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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Schwindel bald aufgedeckt werden. Denn bei eingehender Überprüfung mußten auch die Laren die Wahrheit herausfinden. Und das konnte ungeahnte Folgen haben.
    Germaar-Vonk zögerte, dann sagte er: „Eigentlich liegt mir nicht viel an der Aufklärung. Aber wenn Sie daneben Ihre dringenden Aufgaben nicht vernachlässigen, dann können Sie sich mit dem Ding befassen."
    „Wir machen das nebenbei", sagte Tallmark so emotionslos wie nur irgend möglich.
    „Gut - unter dieser Bedingung."
    Germaar-Vonk zog sich mit seinen Wachtposten zurück. Als die Laren fort waren, wurde Tallmark von seinen beiden Gefährten bestürmt.
    „Warum hast du dieses Risiko auf dich genommen?" sagte Sorgk vorwurfsvoll. „Was soll es uns nützen, über diesen Robotkörper eine falsche Aussage zu machen."
    „Ich habe entsetzliche Angst ausgestanden", gab Llamkart zu.
    „Es ist doch offensichtlich, daß dies kein Bestandteil der alten Station ist."
    „Für uns, Llamkart, nur für uns", sagte Tallmark. „Die Laren sind anderer Meinung."
    „Trotzdem verstehe ich nicht, warum du uns durch diese Lüge in Gefahr gebracht hast", beharrte Sorgk.
    „Was bringt es uns ein?"
    „Ich bin von der Schlußfolgerung ausgegangen, daß vielleicht unsere Verbündeten versuchen werden, mit uns in Kontakt zu treten", erklärte Tallmark. „Das wäre doch eine einleuchtende Erklärung für das plötzliche Auftauchen dieses unbekannten Objekts."
    „Ja", mußte nun selbst Sorgk zugeben, „das wäre sogar die wahrscheinlichste Erklärung - zumindest, soweit ich das erkennen kann."
    Die drei Kelosker umstanden das metallene Ei und betrachteten es von allen Seiten.
    Plötzlich wurde ein teleskopartiger Stab ausgefahren, auf dem sich ein Kugelkopf von zehn Zentimetern Durchmesser befand. Und daraus ertönte eine Stimme, die in Interkosmo sagte: „Eigentlich hätte man von keloskischen Genies erwarten können, daß sie meine wahre Bedeutung auf Anhieb erfassen."
    Der Vario hatte bange Minuten ausgestanden, als er den Keloskern vorgelegt wurde. Er erkannte sofort, daß seine schlimmsten Befürchtungen eingetreten waren.
    Die Kelosker befanden sich tatsächlich in einem ungewöhnlichen Zustand, und ihr Verhalten war sehr bedenklich.
    Um ein Haar hätten sie alle seine Pläne zunichte gemacht. Aber zum Glück erfaßte Tallmark die Situation richtig, so daß sich doch noch alles zum Guten wendete.
    Der Vario konnte es kaum erwarten, daß sich die Laren zurückzogen und er die Möglichkeit erhielt, sich zu erkennen zu geben.
    „Ich komme im Auftrag des NEI", schloß er mit einer seiner achtundvierzig Stimmen an die Einleitung an. „Ich trage die Bezeichnung Vario-500, bin aber besser unter dem Namen einer meiner PVK-Masken als Kaiser Anson Argyris bekannt."
    Er betrachtete die drei Kelosker durch die Sehorgane seines Ortungskopfs nacheinander. Sie umstanden ihn immer noch stumm. Er meinte, daß sie unsäglich erleichtert wirkten und ihn fast ergriffen anstarrten.
    Der Vario fuhr seine Arm- und Beinglieder aus und erhob sich zu seiner vollen Größe.
    „Glaubt ihr mir nicht?" fragte er. „Ich kann meine Aussage beweisen. Ihr könnt mich nach allen Regeln n-dimensionaler Mathelogik durchleuchten. Nur zu, ich lege euch nichts in den Weg. Mir liegt viel daran, schnell zu einer Verständigungsbasis zu kommen."
    „Wir... sind überzeugt, daß Sie die Wahrheit sprechen,
     
    *
     
    Vario", sagte Tallmark stockend. „Als wir erkannten, daß Sie kein Produkt der extraterrestrischen Station sind, haben wir daraus sofort die richtigen Schlüsse gezogen. Wir waren sicher, daß Sie geschickt wurden, um mit uns Verbindung aufzunehmen."
    „Na, so sicher scheint ihr gar nicht zu sein", meinte der Vario skeptisch. „Was ist los mit euch?"
    „Merkt man uns unsere schlechte Verfassung so deutlich an?" erkundigte sich Sorgk bange.
    „Ihr wirkt verstört", sagte der Vario. „Was ist passiert?"
    „Wir haben unsere Fähigkeiten verloren", antwortete Tallmark.
    Das traf den Vario wie ein Schlag. Er hatte mit allem gerechnet: daß die Laren den Keloskern Schwierigkeiten machten und sie vielleicht unter Druck setzten. Oder daß die Kelosker durch die Ortsveränderung einen seelischen Knacks erlitten hatten. Oder ... der Vario hatte tausend Möglichkeiten in Betracht gezogen, nur damit hatte er nicht gerechnet.
    „Ihr habt eure Fähigkeiten verloren?" wiederholte er ungläubig. „Einfach so? Wie ist das möglich?"
    „Es geschah auf Goorn-II", erzählte Tallmark. „Das ist

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