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0816 - Meister der Gravitation

Titel: 0816 - Meister der Gravitation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit einem Blick.
    „Stirbt er?" erkundigte er sich. „Ich fürchte, ja!" Praytor machte ein finsteres Gesicht, als sähe er in Rhodan den Verantwortlichen für diese Entwicklung. „Wir hätten ihn mehr schonen sollen."
    Rhodan gab darauf keine Antwort. „Hat er noch einmal gesprochen?" fragte Saedelaere.
    „Ja", bestätigte der Mediziner. „Er scheint davon überzeugt zu sein, daß für ihn bald ein besseres und glücklicheres Leben beginnt. Seine Zukunft liegt im Reich der unendlichen Gravitationsstürme, offenbar ein varbisches Pendant zum Nirwana."
    „Er muß unter allen Umständen am Leben bleiben", sagte Rhodan. „Sollen wir mit einem Toten ins Varben-Nest fliegen? Das würde jeden Kontakt komplizieren."
    „Bin ich ein Wundertäter?" ereiferte sich Praytor. „Ich habe mich ausschließlich um dieses Geschöpf gekümmert. Aber es ist fremd, völlig fremd. Ich bin mehr oder weniger ratlos."
    „Nun gut", sagte Rhodan grob. „Dann werde ich versuchen, Ihnen zu helfen. Lassen Sie Antigravprojektoren herbringen. Koerlaminth wird in ein schwereloses Feld versetzt."
    „Denken Sie, daß das hilft?"
    „Ich weiß es nicht", gab Rhodan zu. „Aber es ist immer noch besser als tatenlos zuzusehen, wie er stirbt."
    Rhodan schob den Arzt zur Seite und begab sich zum Interkomanschluß. Er ordnete an, drei Antigravprojektoren in den Behandlungsraum zu bringen.
    Praytor war so wütend, daß er auf den Fußspitzen wippte. Aber er preßte die Lippen aufeinander und schwieg.
    Bjo stieß sich ebenfalls an Rhodans unfreundlicher Art, aber daran mußte man sich offenbar gewöhnen, und außerdem War nicht zu leugnen, daß Rhodans Befehle angesichts der Entwicklung sinnvoll erschienen.
    Koerlaminths Tod würde zweifellos Komplikationen nach sich ziehen, denn er zwang die Solaner, den Varben begreiflich zu machen, daß einzig und allein die Hulkoos dafür verantwortlich waren. Daß Rhodan darauf verzichten würde, das Varben-Nest anzufliegen, glaubte Bjo nicht.
    Die Inkarnation CLERMAC bereitete offenbar eine Invasion des kleinen Sternenreichs vor. Perry Rhodan würde nichts unversucht lassen, dieses Vorhaben zu durchkreuzen. Die Varben mußten gewarnt und als Verbündete gewonnen werden.
    Die drei Antigravprojektoren wurden hereingeschoben und neben Koerlaminths Lager aufgestellt. Ein junger Techniker justierte sie und schaltete sie ein. Rhodan überzeugte sich davon, daß der Varbe nun innerhalb eines schwerelosen Feldes lag.
    „Setzen Sie Ihre Behandlung fort!" forderte Rhodan den Arzt auf.
    Praytor hatte einen Mikrogravitator angelegt, um bei seinen Bemühungen nicht durch die Schwerelosigkeit im Umkreis von Koerlaminths Lager behindert zu werden.
    Wortlos nahm er die Untersuchung des Kranken wieder auf.
    „Er muß solange am Leben bleiben, bis wir Letztnest erreicht haben", sagte Rhodan entschlossen. „Es kommt darauf an, daß er seinen Artgenossen berichtet, was geschehen ist. Nur dann werden sie das Ausmaß der Gefahr im vollen Umfang erkennen."
    „Sie sind nicht Herr über Leben und Tod", sagte Praytor und richtete sich aus seiner gebeugten Haltung auf.
    Bjo brauchte ein paar Sekunden, um den Sinn dieser Worte vollständig zu verarbeiten: Koerlaminth war gestorben!
     
    4.
     
    Das Technische Labor 1/23 lag im unteren Drittel des Mittelteils der SOL, nur fünfzig Meter vom Anschlußteil der SZ-1 entfernt. In dem fast quadratischen Raum arbeiteten zwei Gruppen von je sechzehn Raumfahrern, die sich gegenseitig ablösten.
    Chefingenieur der ersten Gruppe war Gral Oyssario, ein eckig wirkender Mann schwer bestimmbaren Alters.
    Er begrüßte Atlan im Eingang zum Labor und führte ihn zu einem der Untersuchungstische. Oyssarios Mitarbeiter unterbrachen ihre Arbeit und blickten auf, schließlich kam es nicht alle Tage vor, daß der berühmte Arkonide in diesen Raum kam.
    Die SOL würde Letztnest in einer knappen Stunde erreichen, und Atlan wollte die Frist nutzen, um sich mit den Spezialisten über Koerlaminths Schutzanzug zu unterhalten. Zwar waren die Untersuchungen längst noch nicht abgeschlossen, aber Atlan erhoffte sich trotzdem Informationen, die man beim ersten Kontakt mit den Varben von Wassytoir benutzen konnte.
    „Was wir bisher herausgefunden haben, mag Sie enttäuschen", Oyssario wirkte ein bißchen befangen, zwischen seinen Geräten fühlte er sich wohler als in der Gegenwart des legendären Kristallprinzen, „aber auch der Anzug Koerlaminths liefert Hinweise dafür, daß die Varben eine enge Beziehung zur

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