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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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alte Mirjad, die sich trotz ihrer Jugend als eiskalte Vampirkillerin erwiesen hatte. Zamorra und die anderen hatten das Kind verstört in der Nähe des Ortes gefunden, an dem Khira und der Graue miteinander verschmolzen waren. Und nun war sie hier.
    Zamorra schob dieses Problem zurück. Sie würden sich um Mirjad kümmern, wenn alles vorbei war. Wenn es vorbei war…
    Artimus van Zant hatte den Ankömmlingen einen ausführlichen Lagebericht gegeben. Doch nun saß er teilnahmslos bei den anderen, deren Unterhaltung scheinbar vollkommen an ihm vorbei lief. Es war Nicole, die das bemerkte.
    »Das alles ist für dich besonders hart, Artimus. Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, dann…«
    Der Südstaatler winkte ab. »Ich weiß, Nicole.« Er bemerkte die besorgten Blicke von Tendyke und Zamorra. »Hey, ich bin schon okay. Es sind nur die Augen. Khiras Augen. Dieses Monstrum weiß genau, wie es mich packen kann. Aber ich habe ihm ein paar psychologische Tiefschläge versetzt, mit denen es nicht klarkommen wird. Da bin ich ziemlich sicher. Jetzt müssen wir eben abwarten. Ich hoffe nur, dass die Anlage…«
    Der schrille Ton der Alarmsirene riss van Zant die Worte von den Lippen. Es sah so aus, als würde seine Hoffnung nicht erfüllt.
    ***
    Zamorra, Tendyke und Nicole passierten die Schleuse.
    Kopfschüttelnd und nach Luft schnappend deutete Robert auf van Zant, der längst an den Kontrollen saß. »Das gibt es doch nicht. Der riesige Kerl mit seinem Übergewicht sprintet ja wie ein Hochleistungsathlet. Woher nimmt der die Kondition?«
    Niemand fand die Zeit zu einer Antwort, denn alle Blicke waren auf den hinteren Teil des trapezförmigen Raumes gerichtet. Die Aurora Borealis flackerte nur noch unregelmäßig. Es war nur eine Frage von Sekunden, dann würde sie kollabieren. Und mit ihr der durch Meegh-Technik erschaffene Raum, der die Kreatur gefangen hielt.
    Irgendjemand hatte die Alarmsirene abgeschaltet. An die Stelle der ohrenbetäubenden Dissonanz war das triumphierende Geheul des Wesens getreten, das bereit war, sich auf seine Gefängniswärter zu stürzen.
    Artimus van Zant schwitzte. Mit fliegenden Fingern veränderte er zahlreiche Einstellungen an der Kontrolltafel, die sich direkt vor ihm befand. Winzige Zeiger zuckten aus dem roten in den grünen Bereich und schnellten in der nächsten Sekunde wieder zurück; flackernde Lämpchen erloschen für einen Augenblick, flammten wieder auf. Es roch nach verschmorten Gummi.
    Und auf Zamorras Brust erwachte Merlins Stern zu hektischer Aktivität. Der Parapsychologe wechselte einen Blick mit seiner Gefährtin. In Nicoles rechter Hand lag der Dhyarra-Kristall. Langsam gingen die beiden auf die Kreatur zu, die sich schon einen Herzschlag später auf sie stürzen konnte.
    Zamorra war nicht davon überzeugt, dass sie das Zwitterwesen erneut würden bannen können. Er verfluchte die Tatsache, dass Laertes nicht mehr bei ihnen war. Vielleicht hätten sie es gemeinsam noch einmal geschafft. Sicher war das jedoch auch nicht.
    Das künstliche Polarlicht erlosch, als Zamorra und Nicole noch zwei Meter von der unsichtbaren Trennlinie entfernt waren. Merlins Stern leuchtete hell auf… und fiel im gleichen Augenblick in den passiven Zustand zurück, denn die Aurora Borealis flammte neu auf. Als wäre nichts geschehen, wog das herrliche Farbenspiel auf und ab.
    Zamorra und Nicole konnten deutlich erkennen, wie die Kreatur reagierte. Mit weit in den Nacken gelegtem Kopf brüllte sie ihre Wut und Enttäuschung hinaus. Dann sank sie wimmernd und kraftlos in sich zusammen.
    Zamorra wandte sich den Kontrollen zu, vor denen van Zant apathisch hockte, nicht fähig zu einer Regung. Robert Tendyke stand hinter ihm. In Richtung Zamorra und Nicole streckte er einen Daumen in die Höhe. Die größtmögliche Katastrophe war noch einmal abgewendet worden - in allerletzter Sekunde -, und selbst das war noch eine maßlose Untertreibung der Wahrheit.
    Nicole stieß Zamorra an. »Schau, es beobachtet uns.«
    Das Zwitterwesen hockte noch immer am Boden, doch seine Blicke zuckten zwischen Nicole und dem Professor hin und her. Die beiden traten an die unsichtbare Grenze heran.
    »Ich sehe noch Hoffnung in deinen Augen, Khira, Grauer… oder wie man dich auch immer anreden soll.« Zamorra wusste, dass dieses Wesen unerreichbar weit von ihm entfernt war, dennoch glaubte er, den Todesatem der Kreatur auf seinem Körper zu spüren.
    Es war die Stimme der kleinwüchsigen Biologin, die ihm antwortete. »Ihr

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