bemerkte ihn und eilte auf ihn zu, so daß sich die Aufmerksamkeit des Laren sogleich auf ihn richtete.
„Ich sehe Ihnen an, daß Sie ein Problem haben", rief der Kelosker.
Hotrenor-Taak sagte es ihm kühl und distanziert.
„Und das wundert Sie?" fragte Tallmark.
„Allerdings", antwortete der Lare gereizt. „Sie kennen unsere Energiesituation."
„Selbstverständlich", erwiderte Tallmark ruhig. „Nun wollen wir nicht irgendein Schwarzes Loch erzeugen, sondern einen Zugang zum Dakkardim-Ballon ermöglichen. Und das ist etwas anderes. Dazu gehört mehr Energie. Nur ein Viertel des errechneten Energiebedarfs wird für die Erzeugung des Schwarzen Loches benötigt."
„Und wozu die anderen dreiviertel?"
„Zur Steuerung. Wir wollen die Galaxis der Zgmahkonen erreichen. Das ist ein schwieriges Unterfangen, das sorgfältig vorbereitet werden muß. Wenn der Umwandlungsprozeß so ablaufen soll, wie wir wollen, dann benötigen - wir die angegebene Energie unbedingt. Ohne diesen Energieaufwand ist das gesamte Projekt nicht zu realisieren."
Hotrenor-Taak atmete auf. Die Antwort des Keloskers stellte ihn voll zufrieden.
„Sie mißtrauen uns doch nicht?" fragte Tallmark.
„Nein, selbstverständlich nicht", erwiderte der Lare. Tallmark öffnete ihm die Tür, und er ging hinaus, wobei er sich mit einer freundlichen Geste verabschiedete. Der Verkünder der Hetosonen meinte, daß sich sein Verdacht nicht bestätigt hatte. Bei seiner Erleichterung übersah er die seltsamen Reaktionen der Kelosker, die ihn unter anderen Umständen aufmerksam gemacht hätten, Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, brach Tallmark bewußtlos zusammen. Die geistige Anstrengung bei diesem kurzen Gespräch war unter dem Druck der Howalgonium-Strahlung zuviel für ihn gewesen.
Besorgt scharten sich die anderen Kelosker um ihn, aber auch sie waren kaum noch fähig, gezielte und überlegte Handlungen auszuführen.
Goorn II: Der Walzenraumer war gigantisch. Jaan Wegenrat hatte vergessen, wie groß diese Raumschiffe waren, Allzu lange war er nicht mehr nahe genug an so einen Koloß herangekommen.
Er marschierte über die glasierte Ebene. Staub wirbelte unter seinen Füßen auf. Transportplatten mit Versorgungsgütern für den Stützpunkt schwebten an ihm vorbei, Der Ingenieur hatte zunächst versucht, Splink in den Stützpunkt zu folgen. Doch das war ihm nicht gelungen. Er war am Prallschirmzaun gescheitert.
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