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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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die ihr eigene Bahn, als wolle sie sich nicht länger dem Missbrauch beugen, den der alte Vampir mit ihr getrieben hatte.
    Laertes hörte sich selbst schreien und spürte, wie er kraftlos zu Boden sank.
    Er existierte noch?
    Als er es wagte die Augenlider zu öffnen, war das entsetzliche Geschehen der letzten Sekunden vorüber. Sarkana hatte ihm gezeigt, wozu der Herr über alle Vampire fähig war. Laertes war weit davon entfernt zu verstehen, was mit ihm geschah. Nur der unsagbare Schmerz war nach wie vor präsent und bewies, dass er keiner billigen Illusion erlegen war.
    »Siehst du, nun kenne ich den Ort.« Sarkanas Stimme klang ruhig, beinahe gleichgültig. »Wozu sollte ich dich also jetzt wohl noch brauchen? Andererseits ist in deinem Bewusstsein noch einiges, das mir interessant erscheint. Wenn ich meinen Splitter zurück geholt habe, werde ich mich erneut mit dir beschäftigen.«
    Dalius empfand einen Hauch von Triumph. Sarkana hatte sich zielgerichtet die notwendigen Informationen von ihm geholt. Mehr nicht! Also war noch nicht alles verloren.
    Laertes spürte, wie er von kräftigen Händen in die Höhe gezerrt wurde. Er war kaum in der Lage, den Kopf zu heben.
    Sarkana gab seinen Sklaven kurze Anweisungen. »Bringt ihn in die erste der stillen Kammern und wartet dort. Achtet auf jede seiner Bewegungen. Auch wenn er jetzt schwach ist, kann er doch versuchen, euch zu überlisten.«
    Laertes hörte die Worte durch einen Nebel, der sich immer dichter werdend um seinen Verstand legte. Was waren die stillen Kammern ? Davon hatte er noch nie gehört.
    Ein heftiger Schwindel erfasste ihn, und er war froh, dass Sarkanas Sklaven ihn stützten. Seine eigenen Beine wollten ihn nicht mehr tragen.
    Dann wandelte sich der Nebel in seinem Kopf in tiefste Nacht…
    ***
    Zamorra blickte verwundert in die Tasse, die er in der rechten Hand hielt. Dann wanderte sein Blick direkt zu Robert Tendyke, der ihm gegenüber Platz genommen hatte.
    »Wenn ich mich nicht irre, dann ist das der erste Kaffee, den ich bei Tendyke Industries zu mir nehme, der seinen Namen wirklich und wahrhaftig verdient. Hast du dich endlich dazu entschlossen, deine Gäste nicht mehr zu vergiften?«
    »Schmeckt er Ihnen, Professor?« Die Stimme gehörte einer überaus hübschen jungen Frau, die hier offensichtlich für das leibliche Wohl der Techniker sorgte. Man konnte diesen Raum zwar nicht unbedingt als Kantine bezeichnen, doch als solche diente er schlussendlich wohl.
    »Carmela kocht tatsächlich den besten Kaffee von Texas.« Tendyke grinste zufrieden. »Sollte das hier einmal vorbei sein, dann werde ich sie direkt in die Tendyke Industries- Zentrale befördern. Ob sie will oder nicht.«
    Die Gelobte winkte verschämt ab. »So etwas vom Chef persönlich… das scheint mein Tag zu werden.« Mit einem Augenzwinkern wandte sie sich um und ging an den improvisierten Tresen zurück, der ihr eigenes Reich war.
    »Carmela… hübscher Name…« Zamorra sah unverwandt auf den umwerfenden Hüftschwung, den Carmela perfekt beherrschte.
    »Hübscher Name. Hübsches Mädchen…« Nicole grinste ihren Lebenspartner an, dessen Treue sie sich absolut sicher war. Trotzdem war gucken erlaubt; mehr jedoch natürlich nicht, da waren die beiden sich einig.
    »Sie kümmert sich übrigens um Mirjad.«
    Tendyke sah Zamorras verwunderten Blick. »Hätte ich sie etwa nach Korsika zurückschicken sollen? Wenn ich das richtig beurteile, dann ist die Kleine verrückt genug, sich dort sofort auf Tan Morano zu stürzen. Sie ist regelrecht besessen, wenn es um Vampire geht. Ich glaube, sie hält sich für eine Ein-Mädchen-Armee, was die Blutsauger betrifft.«
    Nicole nickte. »Ich denke, Morano wird sich einen anderen Unterschlupf gesucht haben. Er muss befürchten, dass wir ihm einen Besuch abstatten, jetzt, da wir sein Domizil auf der Insel kennen. Trotzdem ist die Kleine hier vorerst sicher besser aufgehoben.«
    Khira Stolt war vom Vampir Tan Morano nach Korsika verschleppt worden. Auch der Aristokrat unter den Vampiren, den ein Machtkampf mit Sarkana nicht interessierte, hatte sich die Bluttränen der Kleinwüchsigen sichern wollen. Morano war ein schlauer Fuchs - er plante weit über den Tag hinaus. Und natürlich war ihm klar, dass er einer Konfrontation mit dem Vampirdämon nicht für alle Zeiten aus dem Weg gehen konnte. Denn Sarkana sah in ihm einen potentiellen Gegenspieler um den Thron des Nachtvolkes.
    Doch Khira war geflohen.
    Geholfen hatte ihr dabei die kaum 14 Jahre

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