0813 - lm Strom der Ewigkeit
automatisch auf die Wellenlänge der rufenden Station eingestellt.
Gleichzeitig kam eine Stimme aus dem Lautsprecher: „... ruft Stiftermann-III! Hier Raumschiff GOR, Kommandant Marc! Benötigen Hilfe und rufen die Kolonie Stiftermann-III! Antworten Sie, bitte!"
Der Funker stürzte auf die Straße und rief einem vorbeigehenden Mann zu, Thorn solle sofort in die Station kommen. Es sei sehr wichtig!
Dann erst kehrte er in seine Funkbude zurück und versuchte, Kontakt aufzunehmen. Als Thorn Kersten eintraf, gab der Kommandant der GOR gerade eine Empfangsbestätigung durch.
Thorn hob den Funker vom Stuhl und stellte ihn zur Seite, um selbst Platz zu nehmen.
„Ich rufe die GOR, hier spricht der Bürgermeister von Stonoc. Sie baten um Hilfe. Was ist los?"
Nach einer kurzen Pause kam es zurück: „Sie sind Terraner, Bürgermeister? Kann ich mit einem Vertreter der Besatzungsmacht sprechen, mit einem Laren oder Überschweren?"
Thorn machte ein verdutztes Gesicht, dann fragte er: „Warum denn das, wenn Sie Hilfe benötigen? Außerdem befindet sich auf unserer Welt kein Vertreter der Laren oder Überschweren."
„Wirklich nicht? Können Sie das garantieren?"
Nun wurde Thorn etwas mißtrauisch, aber im positiven Sinne.
„Haben Sie etwas von ihnen zu befürchten, Kommandant? Sie können offen mit mir reden, ich bin nicht gerade ein Freund der Laren."
„Nun gut, ich möchte Ihnen vertrauen. Wir haben keine Havarie und benötigen keine Hilfe technischer Art, aber wir bitten Sie um Landeerlaubnis. Ich glaube, wir haben Ihnen ein paar gute Vorschläge zu unterbreiten. Erwarten Sie uns in zwei Stunden auf Ihrem Raumhafen, der einen intakten Eindruck macht."
„Wir werden Sie erwarten. Vergessen Sie die Ortszeit nicht, in vier Stunden wird es dunkel."
„Dann darf ich Sie wohl noch heute zu einem Gespräch an Bord der GOR einladen?"
„Ein terranisches Schiff?" mutmaßte Thorn hoffnungsvoll. „Etwa aus dem NEI?"
„Nicht direkt", wich Marc aus. „Aber wir haben ähnliche Ziele."
„Dann sind Sie uns willkommen", beendete Thorn das Gespräch und überließ den Platz vor den Geräten wieder dem Funker.
Wie es sich für einen ordentlichen und verantwortungsbewußten Politiker geziemte, unterrichtete er sofort die Opposition. Er fand Forrest Palcot in seinem Haus und informierte ihn. Natürlich fragte er ihn auch nach seiner Meinung, um sie in den eigenen Planungen zu berücksichtigen.
Palcot runzelte die Stirn. „Also Terraner und Anhänger der Menschen in der Provcon-Faust? Unsere Verbündeten, wenn ich das richtig sehe."
„Natürlich Verbündete, aber das dürfen die Laren natürlich nie erfahren, sonst geht es uns an den Kragen."
„Hast du schon wieder Angst, Thorn?"
„Unsinn! Aber wir müssen vorsichtig sein, das weißt du doch selbst! Bin gespannt, was sie von uns wollen."
„Das erfahren wir, wenn sie da sind. Ich nehme doch an, du wirst mich an der Beratung teilnehmen lassen."
„Wäre ich sonst hier?" fragte Thorn beleidigt. „Wir gehen gemeinsam. Irgend etwas wollen sie von uns, das ist klar. Kommt nur noch darauf an, was."
„Da bin ich allerdings auch gespannt."
Sie unterhielten sich noch eine Stunde und erwogen alle Möglichkeiten, ohne zu einem konkreten Ergebnis zu gelangen. Um keine verfrühten Spekulationen aufkommen zu lassen, beschlossen sie, der Bevölkerung nur die bevorstehende Landung eines neutralen Schiffes bekanntzugeben, mehr aber nicht. Dann gingen sie hinaus zum Raumfeld und warteten.
Es ließ sich nicht verhindern, daß etwa die Hälfte der Bürger auf den gleichen Gedanken kam und sich am Rand des Landefelds einfand. Da standen sie nun, starrten in den wolkenlosen Himmel und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
Wenige Minuten vor der angesetzten Frist erschien der Kugelraumer und sank auf seinen Antigravfeidern dem Landefeld entgegen., Die Teleskopstützen wurden ausgefahren und fingen den leichten Aufprall federnd ab. Das Geräusch des Antriebs verstummte.
Thorn Kersten und Forrest Palcot lösten sich aus der Masse der Schaulustigen und schritten würdevoll auf das Schiff zu, dessen große Ausstiegsluke sich öffnete. Die Leiter fuhr aus, und am oberen Ende erschien Kommandant Marc und winkte freundlich zu dem zweiköpfigen Empfangskomitee hinab.
Ihm folge, an der Kleidung erkenntlich, ein Akone, dann ein Blue. Sein Tellerkopf war unverkennbar.
„Mit den Brüdern haben ;wir doch immer Ärger gehabt", flüsterte Palcot. „Sollte sich das geändert
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