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0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

Titel: 0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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sich längst bei uns gemeldet. Wir gehen jetzt da rein. Halten Sie sich dicht hinter mir. Auf drei.«
    »Nein!«
    »Eins, zwei…« Nicole hob den Blaster.
    »Ich kann nicht…«
    »Drei!« Nicole trat die Tür auf und hechtete in den Nebenraum. Sie riss den Blaster hoch - und blickte direkt in das Gesicht einer weiteren untoten Kreatur.
    Ohne nachzudenken drückte Nicole ab. Sofort ging das Wesen in Flammen auf - doch es war nicht allein.
    Mehr als ein halbes Dutzend weiterer untoter Kreaturen schlurfte auf sie zu.
    Die meisten waren einst Soldaten gewesen, aber sie hatten bestimmt nicht in derselben Armee gedient.. Nicole sah zwei weitere Gis, zwei vietnamesische Soldaten und eine Gestalt, die wie ein antiker Krieger aussah. Zwei weitere Zombies waren vor ihrem Tod offenbar Zivilisten gewesen, die im Mekong-Delta ein trauriges Ende gefunden hatten. Einer von ihnen war von Brandwunden am ganzen Körper völlig entstellt, während der andere einer der beim Einsturz der Brücke getöteten Arbeiter zu sein schien. Sie alle hatten ihre toten Augen auf Nicole gerichtet, der sie sich langsam näherten.
    Doch die Dämonenjägerin war alles andere als ein leichtes Opfer. Sie trat dem Zombie, der ihr am nächsten stand, mit einem gezielten Kick die Beine weg. Hilflos ruderte die Höllengestalt mit den Armen, doch sie konnte sich nirgendwo festhalten. Bevor sie den Boden berührte, hatte der Blaster ihr dämonisches Leben bereits beendet.
    Blieben noch sechs!
    Nicole nahm gerade den antiken Krieger ins Visier, als ein Schrei aus Richtung der Tür erklang. Phuong kämpfte verzweifelt mit einem weiteren untoten Vietcong, und hinter ihm wurden drei weitere mumifizierte Körper sichtbar.
    »Merde!«, entfuhr es Nicole. Offenbar waren die Zombies durch das zerschmetterte Fenster eingedrungen. Und die Dämonenjägerin konnte nicht schießen, ohne Phuong zu gefährden.
    »Runter!«, schrie Nicole. »Ich habe sonst kein freies Schussfeld.«
    Mit dem Mut der Verzweiflung befreite sich die Vietnamesin aus der Umklammerung des Zombiesoldaten.
    Endlich war die Schusslinie frei. Nicole zielte - als etwas ihre Hand traf und den Blaster quer durch den Raum schleuderte. Klappernd blieb er in der Nähe des Fensters liegen.
    Einer der Gis hatte die Ablenkung genutzt, um sich ihr aus dem toten Winkel zu nähern. Und zwei weitere Zombies waren dicht hinter ihm.
    »Verdammt«, entfuhr es Nicole.
    Dann packte der untote US-Soldat die Dämonenjägerin und zog sie zu sich heran. Der Zombie schien sie höhnisch anzugrinsen, als er sein grässliches Maul aufriss, um seine verrotteten Zähne in ihren Hals zu schlagen.
    ***
    Zamorra fluchte, als er das Rattern der Kalaschnikow hörte. Thanh hatte keine fünf Minuten gebraucht, um sich bei seinem Alleingang in Schwierigkeiten zu bringen.
    Der Dämonenjäger rannte los und hoffte, dass er nicht zu spät kam. Die weite Flusslandschaft ließ eine genaue Zuordnung der Geräusche kaum zu. Das Bellen des Sturmgewehrs verlor sich in der Endlosigkeit des Deltas und verstummte dann völlig.
    In einer kleinen Mulde hielt er schließlich inne. Kaum etwas erinnerte an den mörderischen Kampf, der hier vor wenigen Minuten stattgefunden haben musste. Nur das herrenlose AK-47 im Schlamm bewies, dass Zamorra den Ort gefunden hatte, an dem der Geheimdienstmann offenbar seinem Schicksal begegnet war.
    Zamorra hob die Waffe auf und untersuchte sie rasch. Das Magazin war leer. Dennoch hätte der Geheimdienstoffizier das Sturmgewehr bestimmt nicht einfach so weggeworfen. Wo also war er?
    »Thanh! Thanh! Melden Sie sich!«, rief Zamorra, obwohl er längst ahnte, dass er keine Antwort bekommen würde. Und dann sah er die Stiefelspuren. Sie stammten offensichtlich nicht von Thanh.
    Der Stiefelträger musste ziemlich groß sein, der Schuhgröße nach zu urteilen. Vermutlich ein Mann. Zamorra dachte an die geheimnisvollen Gestalten, die sie vor dem Haus gesehen hatten. Und an die zahlreichen Berichte über unheimliche Erscheinungen im Mekong-Delta. Doch das hier waren sehr reale Spuren, die Geister nicht hinterließen. Und Dämonen trugen nur selten Stiefel, es sei denn, sie tarnten sich in menschlicher Gestalt.
    Thanh war dem Fremden etwa dort begegnet, wo Zamorra das Sturmgewehr gefunden hatte. Was dann passiert war, ließ sich an den Spuren recht genau ablesen. Es hatte einen Kampf gegeben, und der Geheimdienstmann hatte ihn offenbar verloren. Dann war der große Unbekannte weitergegangen. Doch Thanhs Spuren brachen einfach

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