0816 - Meister der Gravitation
zu erzählen. Der Schwere Magier ist ein und alles, er durchdringt mit seiner Kraft den gesamten Raum."
„Der Gott der Varben", sagte Atlan leise.
Da sagte Saraventh: „Vielleicht haben Sie noch Gelegenheit, mehr über den Schweren Magier zu erfahren."
„Er lebt hier?" fragte Atlan verblüfft.
„Hier und auf allen anderen varbischen Welten", sagte Saraventh. Er machte einen verdrossenen Eindruck und schien nicht verstehen zu können, daß es überhaupt einer Erwähnung solcher Tatsachen bedurfte.
Atlan, der instinktiv spürte, daß das Gespräch in eine Auseinandersetzung münden würde, änderte sofort das Thema.
„Zeigen Sie uns einige Kontrollanlagen", forderte er den Varben mit, „Außerdem würden wir gern mit varbischen Wissenschaftlern und Technikern sprechen."
Saravenths Ärger verflog. Am Interesse, das Atlan zeigte, schien ihm zu schmeicheln. Er strich sich über die lange Schnauze und sagte freundlich: „Natürlich! Folgen Sie mir."
Er betrat ein schmales Band von wenigen Zentimetern Dicke.
Es führte wie eine Brücke auf die andere Seite des Innenraums hinüber.
Bjo schluckte, setzte sich aber tapfer in Bewegung.
Atlan sah sich zu ihm um.
Der junge Mutant brachte ein Lächeln zustande.
„Ich möchte herausfinden, was es mit diesem Schweren Magier auf sich hat", bemerkte Atlan leise.
„Wahrscheinlich ist es ein sehr realer Gott."
Bjo war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf die Gedanken des Arkoniden einzugehen.
Zu seiner Überraschung erwies sich die seltsame Straße, die quer durch die riesige Halle führte, als sehr stabil. Sie vibrierte nicht einmal, als Bjo und Atlan ihre Füße darauf setzten.
Saraventh glitt vor ihnen dahin, seine Füße schienen kaum den Boden zu berühren.
Das Glühen der Kugel im Hallenzentrum verstärkte sich.
Der Schwere Magier! dachte Bjo bedrückt. Er beobachtet uns!
Das war natürlich Unsinn, aber der junge Solgeborene wurde diesen Gedanken einfach nicht los.
Als sie auf der anderen Seite angelangt waren, riskierte es Atlan, das Gespräch noch einmal auf den Schweren Magier zu bringen.
„Wann werden wir das Heim des Schweren Magiers sehen?" wandte er sich an Saraventh.
„Darüber habe ich nicht zu entscheiden", gab der Varbe schroff zurück. „Die Weltverwalter können Sie dorthin führen. Betreten dürfen Sie es nicht."
Atlan verzog das Gesicht.
„Wir müssen diesen Burschen loswerden", sagte er zu Bjo. „Er zeigt uns nur, was er uns zeigen will."
7.
Die SJ-SZ-1/23 war am Rand eines Wüstengebiets gelandet, und die Besatzung war in drei Gruppen zu den nahegelegenen Kanälen aufgebrochen. Varben hatten die Raumfahrer von der SOL empfangen und begrüßt.
Weiter südlich mündeten die Kanäle in einem großen Sammelbecken, wo sich auch eine kleine varbische Niederlassung befand.
Lediglich der Kommandant der Space-Jet, der Solgeborene Kanz Domahn, war im Beiboot zurückgeblieben. Rhodan hatte angeordnet, daß keines der Kleinstraumschiffe, die auf Wassytoir landeten, ohne Bewachung zurückbleiben durfte.
Domahn, der gern selbst einen kleinen Ausflug unternommen hätte, hockte in der offenen Schleuse und blickte mürrisch in das von Dünen durchzogene Land. Die Sonne hatte sich rotgelb gefärbt und würde in einer Stunde untergehen.
Für Domahn stand die Richtigkeit von Rhodans Anordnung außer Frage, aber daß ausgerechnet er die langweilige Rolle des Wächters spielen mußte, behagte ihm wenig.
Während er darüber nachdachte, wie er die Zeit totschlagen sollte, summte sein Armbandfunkgerät.
Er hatte mit den anderen Besatzungsmitgliedern abgesprochen, daß sie sich über Funk melden sollten sobald sie ihr Ziel erreicht hatten.
Wahrscheinlich kam nun die verabredete Meldung.
„Hier spricht Kyth Bengtson", erklang eine Stimme aus dem Mikrolautsprecher. „Wir haben offensichtlich drei Teilnehmer der Besichtigungstour verloren, Kommandant."
Diese Nachricht drückte keine Sorge aus, eher Belustigung darüber, daß drei Mitglieder des Unternehmens noch nicht eingetroffen waren. Domahn reagierte jedoch heftig. Er sprang auf. „Was heißt das?" rief er. „Terly Anternach, Gondor Grayloft und Khun Zburra fehlen noch", berichtete Bengtson.
„Wie ist das möglich?" Domahn war ärgerlich. „Befanden Sie sich nicht in Begleitung eines Varben?"
„Offenbar haben sie ihren varbischen Führer weggeschickt. Jedenfalls ist dieser inzwischen hier am Becken eingetroffen und berichtete mir, daß die drei die
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