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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein ehemaliger Minenplanet des Solaren Imperiums, wo es große Howalgonium-Vorkommen gibt. Hotrenor-Taak ließ uns dorthin bringen, weil er glaubte, daß wir auf Rolfth nicht mehr sicher seien.
    Doch kaum auf Goorn-II gelandet, erlitten wir einen Howalgonium-Schock. Wir mußten erkennen, daß wir durch die Einwirkung des 5-d-strahlenden Erzes nicht mehr in der Lage waren, rechnerisch bis in 7di-mensionale Bereiche vorzudringen."
    „Und das hat sich auch nicht geändert, nachdem ihr Goorn-II verlassen habt?" fragte der Vario.
    „Doch, unser Zustand hat sich gebessert, aber nicht in dem Maße, wie wir hofften", antwortete Tallmark. „Wir waren auf Goorn-II in einer verzweifelten Lage, denn es bestand die Gefahr, daß die Laren herausfinden würden, in welchem Zustand wir uns befanden. Als ,Normaldenker' wären wir für sie nicht mehr von Bedeutung. Aber schlimmer noch als die Furcht vor einer Eliminierung war für uns die Erkenntnis, daß dann der 80-Jahresplan nicht mehr durchzuführen wäre."
    Der Vario konnte sich vorstellen, in welchem Dilemma die Kelosker sich befunden und was sie ausgestanden haben mochten.
    „Deshalb", fuhr Tallmark fort, „haben wir Hotrenor-Taak das längst schon ausgearbeitete Projekt vorgelegt, das im Sinne des 80-Jahres-planes vorsah, einen alternden Stern in ein Black Hole zu verwandeln. Damit hofften wir, von unserer Indisposition abzulenken und zumindest die Zeitspanne bis zu unserer Regenerierung zu überbrücken.
    Doch hat sich unser Zustand wider Erwarten nicht in dem erforderlichen Maß gebessert. Dadurch sind wir in eine aussichtslose Lage geraten."
    „Inwiefern?" fragte der Vario.
    „Wir können die Entwicklung von Arcur-Beta zum Neutronenstern nicht mehr kontrollieren", sagte Tallmark verzweifelt. „Wir können ihn einfach nicht steuern, weil uns eine n-dimensionale Denkweise nach wie vor versagt bleibt."
    Nun wurde dem Vario alles klar. Dennoch fragte er: „Und wenn nun Arcur-Beta überhitzt wird und sozusagen ein galoppierender Verfall eintritt, wäret ihr nicht mehr in der Lage, diese Entwicklung zu stoppen?"
    „Wenn es dazu kommt", sagte Tallmark, „so können wir nichts mehr dagegen unternehmen. Aber glücklicherweise sind Sie bei uns. Wir können doch mit Ihrer Hilfe rechnen?"
    „Ich werde euch unterstützen, so gut ich kann", sagte der Vario beklommen.
    Nichts konnte die schlechte Verfassung der Kelosker besser deutlich machen als die Bitte um Hilfe an den Vario-500, Er konnte mit den Detailplänen des auf 7-D-Logik aufgebauten 80-Jahresplans ebensowenig anfangen wie sie.
     
    9.
     
    Der Zeitpunkt, da die Heroen auf die Reise ins Heldenland gehen konnten, war nicht mehr fern.
    „Georlanfannen, Taangaronnen, Arsgirdanspoggen ..." Er zählte alle drei Millionen Namen der Helden auf, deren Andenken er zu schützen hatte. Und er fügte mit donnernder Stimme hinzu, daß es durch das ganze Labyrinth hallte: „Hört ihr Tapferen, der Tag eurer Heimkehr wird bald kommen. Habe ich euch nicht eine Ewigkeit hindurch gut gedient?
    Habe ich eure Waffen nicht nach bestem Wissen und Gewissen gepflegt? Ihr werdet mit strahlenden Orden und blankgeputzten Waffen durch das Tor in euer Reich einziehen können. Sagt, daß ihr mit mir zufrieden ward."
    Einsam wartete vergeblich auf eine Antwort. In Wirklichkeit erwartete er auch gar keine. Er ließ nur eine angemessen lange Zeitspanne verstreichen.
    „Ja, ich habe euch gut gedient", antwortete er sich dann selbst.
    Er öffnete Troggfantiansgars Heldenlade, starrte lange hinein.
    Er nahm eine Waffe heraus, betrachtete sie liebevoll von allen Seiten. Dann nahm er die zweite Waffe an sich, tat auch mit ihr nichts anderes, als sie zu betrachten.
    Was für Instrumente der Macht sie in den richtigen Händen waren!
    Und die Orden! Sie hatten Äonen überdauert, und doch blitzten sie immer noch wie neu, als wären sie eben erst überreicht worden.
    Das war ihm zu verdanken.
    Aber wie wurde es ihm gedankt!
    Er hatte immer geglaubt, daß die Station mit ihm zufrieden sei, ja, er hatte sich selbst schon als einen Teil ,der Station betrachtet.
    Er war ihr unumschränkter Herrscher, ihm standen alle Anlagen zur Verfügung, er hatte sich ihrer nach eigenem Gutdünken bedienen können.
    Und nun stellte sich die Station gegen ihn!
    Er hatte es geahnt. Er hatte sofort gewußt, daß es mit dem unscheinbaren Schiff Probleme geben würde, das so unvermittelt im Bereich der roten Sonne aufgetaucht war, die ihr Licht auf das Llungo-Mokran warf.
    Seine

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