0816 - Meister der Gravitation
Gewissen", bemerkte der hinter ihm stehende Bengtson. „Das hätte einfach nicht passieren dürfen."
*
Ein Varbe mochte sich vielleicht im Innern dieser Wohnkugel wohl fühlen, überlegte Rhodan. Auf einen Menschen jedoch wirkte die zum Teil frei in der Luft schwebende Einrichtung abenteuerlich und wenig sinnvoll.
Von Galbraith Deighton und Fellmer Lloyd begleitet, war Perry Rhodan der Einladung Waybunths in dessen Wohnkugel gefolgt. Außer den drei Solanern und dem Gastgeber waren noch die drei Weltverwalter Logasinth, Merpovanth und Zonjagonth anwesend. Merpovanth wurde von seinem persönlichen Kontrolleur begleitet.
Rhodan wußte inzwischen, daß die Varben Angehörige des Kolonialrats waren. Sie bestimmten, was auf Wassytoir geschah, gehörten aber nicht der varbischen Zentralregierung an, die ihren Sitz auf Dacommion hatte.
Das ließ entscheidende Vereinbarungen von vornherein unwahrscheinlich erscheinen.
Waybunth war höflich und hörte aufmerksam zu, machte aber auch keinen Hehl aus der Tatsache, daß alle Entscheidungen auf Dacommion getroffen wurden.
„Unter diesen Umständen möchte ich Sie bitten, mich so schnell wie möglich mit den Mitgliedern der Zentralregierung des Varben-Nests zusammenzubringen", schlug Rhodan dem Varben vor.
„Der Tod Koerlaminths beweist, daß die Hulkoos nicht gewillt sind, Rücksichten zu üben. Sie werden im Auftrag der Inkarnation CLERMAC Kleine Majestäten auf alle varbischen Planeten bringen."
„Wir wollen doch nichts dramatisieren", meinte Zonjagonth herablassend. „Zweifellos beurteilen Sie die Lage nach Ihren eigenen schlechten Erfahrungen.
Aber hier haben die Hulkoos es nicht mit einem verlassenen Planeten zu tun, wie es bei Ihrer Heimatwelt der Fall war. Ich glaube nicht, daß die Inkarnation wirklich die Eroberung eines ganzen Imperiums plant."
Rhodan mußte seine Erregung unterdrücken.
„Niemand behauptet, daß es tatsächlich zu einer Invasion kommen wird. Aber die Gefahr zeichnet sich ab, und Sie sollten sich vorbereiten, ihr zu begegnen."
„Wir werden darüber beraten", versprach Merpovanth. „Die Zentralregierung wird einen ausführlichen Bericht erhalten und dann entscheiden, was geschehen soll. Mit der Hilfe des Schweren Magiers werden wir schon den richtigen Weg einschlagen."
„Dann kann es aber zu spät sein!" mischte Deighton sich ein. „Entschuldige, Perry, daß ich unterbreche. So geht es aber einfach nicht weiter."
Rhodan nickte. Er wandte sich wieder an die Varben, aber bevor er neue Argumente hervorbringen konnte, meldete sich Kosum von Bord der SOL und berichtete von dem Verschwinden dreier Solgeborener, die an Bord einer Space-Jet nach Wassytoir geflogen waren.
„Es handelt sich um die INFO-Archivarin Terly Anternach, den Astronomen und Observatoriumsanwärter Gondor Grayloft und den Ortungstechniker Khun Zburra", schloß er.
„Ich kümmere mich darum", sagte Rhodan zu. „Unternehmen Sie nichts, Mentro. Wir wollen diese Sache nicht dramatisieren, denn ich denke, daß sie sich als harmlos erweisen wird."
„Das glaube ich auch", stimmte Kosum zu. „Wir wissen ja, wie die Solgeborenen manchmal reagieren, wenn sie auf die Oberfläche eines Planeten gelangen. Vielleicht befinden sie sich in einer Art Rauschzustand, oder sie suchen Abenteuer auf eigene Faust."
„Drei unserer Artgenossen sind verschwunden, zwei Männer und eine Frau", sagte Rhodan zu den Varben. „Sie besuchten das Kanalsystem weiter südlich von hier."
„Verschwunden?" echote Waybunth. „Das soll wohl ein Scherz sein? Niemand kann auf Wassytoir einfach verschwinden."
„Der Meinung bin ich auch." Rhodan ließ den Weltverwalter nicht aus den Augen. „Was werden Sie tun?"
„Ich ordne sofort eine Suchaktion an", erbot sich Waybunth. „Wir werden die Vermißten noch in dieser Nacht finden, wenn sie tatsächlich auf Wassytoir sind."
Rhodan überging diesen versteckten Vorwurf.
Er sah zu, wie Waybunth zu einer Kommunikationsanlage ging und mit verschiedenen Außenstellen sprach.
„Sie können völlig beruhigt sein. Im Reich des Schweren Magiers ist noch niemals jemand verschwunden."
„Wir können unterdessen die Verhandlungen fortsetzen", schlug Rhodan vor.
„Meine Freunde und ich sind müde", behauptete Waybunth. „Lassen Sie uns eine Pause einlegen.
Morgen werden wir die Gespräche fortsetzen."
Ehe Rhodan gegen diese Entscheidung protestieren konnte, erhoben sich die vier Weltverwalter und verließen die Wohnkugel. Lediglich der
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