0815 - Der Sieben D-Mann
Auftauchen eines fremden Fahrzeugs.
Sie hatten das kleine Raumschiff zwar schon mit der angekündigten Ankunft der 7-D-Mannes in Verbindung gebracht.
Aber jetzt erst hatten sie Gewißheit. Und diese Gewißheit war auf solche Art und Weise entstanden, daß das Mißtrauen, das Germaar-Vonk im Zusammenhang mit dem Ankömmling empfand, ein wenig abgebaut wurde. Denn die Kelosker besaßen in ihrem Quartier derzeit kein Ortungsgerät, und wenn sie von der Ankunft des 7-D-Mannes wußten, dann nur, weil es tatsächlich eine paramentale Verbindung gab. Ganz so, wie Sorgk es zuvor beschrieben hatte.
Als die rote Sonne Parft vollends untergegangen war und die Schutzschirme wieder abgeschaltet werden konnten, da erschien am schwarzen Firmament über der Terminatorzone eine leuchtendroter Punkt, der sich gemächlich auf die larische Station zubewegte.
Inzwischen hatte Germaar-Vonk veranlaßt, daß dem Fremden mitgeteilt wurde, er nähere sich einem larischen Stützpunkt und habe an einem genau bezeichneten Ort etwa einen Kilometer östlich der Station zu landen. Es hatte nur eine Sprechverbindung mit dem Fremden gegeben. Die Aufzeichnung des Gesprächs war in aller Eile vorgenommen worden. Aus dem Verhalten'der Stimme des Fremden ließ sich entnehmen, daß er zwar überrascht, aber nicht beeindruckt gewesen war, hier einen larischen Stützpunkt zu finden. Er hatte nach seinen Freunden, den Keloskern, gefragt. Man hatte ihm geantwortet, sie seien hier.
Er hatte verlangt, sie sofort nach seiner Landung zu sehen.
Die Antwort auf diese Forderung war eher hinhaltend gewesen.
„Ich bin auf der Suche nach Freunden", antwortete Kershyll Vanne der Stimme, die offensichtlich auf dem Umweg über einen Translator in seinen Empfänger gelangte.
Denn der, der sich zuvor als Lare identifiziert hatte, sprach ein akzentfreies Inter-kosmo - eine Kunst, die Laren nur selten beherrschten, wie Kershyll Vanne erfahren hatte.
„Welche Freunde?" fragte der Lare.
„Wenn du ein Lare bist, mußt du sie kennen", antwortete Vanne. „Ihr Volk gehört zum Konzil, wie ich erfahren habe. Sie nennen sich Kelosker. Ich bin auf der Spur ihrer Mentalsignale, und diese Spur führt auf euren Planeten zu."
Mit Schrecken registrierte er, daß auch der Verstand eines Konzepts anfällig für menschliche Flüchtigkeit war. Um ein Haar hätte er „auf Houxel zu" gesagt.
„Es sind einige Kelosker hier", bekannte der Lare.
„Kennst du ihre Namen?" fragte Vanne mit überzeugend gespielter Aufregung. „Ist Sorgk darunter.
Sind Tallmark und Llamkart in eurem Stützpunkt?"
Die Stimme aus dem Translator ließ nicht erkennen, ob der Lare überrascht war. Immerhin dauerte es zwei Sekunden länger als sonst, bis seine Antwort kam: „Die drei Genannten befinden sich auf Houxel."
„Houxel? Nennt ihr dies Welt so? Ich möchte meine Freunde sofort nach der Landung sehen!"
„Das wird sich vielleicht machen lassen", sagte der Lare zurückhaltend.
„Was heißt: vielleicht machen lassen? Ich muß sie sehen!"
„Warum?"
„Sie sind meine Freunde, verstehst du denn nicht? Ich habe einen Auftrag von ihnen erhalten, den ich nicht ausführen konnte. Ich bin ihnen Rechenschaft schuldig. Deswegen muß ich mit ihnen sprechen!"
„Ich dachte, du könntest dich auf paramentalem Wege mit ihnen unterhalten?" fragte der Lare hinterhältig.
„Was ist schon ein paramentaler Kontakt", antwortete Kershyll Vanne wegwerfend. „Man kann sich gegenseitig identifizieren, man tauscht ein paar kümmerliche Gedanken aus. Mehr ist nicht drin. Nein, mein Freund - zu einem richtigen Gespräch muß man einander gegenüberstehen."
„Wir werden sehen, was sich tun läßt", lautete die Antwort, und damit war das Gespräch beendet.
Der Landeort war Kershyll Vanne zuvor bezeichnet und durch einen Peilstrahl markiert worden. Er lag nur eine kurze Strecke östlich der aus drei Kuppeln bestehenden Station. Auf dem Infrarotbild erkannte Vanne die Terminatorzone. An ihrem westlichen Rand leuchtete sie so grell, daß sie vor kurzer Zeit noch von Parfts sengenden Strahlen beschienen worden sein mußte.
Der Landepunkt lag nach der anderen Seite hin - dorthin, wo auch die Infrarotaufnahme die Schwärze der Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt zeigte.
Kershyll Vanne war befriedigt. Aus der Reaktion des Laren ging hervor, daß sein Plan für die Landung auf Houxel im großen und ganzen richtig war. Man erwartete ihn. Aber man war mißtrauisch. Man würde ihn nicht sofort mit den Keloskern
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