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0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

Titel: 0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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ab.
    Als hätte der Boden ihn verschluckt, dachte Zamorra. Und noch etwas war sonderbar. Dort, wo Thanh sich scheinbar in Luft aufgelöst hatte, war das Gras überall mit Schlamm bedeckt und seltsam platt gedrückt.
    Aber darum konnte er sich später kümmern. Denn wenn ihre unbekannten Gegner hier zugeschlagen hatten, waren Nicole und Phuong auch in Gefahr.
    Zamorra zückte das Handy und wählte Nicoles Nummer. Eine Weile musste er warten, dann hörte er Nicoles Stimme von der Mailbox; sie bat den Anrufer, eine Nachricht zu hinterlassen.
    Das war kein gutes Zeichen!
    Aber es kam noch schlimmer. Plötzlich verschwand Merlins Stern von Zamorras Brust. Nicole musste das Amulett per Gedankenbefehl zu sich gerufen haben. Und das bedeutete, dass sie in größter Gefahr war.
    Zamorra rannte los und hoffte, dass er nicht zu spät kam.
    ***
    Zamorra rannte so schnell über den unebenen Untergrund, dass sein Herz seine Brust zu sprengen drohte. Er war zwar relativ unsterblich, aber deshalb keineswegs unbegrenzt körperlich belastbar. Zweimal musste Zamorra einen Umweg nehmen, weil er an unüberwindliche Seitenarme des Mekong kam, und bald wusste er nicht, ob er sich auf die Baustelle zu oder immer weiter davon weg bewegte.
    Doch dann sah er in der Ferne die Baustelle. Die unvollendete Brücke stach wie der gekrümmte Finger eines Riesen in die Dunkelheit. Die Wohnbaracke war hell erleuchtet. Und je näher Zamorra kam, desto deutlicher sah er die menschlichen Silhouetten in den Fenstern.
    Es waren viele Silhouetten. Viel zu viele!
    »Verdammt!«, fluchte Zamorra. Er mobilisierte seine letzten Kräfte, und dann hatte er es geschafft. Für ein besonders strategisches Vorgehen war keine Zeit. Die Vordertür war halb aus den Angeln gerissen. Hier hatte sich jemand gewaltsam Zugang verschafft.
    Zamorra hechtete durch die zerstörte Tür. Das Bild, das sich im bot, war Grauen erregend. Der Raum war übersät mit halb verwesten Zombies, die Nicole und Phuong attackierten. Nicole hatte ihren Blaster verloren, dafür bekämpfte sie die Untoten mit Merlins Stern. Silberne Blitze schossen aus dem magischen Kleinod und brachten einen Gegner nach dem anderen zu Fall. Aber es waren immer noch viel zu viele.
    Das Amulett hatte einen grünlichen Schutzschirm um Nicole aufgebaut, Phuong war jedoch außerhalb seiner Reichweite. Zwei untote Soldaten hatten sie gepackt, und einer wollte seine fauligen Zähne in ihre Schulter bohren.
    Blassrote Strahlen zischten durch den Raum und befreiten die paralysierte Vietnamesin aus ihrer misslichen Lage. Steif wandten sich die anderen Untoten dem neuen Angreifer zu.
    »Schön, dich zu sehen, Chéri«, rief Nicole. Sie nutzte die Ablenkung, um sich ihren Blaster zurückzuholen und den nächsten Zombie ins Visier zu nehmen.
    »Gern geschehen!«, sagte Zamorra, während er zwei weitere Zombies erlegte. Dem vereinten Beschuss aus Blasterfeuer und Amulettblitzen hatten die Untoten nichts entgegenzusetzen. In weniger als einer Minute war der Spuk vorbei.
    Die beiden Frauen waren unverletzt, aber Phuong befand sich am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Nicole tröstete die junge Vietnamesin, die in ihren Armen hemmungslos schluchzte.
    »Was ist mit Thanh?«, frage Nicole. »Haben sie ihn erwischt?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Er ist wie vom Erdboden verschwunden.«
    Die beiden Dämonenjäger tauschten sich kurz über die Geschehnisse der letzten halben Stunde aus. Dann wandte sich Zamorra an Phuong. »Sie sind hier aufgewachsen. Gab es früher schon einmal Berichte über lebende Tote in dieser Gegend?«
    Phuong schüttelte den Kopf. Die junge Vietnamesin hatte sich wieder gefasst. Tapfer wischte sie sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. »Nicht, dass ich wüsste. Zumindest nicht in letzter Zeit. Aber es hat hier so viel Schrecken gegeben, so viele Soldaten. Was zählen da schon ein paar Schauergeschichten aus der Vergangenheit? Vielleicht hat man sie einfach vergessen.«
    »Alle Zombies, die wir gesehen haben, sind eines gewaltsamen Todes gestorben«, sagte Zamorra nachdenklich. »Die meisten davon im Krieg.«
    »Dies ist ein gewalttätiges Land, Monsieur Zamorra«, sagte Phuong. »Zumindest hat man es dazu gemacht. Zuerst haben uns die Chinesen immer wieder überfallen. Dann haben uns die Franzosen kolonialisiert, und schließlich kamen die Amerikaner. Im Krieg zu sterben, gilt bei uns als natürliche Todesursache.«
    Zamorra nickte betreten. Er wusste nicht, was er auf Phuongs bitteren

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