0813 - lm Strom der Ewigkeit
Milchstraße waren bereits erkennbar.
Heute konnte sich ein terranisches Schiff ohne besonderes Risiko in den Sektor der Blues wagen, ohne befürchten zu müssen, vernichtet zu werden, wie das früher oft der Fall gewesen war. Der gemeinsame Feind hatte die Vernunft siegen lassen.
Marc warf einen Blick auf die Sternkarten, die der Akone Orkos vor ihm ausbreitete.
„Aha, das Bedden-System", sagte er, als sein Stellvertreter darauf deutete. „Da soll noch eine Restkolonie bestehen. Die müssen wir auch mobilisieren, meine ich."
„Der Kampf beginnt erst", stimmte Orkos ihm zu. „Jeder einzelne Kämpfer ist entscheidend. Unser Widerstand zermürbt die Überschweren. Eines Tages werden sie aufgeben müssen."
„Zuerst müssen die Laren aufgeben", erinnerte ihn Marc.
„Ich glaube, sie haben damit schon begonnen, Freund. Und das fast ohne Krieg. Sie haben sich totgesiegt."
Marc grinste und schob die Karte beiseite, nachdem er die Daten in den Navigationskomputer gespeichert hatte.
„Zweihundert Lichtjahre, und Stiftermann-III ist der dritte Planet. Wir gehen vor wie üblich.
Funksprüche mit der Bitte um Unterstützung. An der Antwort sehen wir, wer dort regiert und können uns rechtzeitig absetzen, falls es notwendig sein sollte."
„Klarer Fall, Freund."
Marc sah ihn offen an und schüttelte den Kopf.
„Warum konnten wir nicht früher Freunde werden, die Akonen und die Terraner, überhaupt alle Völker der Milchstraße? Früher, als noch alles in Ordnung war."
„Weil alles in Ordnung war", sagte der Akone Orkos bestimmt.
„Es gab keine Probleme, und das ließ uns Zeit, welche zu schaffen."
„So war es wohl. Du siehst, auch Kriege haben ihren Vorteil: Sie einigen die Unterdrückten."
Die Transition wurde programmiert und eingeleitet.
Wenig später stand auf dem Bildschirm eine große, rote Sonne.
Der Stern Bedden mit seinen sieben Planeten.
Thorn Kersten war klug genug, weder Forrest Palcot noch einen seiner Anhänger zur Wache vor Ellerts Gefängnis einzuteilen.
Er steckte in einer Sackgasse, denn früher oder später mußte er eine Entscheidung fällen. Man konnte den Fremden nicht für alle Zeiten gefangenhalten.
Ansonsten ging das Leben in Stonoc weiter wie bisher, nichts hatte sich geändert. Es wurde nun den ganzen Tag auf den Feldern gearbeitet, um die Ernte hereinzubringen. Sie war gut in diesem Jahr und würde das Anlegen neuer Vorräte erlauben.
Palcot hatte die Abwehrforts nicht mehr erwähnt, sie aber keinesfalls vergessen. Abends, wenn die Gemeinschaftsarbeit beendet war, schlich er sich oft mit Freunden aus der Stadt hinaus und strich mit ihnen durch die verfallenen Anlagen.
Es war ihnen allen klar, daß sich ihre Ideen nicht so leicht verwirklichen lassen würden. Die Überschweren hatten bei der Demontage ganze Arbeit geleistet.
„Wenn der Fremde wirklich ein Spion ist, so dürfte er niemals von unseren Absichten erfahren", sagte einer von Palcots Begleitern.
„Kann,er ruhig", erklärte ihm Palcot, „denn er wird niemals die Gelegenheit erhalten, sein Wissen auszuplaudern. Er wird entweder sterben oder bis zum Lebensende im Gefängnis bleiben. Auf keinen Fall wird er unsere Welt verlassen."
„Warum bringen wir ihn nicht gleich um, dann sind wir die Sorge los?" fragte ein anderer.
„Du warst bei der Versammlung und hast gesehen, wie der alte Kersten die Leute wieder auf seine Seite brachte. Wir würden uns nur unbeliebt machen, wenn wir eigenmächtig handelten."
„Es muß ja niemand wissen, daß wir es waren."
Palcot antwortete nicht.
Er machte sich seine eigenen Gedanken über den Fall, ohne jedoch einen Entschluß fassen zu können. Seine Devise hieß: Abwarten und Stimmen sammeln! Wenn er erst einmal zum Bürgermeister gewählt wurde, konnte er seinen Willen leichter durchsetzen.
Und in wenigen Wochen war die Wahl.
Weder Thorn Kersten noch Forrest Palcot gerieten in die heikle Situation, eine endgültige Entscheidung wegen des Gefangenen treffen zu müssen. Sie wurde ihnen durch ein Ereignis abgenommen, das nach dem Einbringen der Ernte mit dem Eintreffen eines Funkspruchs seinen Anfang nahm.
Es gab in Stonoc eine einzige Funkstation, die ständig besetzt war. Die Überschweren hatten darauf bestanden, damit eventuelle Patrouillen schon vom Weltraum aus Kontakt aufnehmen konnten.
Der Mann, der gerade Dienst hatte, erwachte aus seinem Halbschlaf, als der Frequenztaster über die Skala zu wandern begann und schließlich einrastete. Das Gerät hatte .sich
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