0815 - Der Sieben D-Mann
zusammenbringen.
Es würde ein Verhör geben. Er fürchtete sich nicht davor - es sei denn, es würde dabei parapsychische Methoden angewendet. Dagegen konnte er sich verwahren.
Er würde darauf verweisen, daß seine besondere Begabung eine Parapsi-Belastung nicht ertragen konnten. Die Kelosker mochten den Laren das bestätigen. Immerhin war er ihr Geschöpf.
Anderen Fragen wollte er sich getrost stellen. In der Analyse, die er mit den anderen sechs Bewußtseinen durchgeführt hatte, war klar geworden, daß die Kelosker bei der Schilderung seiner Herkunft, seines Wesens und seines Auftrags jegliches Detail vermieden hatten. Das war einfach ein Gebot der Klugheit.
Die Laren waren nicht in der Lage, Fangfragen zu stellen.
Er würde sich auch eine psycho-physikalische Untersuchung gefallen lassen. Dabei würden die Laren feststellen, daß es in seinem Bewußtsein in der Tat anders zuging als in normalen menschlichen Bewußtseinen. Das konnte nur nützlich sein.
Kershyll Vanne dirigierte die Space-Jet mit der Bezeichnung SJ 38 -denn eine solche gab es an Bord der SOL - auf den markierten Landepunkt zu. Als er aufsetzte, war er guten Mutes, daß das Problem, mit larischer Zustimmung zu den Keloskern zu gelangen, schon zu drei Vierteln gelöst sei.
Als die Aggregate ausgeschaltet waren, durchdrang die natürliche Schwerkraft des Planeten das Innere der Space-Jet und riß Kershyll Vanne fast zu Boden. Er war auf dem Weg zu der kleinen Kammer gewesen, in der die Raumanzüge aufbewahrt wurden.
Mit Mühe schleppte er sich vollends dorthin und legte eine der Monturen an. Er schaltete den Antrigravzusatz ein und regulierte ihn so, daß er das natürliche Gravitationsfeld auf einen Wert von einem Gravo herabmilderte.
Auf dem großen Bildschirm sah er ein rundes Gleitfahrzeug sich der Space-Jet nähern. Es hielt unmittelbar vor dem Kleinraumschiff. Ein Luk fuhr auf und gab Vanne zu verstehen, daß man ihn auffordere, von Bord zu gehen und in den Gleiter zu steigen. Er verzichtete auf eine Waffe. Die Laren hätten sie ihm ohnehin abgenommen.
Er glitt aus der Mannschleuse und gewahrte drei Laren, die soeben aus dem Gleiter gestiegen waren.
Er ging auf sie zu. In seinem Helmempfänger hörte er eine Stimme, die Interkosmo mit schwerem Akzent sprach: „Steig ein! Du wirst drinnen erwartet."
Die drei Laren setzten sich daraufhin in Bewegung. Sie machten einen Bogen um ihn und näherten sich der Space-Jet. Kershyll Vanne sah sie durch die Mannschleuse einsteigen.
Er schob sich durch das Luk. Die Öffnung schloß sich hinter ihm. Luft zischte. Dann öffnete sich ein zweites Luk. Er blickte in das hell erleuchtete Innere des Fahrzeugs. Zur linken Hand saß der Pilot an seinen Kontrollen. Der neue Fahrgast schien ihn nicht zu interessieren; Er drehte sich nicht einmal um.
Auf einer der Bänke, die im eigentlichen Fahrgastraum hintereinander aufgereiht waren, saßen zwei Laren. Sie trugen Schutzanzüge, hatten jedoch die Helme geöffnet. Kershyll Vanne tat es ihnen gleich. Er öffnete den Helmverschluß und schob die durchsichtige Blase des Helms, die sich nach dem Öffnen des Verschlusses zusammenfaltete, wie eine Kapuze auf den Rücken.
Die Laren starrten ihn an. Er starrte zurück. Nach einer Weile begann er zu grinsen und sagte: „Eure Begrüßungszeremonie ist einfallslos."
Die Laren waren von unterschiedlicher Gestalt. Der eine - er schien der ältere zu sein - war kurz und stämmig gebaut.
Der andere dagegen war ganz un-larisch schmal und schien seinen Genossen um wenigstens einen Kopf zu überragen.
Beide Männer hatten darauf verzichtet, ihr kupferrotes Haar zu der zeremoniellen larischen Nestfrisur zu drapieren.
Der ältere Lare antwortete auf Kershyll Vannes spöttischen Vorwurf: „Fremde muß man sich genau ansehen - besonders wenn man nicht weiß, woher sie kommen."
„Ich bin bereit, dir die Geschichte meiner Irrfahrt zu erzählen", bot Vanne sich an.
„Ich werde sie hören. Wie nennst du dich?"
Kershyll Vanne nannte seinen Namen.
„Ich bin Germaar-Vonk, der Kommandant der Station", stellte der Lare sich vor. „Und dieser hier ist Ladom-Tar. Du würdest ihn einen Psychophysiker nennen. Er hat die Aufgabe, dich zu untersuchen. Du wirst dich hoffentlich nicht dagegen sträuben."
Kershyll Vanne lächelte vergnügt. „Er mag sich in acht nehmen!" riet er dem Wissenschaftler. „Mein Bewußtsein ist von besonderer Art. Es ist gefährlich, ihm allzu nahe zu kommen. Und wer sind die Leute, die sich da
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