0813 - lm Strom der Ewigkeit
Information, die er einmal erhalten hatte.
Die Männer waren aufgestanden und umringten ihn neugierig. Ihre Gesichter drückten Mißtrauen aus.
Palcot durchsuchte den eigenartigen Besucher nach Waffen.
„Also schön, wo kommen Sie her?" wiederholte Thorn schließlich seine Frage.
Ellert war klar, daß er den Männern niemals die Wahrheit sagen konnte, sie würden ihm nicht glauben.
Außerdem war nicht sicher, ob das im Sinne von ES gewesen wäre. Also mußte er eine Notlüge erfinden.
„Vor einigen Tagen landeten wir auf der anderen Seite des Gebirges. Wir waren auf der Flucht vor den Überschweren und versteckten uns.
Dabei muß ich mich bei einem Erkundungsgang verirrt haben, jedenfalls waren meine Freunde und das kleine Schiff fort, als ich endlich zum Landeplatz zurückkehrte. Also machte ich mich auf die Suche nach Hilfe. Das ist alles."
Palcot lachte und schüttelte den Kopf.
„Das ist doch ein Kindermärchen, Fremder. Das wird dir niemand glauben. Flucht vor den Überschweren - das kannst du einem anderen erzählen. Wahrscheinlich haben dich die Überschweren hier zum Spionieren abgesetzt. Ist es nicht so?"
„Wirklich nicht! Es ist so, wie ich sagte."
„Es wird sich alles klären", versuchte Thorn zu beschwichtigen, aber er spürte, daß die Männer diesmal auf Palcots Seite waren.
„Wir nehmen ihn mit in die Stadt, dann sehen wir, was die anderen dazu sagen", schlug der Doc vor.
Es wurde noch eine Weile debattiert, dann brach man auf. Obwohl der Wagen nun beladen war, ging es schneller, weil das Gelände nach Süden zu ständig abfiel. Schon nach einer Übernachtung sahen sie die Stadt in der tiefer gelegenen Ebene vor sich liegen.
Der eine Tag hatte genügt, zumindest eine gewisse Furcht vor Ellert zu beseitigen, das Mißtrauen war jedoch geblieben. Palcot versuchte immer wieder, ihn auszufragen und einen Widerspruch zu entdecken, aber er hatte kein Glück. Manchmal ließ Ellert auch den jungen Gorsty für sich antworten und stellte bald fest, das dieser fast noch klügere Antworten gab als er selbst.
Als sie die Stadt erreichten, verbreitete sich die Kunde von der Ankunft eines Fremden wie ein Lauffeuer. Die gesamte Bevölkerung lief zusammen, um Ellert wie ein Wundertier zu bestaunen.
Natürlich sorgte Palcot mit seinen Sticheleien dafür, daß auch hier das Mißtrauen wuchs und man den Fremden mit einer gewissen Abscheu betrachtete.
Zum ersten Mal begann Ellert zu bedauern, wieder an einen Körper gefesselt zu sein und diesen nicht verlassen zu können.
Er fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr wohl in seiner Haut.
Sieht so aus, als würden sie uns einsperren, meinte Gorsty.
Frei laufen lassen werden sie uns nicht, gab Ellert genauso lautlos zurück. Ich kann ihr Mißtrauen ja verstehen, aber dieser Palcot übertreibt ein wenig. Der Bürgermeister scheint vernünftig er zu sein.
Stonoc Hatte kein Gefängnis, also schloß man Ellert im Keller des Gemeindehauses ein, gab ihm aber ein ganzes Brot, ein Stück Fleisch und einen Krug Wein mit. Draußen auf dem Flur wurden zwei Mann zur Bewachung aufgestellt. >Als sich die schwere hölzerne Tür geschlossen hatte, meinte Gorsty Ashdon: Es ist doch gut, daß du jetzt nicht allein bist, nicht wahr? Wenn ich ehrlich sein darf, so muß ich zugeben, sehr froh darüber zu sein, dem energetischen Gedränge in ES entfliehen zu können.
Ist es im Gefängnis besser?
Wir werden nicht lange hier drinnen sein. Wenn du willst, kann ich das primitive Schloß sofort öffnen.
Warte noch damit, riet Ellert und streckte sich auf dem harten Boden aus, um zu schlafen.
Die außerplanmäßige Bürgerversammlung am anderen Tag verschärfte Ellerts Lage. Forrest Palcot stellte offiziell den Antrag, den verdächtigen Fremden, wie er sich ausdrückte, unschädlich zu machen.
Thorn, der ursprünglich die Absicht gehabt hatte, nichts zu unternehmen, sah sich in die Enge getrieben, als die Mehrzahl der Bürger Palcots Vorschlag zustimmte.
Immerhin versuchte er, gerecht zu bleiben.
„Wir können niemand ohne Beweise verurteilen", rief er in den Saal und bemerkte befriedigt, daß Kirna ihm zunickte und ihn in seiner Meinung bestärkte. „Ich schlage vor, er bleibt solange im Gefängnis, bis seine Schuld oder Unschuld einwandfrei bewiesen ist."
„Bringt ihn um, dann ist Ruhe!" lautete ein Zwischenruf.
„Zuerst ein Urteilsspruch!" warf Palcot ein. „Und der wird natürlich auf schuldig!' lauten, ist doch klar.
Dieser Fremde ist ein Spion
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