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0813 - lm Strom der Ewigkeit

Titel: 0813 - lm Strom der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gemeint", gab der Oppositionsführer nach. „Wir sind nicht hier, um uns zu streiten."
    „Du hast damit angefangen", belehrte ihn Thorn. „Morgen möchte ich dich und deine Freunde auf den Feldern sehen. Wir brauchen dort jeden."
    „Du kannst dich auf die nächste Versammlung freuen!" drohte Forrest Palcot und beschleunigte seine Schritte. „Ich werde einen Antrag einbringen. Diesmal werde ich gewinnen."
    „Abwarten", riet Thorn ruhig.
    Er war sich seiner Sache sicher. Die Mehrheit der übriggebliebenen Kolonisten auf Stiftermann-III war für ein bescheidenes und relativ sorgloses Leben ohne Gefahr.
    Die Probleme der Milchstraße gingen sie nichts mehr an. Sie besaßen eine ganze Welt für sich, die letzten Menschen im Bedden-System mit seiner großen, roten Sonne.
    Als Thorn sich an den Tisch setzte und Kirna ihm zum Abendessen Hirsebrei vorsetzte, vorlor er kein Wort darüber.
    „Palcot macht Schwierigkeiten." Das war alles, was er sagte.
    Der Oppositionelle machte seine Drohung war.
    In der vergangenen Woche hatte er zwar auf den Feldern gearbeitet, weil die Erntezeit in die Nähe rückte und er keine Sympathien verlieren wollte, aber dafür eröffnete er die nächste Versammlung mit einer flammenden Rede, die mit Ausdrücken wie „Freiheit, Gerechtigkeit" und „Kampf den Unterdrückern" nur so gespickt war.
    Thorn blieb in seiner Erwiderung ruhig und gelassen. Er sprach von „Frieden", „Sicherheit" und „Geborgenheit". Die Laren, so betonte er mehrmals, hätten den Krieg in der Milchstraße nun mal gewonnen, und sie, die Überlebenden von Stifter-mann-III, wären nicht in der Lage, ihnen die Stirn zu bieten.
    Schwacher Beifall kam auf, als er sich setzte.
    Das brachte Kirna Kersten in Rage. Wütend sprang sie auf und rannte hinter das Rednerpult. Sie nahm damit das jedermann zustehende Recht in Anspruch, ihre Meinung zu äußern.
    „Habt ihr denn den Verstand verloren, Freunde? Wenn ihr auf Palcot hört, seid ihr in ein paar Wochen oder Monaten tot.
    Wenn ihr Glück habt, landet ihr auf einem Strafplaneten, und ich brauche euch wohl nicht zu sagen, wie es dort zugeht. Was wollt ihr denn mit einem oder zwei Abwehrforts anfangen?
    Gegen eine Flotte der Laren oder Überschweren? Vielleicht könnt ihr ein Schiff kapern oder vernichten, aber danach werden Hunderte kommen. Sie werden furchtbare Vergeltung üben.
    Wenn ihr aber auf Thorn hört, dann leben wir weiter wie bisher. Vielleicht nicht so, wie manche es sich wünschen, weil sie arbeiten müssen, aber wir leben, verdammt noch mal!"
    Betroffenes Schweigen schlug ihr entgegen, bis jemand zaghaft Beifall zollte. Sekunden später übertönten die positiven Zurufe alle Proteste.
    Forrest Palcot hatte abermals eine Schlacht verloren.
    Am Himmel stand bewegungslos ein Schiff der Überschweren.
    Es setzte weder zur Landung auf dem Raumhafen an, noch schickte es ein Beiboot zur Inspektion zur Oberfläche hinab. Es stand nur hoch über der Stadt auf seinen Gravitationsfeldern und beobachtete.
    Thorn Kersten sammelte das gejätete Unkraut ein und brachte es in einem Korb zur Sammelstelle. Als er an Palcot vorbeikam, blieb er stehen.
    „Nun, Forrest, was wäre wohl geschehen, wenn wir auf dich gehört hätten? Glaubst du, die hätten nicht bemerkt, daß ihr an den Forts arbeitet? Glaube mir, jede Veränderung hätten sie registriert und die Absicht erraten."
    „Wir hätten das Schiff heruntergeholt!"
    „Rede keinen Unsinn! Es würde Monate dauern, bis ihr auch nur ein einziges Geschütz einsetzen könntet. Du solltest damit beginnen, realer zu denken. Politiker mit Wunschträumen sind immer gefährlich."
    „Ach, laß mich in Ruhe ...!"
    Thorn grinste und ging weiter.
    Er verschwendete keinen Blick mehr an das Schiff der Überschweren.
    Das Schiff blieb zwanzig Stunden, dann verschwand es wieder. Es hatte sich nichts geändert, und das Leben ging weiter.
    Bei der nächsten Bürgerversammlung erhielt Forrest Palcot nur noch knapp fünfzig Stimmen für seinen Vorschlag. Seine Chance, Thorn Kerstens Nachfolger zu werden, wurde damit erneut geringer.
    Am Abend besuchte er seinen Gegner in dessen Haus.
    Kirna empfing ihn mit gerunzelter Stirn an der Tür.
    „Wenn du kommst, um Ärger zu machen, kannst du gleich wieder verschwinden", eröffnete sie ihm.
    Palcot hob beschwichtigend die Hand.
    „Aber Kirna, wie kannst du das nur annehmen? Ich bin gekommen, um Thorn einen Vorschlag zu machen. Morgen ist Ruhetag, niemand geht auf die Felder. Ich will ihm einen

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